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PBS-Arbeitstagung zeigt Wege aus Handelsdilemma

14. Oktober 2015, 14:28

In den vergangenen fünf Jahren lag der Branchenumsatz bei 13 Milliarden Euro. Daran wird sich auch bis zum Jahr 2019 nichts ändern, meinen die Marktforschungsexperten des Instituts für Handelsforschung (IFH) in Köln. In den kommenden fünf Jahren wird mit einem Wachstum der Internet-Pure-Player von 67 Prozent gerechnet. Den stärksten Druck auf die Schreibwarengeschäfte machen Drogeriemärkte, die heute teilweise schon PBS-Vollsortimenter sind.

Doppelt so viele Online-Shopper 

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Ihren Schwerpunkt legte die IFH-Referentin Sabrina Mertens auf die veränderten Präferenzen bei den privaten Endkunden. In den vergangenen drei Jahren ist die Zahl der traditionellen Handelskäufer von 52 Prozent auf 32 Prozent gesunken, die der begeisterten Online-Shopper hat sich von elf Prozent auf 21 Prozent fast verdoppelt! Dies führte zu einer abnehmenden Frequenz in den Stadtzentren, infolge dessen das IFH ein Abschmelzen an Outlets und Filialen erwartet, 35.000 Standorte dürften bis zum Jahr 2020 wegfallen.

Die Herausforderungen für den Handel ist, mehr Erlebnis anstelle reiner Versorgung zu bieten, was bei PBS-Produkten eine Herausforderung ist. Auf jeden Fall müssen sich auch die inhabergeführten Geschäfte vernetzen, lokal mit Kollegen, vor allem aber im Internet präsent sein. Eine Online-Verfügbarkeitsanzeige und kostenfreies WLAN im Geschäft erwarten 70 Prozent der Konsumenten, Bestellmöglichkeit bei Nicht-Verfügbarkeit, Bestellung im Online-Shop und Abholung in der Filiale sowie einen Zugriff auf Bestände anderer Filialen 60 Prozent der Kunden.

Ein Musterbeispiel aus Berlin

Eine Antwort auf diese Herausforderungen bietet die Verbundgruppe Duo Schreib & Spiel ihren 450 angeschlossenen Unternehmen: Die Gestaltung individueller Auftritte, die Datenversorgung und die Abrechnung über einen Marktplatz und den Verkauf von selektiven Sortimenten als verlängerte Ladentheke aus zentraler Logistik. Die Hälfte der zwölf Duo-Mitarbeiter sind allein für diese Themen und die Beratung der Fachhändler eingesetzt. Ergänzt wird diese Leistung durch Online-Werbekampagnen, QR-Plakate zum Schulanfang bis hin zur TV-Spots im Kinderfernsehen.

Die Veränderungen im Handel und in der Branche hat auch für Markenhersteller Konsequenzen. Rolf Schifferens erläuterte anhand der 15 international platzierten Flagship-Stores des Unternehmens Faber-Castell , warum, wo und wie sie positioniert sind und dass sie den Wettbewerb lokal starker Händler vermeiden. Anhand zahlreicher Fotos zeigte er, dass ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit bei Ladenbau, Präsentation und Sortiment an die individuellen Gegebenheiten notwendig ist.

Eichhörnchen als Lotse

Die Möglichkeiten von inhabergeführten Fachgeschäften, sich lokal mit anderen Fachgeschäften zu vernetzen und zugleich im Internet präsent zu sein, schilderte Ilona Schönle. Unter dem Namen „Buy Local“ und mit dem Eichhörnchen als Symbol für das Halten der Kaufkraft wie auch der abgeführten Steuern in der Region bietet ihre Initiative eine bundesweite Lösung. Die Initiative geht immer von der Kaufmannschaft einer Stadt aus, den Marketingsupport bietet Buy Local.

Im Anschluss diskutierten alle Referenten mit den Teilnehmern offene Fragen und neue Gesichtspunkte. Die von den Referenten zur Verfügung gestellten Chart-PDFs stehen allen Teilnehmern zum Download zur Verfügung.

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