Hersteller spielen bei Hidden Promotion nicht mit offenen Karten
Die Wochenzeitung und „Zeit“ und das Politikmagazin „Panorama 3“ des Fernsehsenders NDR haben aktuell über die Verkaufstaktik namens „Hidden Promotion“ berichtet. Demnach treten die Promoter wie angestellte Verkäufer der Läden auf und erweckten häufig den Eindruck, sie würden Kunden neutral beraten. In Wirklichkeit sind sie aber darauf bedacht, die Waren ihrer Auftraggeber zu verkaufen.
Wie es in den Berichten heißt, seien solche Promoter für die Kunden kaum erkennbar, da sie oftmals die gleiche Kleidung wie die regulären Mitarbeiter und manchmal sogar ein Namensschild mit dem Logo des Ladengeschäfts tragen würden. Außerdem habe sich bei verdeckten Testeinkäufen keiner der Promoter als Mitarbeiter eines Markenunternehmens zu erkennen gegeben.
Laut „Zeit“ und „Panorama 3“ sind solche Mitarbeiter unter anderem bei Saturn und Media Markt, in Karstadt- und Breuninger-Filialen, aber auch im Hamburger Alterhaus und im KaDeWe in Berlin im Einsatz. Im Fokus dieser Aktivitäten stehen vor allem die Bereiche Mode, Foto und Unterhaltungselektronik. Auf Nachfrage hätten Karstadt, Breuninger, Media Markt und Saturn den Einsatz von Promotern eingeräumt, dabei aber auf die angebliche Erkennbarkeit der Mitarbeiter von Fremdfirmen durch entsprechende Kleidung und Namensschilder hingewiesen, heißt es in den Berichten.
In dem „Zeit“-Bericht wird Boris Wita von der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein mit der Forderung an den Gesetzgeber zitiert, „die es dem Handel auferlegt, die Verkäufer, die Berater klar zu deklarieren, damit der Verbraucher weiß, um welches Produkt, um welche Produktgruppe es hier geht.“ Über drei Millionen Beschäftigte arbeiten im deutschen Einzelhandel, wobei laut „Zeit“ das Verkaufsperonal in einzelnen Filialen heute bereits zu 30 bis 90 Prozent aus Promotern besteht.