HDE: Flexibles und freies Angebot an Ausbildungsstellen
„Für die Unternehmen wird es immer schwieriger, geeignetes Personal für ihre Ausbildungsstellen zu finden. Die Ursachen liegen im demographischen Wandel und oft auch in der zu geringen gesellschaftlichen Wertschätzung für die duale Ausbildung“, sagt Stafan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE). Deshalb müsse in der Berufsorientierung an den Schulen und insbesondere den Gymnasien noch deutlicher gemacht werden, dass nicht nur die akademische Bildung zu guten Karrierechancen führe. Im Handel beispielsweise haben mehr als 80 Prozent der Führungskräfte ihre Laufbahn mit einer Ausbildung in der Branche begonnen.
Die beiden Kernberufe des Einzelhandels gehören laut HDE bei den Auszubildenden Jahr für Jahr zu den beliebtesten Berufen. So landeten im vergangenen Jahr bei der Zahl der häufigsten Ausbildungsgänge die Berufe Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel auf Platz zwei und die Verkäufer/innen auf Platz drei. Insgesamt wurden allein im letzten Jahr rund 150.000 Ausbildungsverträge geschlossen.
Um die Berufe im Einzelhandel zukunftsfest und weiterhin attraktiv zu gestalten, hat der HDE einige Modernisierungen vorangetrieben. So gibt es seit dem August 2017 beispielsweise eine neue Wahlqualifikation Onlinehandel mit der stationäre Einzelhandelsunternehmen, die auch den Vertriebsweg Online nutzen, den Fachkräftenachwuchs noch passgenauer ausbilden können.
Darüber hinaus hat der HDE die Schaffung des neuen Ausbildungsberufs Kaufmann/-frau im E-Commerce initiiert und das Berufsbild mit ausgestaltet. In diesem Beruf kann ab Sommer 2018 ausgebildet werden. Stefan Genth: „Für Online- und Multichannelhändler sind eigene, umfassende Ausbildungsinhalte notwendig, die nicht in die bestehenden Ausbildungswege integrierbar sind.“ Der neue Ausbildungsberuf ist für alle Unternehmen interessant, denen die Wahlqualifikation Online-Handel im Beruf Kaufleute im Einzelhandel nicht ausreicht.