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FinTechs mischen Payment-Markt auf

4. März 2020, 8:51

Unterscheidungsmerkmale

FinTechs sind keine klassischen Banken und betreiben typischerweise ihr Geschäft ohne Vollbanklizenz, teilweise mit einer Lizenz als Zahlungsinstitut. Dabei setzen sie auf technologische Lösungen, die weder von der Hausbank, noch von einem branchenähnlichen Akteur angeboten werden. Marktlücken werden zunächst mit einfachen Finanzdienstleistungen wie etwa digitalen Zahlungsverkehrslösungen und Informationsdiensten gefüllt. Die Studie zeigt, dass insbesondere FinTechs aus dem Bereich „Bezahllösungen“ bei den Konsumenten und Konsumentinnen bekannt sind: 99 Prozent kennen PayPal, 93 Prozent Payback und 79 Prozent Klarna. Höhere Bekanntheit erreichen FinTechs vor allem bei online- sowie mobile- und smartphoneaffinen Konsument*innen, den Heavy-Onlineshoppern und Smart Consumern.

Die Studie zeigt weiter, dass FinTechs auf Konsumentenseite als modern, schnell und einfach wahrgenommen werden. Sie punkten mit einfacher Nutzbarkeit, niedrigen Kosten und Schnelligkeit. Zwar beziehen Konsument*innen heute (noch) die meisten Finanzdienstleistungen von Banken, allerdings haben FinTechs bei eher einfachen Finanzlösungen bereits eine führende Rolle eingenommen. So nutzen bereits 75 Prozent der Konsument*innen Bonus-Programme, Cashback und digitale Gutscheine von FinTechs.

„Trotz gewisser Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit steigen FinTechs und deren Angebot immer mehr in der Gunst der Nutzer*innen, egal ob Endkund*in oder Händler. Diese Entwicklung ist nachhaltig und unterstreicht den Handlungsbedarf im Finanzmarkt“, schlussfolgert Mailin Schmelter, stellvertretende Bereichsleiterin Customer Insights am ECC Köln.

Geschäft wird umverteilt

Bereits mehr als zwei Drittel der Händler wickeln die Integration der E-Payment-Lösung an den Onlineshop über FinTechs ab. Letztere punkten bei deutschen Händlern aber nicht nur im Bereich Bezahllösungen. Händler greifen insbesondere bei Factoring (42 Prozent) und Scoring (40 Prozent) zu Angeboten von FinTechs. Selbst gewerbliche Finanzierungsmodelle haben bereits 14 Prozent der befragten Händler genutzt. Zudem können sich die befragten Händler auch große Internetkonzerne wie Amazon, Google oder eBay als potenzielle Anbieter von Finanzdienstleistungen vorstellen.

Banken sollten perspektivisch aufmerksam agieren, denn durch die schrittweise Ausweitung der Leistungen von Bezahllösungen über Kredite stärken FinTechs ihre Position bei Konsument*innen und Händlern gleichermaßen und streben zunehmend eigene Banklizenzen an. Für Anbieter von Finanzdienstleistungen, egal ob Banken, FinTechs oder auch Internetkonzerne, gilt für die Zukunft: Sie müssen die Anforderungen der Konsument*innen erfüllen, denn die Wechselbereitschaft ist gegeben. Mehr als die Hälfte der Konsument*innen haben schon einmal ihr Stamm-Girokonto gewechselt – rund ein Fünftel der Wechsler bereits drei Mal oder häufiger. Warum nicht auch zu einem FinTech?, fragen die Studienherausgeber abschließend.

Über die Studie

Für die „ECC-Payment-Studie Vol. 24 – Banken vs. FinTechs – Kundenzentrierung neu denken“ hat das ECC Köln in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Malte Krüger 1.501 deutsche Konsument*innen im Oktober und November 2019 befragt. Darüber hinaus wurde zeitgleich eine Umfrage unter 336 deutschen Onlinehändlern durchgeführt. Experteninterviews ergänzen die Befragung. Die ECC-Payment-Studie nimmt bereits zum 24. Mal die Bekanntheit, Nutzung und Bewertung von Zahlungsverfahren sowie Trendthemen im Payment-Markt aus Sicht von Onlineshoppern und Shopbetreibern unter die Lupe. Die aktuelle Auflage erscheint erstmalig in einer Neuausrichtung in Form einer Deepdive-Studie.

Die ECC-Payment-Studie wurde unterstützt von folgenden Unternehmen: Trustly Germany GmbH, CRIF Bürgel GmbH, Otto Group Digital Solutions GmbH.

 

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