EHI: Kostentreiber und Wertevernichter bei Retouren
Laut EHI Retail Institute in Köln versuchen natürlich Händler, die retournierten Artikel als A-Ware zu verkaufen. Knapp über die Hälfte (51 Prozent) der Befragten können 80 oder mehr Prozent der retournierten Artikel als A-Ware wiederverkaufen. Vergleichsweise wenige Händler – aber dennoch immerhin fast zehn Prozent der Befragten mit einer Retourenquote von über null Prozent – können gar keine oder nur vereinzelt Artikel wiederverkaufen.
„Händler möchten Retouren natürlich so gering wie möglich halten, das ist aber nicht immer möglich. Bei retournierter Ware lässt der Zustand der Artikel einen Wiederverkauf als A-Ware nicht immer zu“, kommentiert Andreas Kruse, Director Business Development beim EHI.
Fast ein Drittel (32 Prozent) der befragten Händler mit einer Retourenquote von über null Prozent bittet in bestimmten Fällen die Kunden sogar, die Artikel trotz Retourenanmeldung und -gutschrift nicht zurückzusenden. Denn eine Rücksendung von Artikeln, die ohnehin nicht aufbereitet und wieder vermarktet werden können, würde nur unnötige Kosten verursachen und wäre daher wirtschaftlich nicht sinnvoll. Händler, die ihre Kunden bitten, bestimmte Artikel trotz Retourenanmeldung nicht zurückzusenden, sind in sämtlichen untersuchten Produktsegmenten zu rund einem Viertel bis zu rund einem Drittel vertreten.
Die größten Kostentreiber im Retourengeschäft sind die Qualitätskontrolle und Identifikation der Artikel, Porto und Transportkosten sowie die Aufbereitung der Artikel. Um Retouren zu vermeiden optimieren Händler die Abläufe im Online-Verkauf (Produktinformation, Bilder etc.) bzw. legen einen Retourenschein bei, um den Prozess für den Kunden so einfach wie möglich zu machen.