Umfrage: Erstaunliche Neigung zu Retouren und Warentests
Junge Leute neigen eher zu Retouren
Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage im Bitkom-Auftrag unter 1.166 Internetnutzern ab 14 Jahren. Demnach schicken 52 Prozent der BefraErstaunlichegten bis zu zehn Prozent der zugesandten Waren zurück. Lediglich ein Prozent schickt mehr als die Hälfte seiner bestellten Waren zurück.
Die meisten Retouren bringt die Altersgruppe der 14- bis 29-jährigen Online-Shopper auf den Weg. Sie schickt 14 Prozent der online getätigten Einkäufe wieder zurück. „Gute Beschreibungen auf den Seiten der Online-Shops, etwa markenspezifische Größentabellen bei Kleidung, helfen dabei, Retouren zu reduzieren. Das gelingt bei der überwiegenden Zahl der Bestellungen offensichtlich ausgesprochen gut“, sagt Bitkom-Expertin Julia Miosga. „Sollte die Ware einmal nicht den Vorstellungen entsprechen, bieten viele Händler einen kostenlosen Rückversand an.“
Erstaunlich viele Ausprobierer
Die Hälfte der Online-Shopper geben an, Waren im Internet zumindest einmal oder gelegentlich mit der festen Absicht zu bestellen, diese wieder zurückzuschicken, etwa um Kleidung in verschiedenen Größen auszuprobieren. Fünf Prozent tun dies sogar regelmäßig. Allerdings geben auch 44 Prozent der Online-Shopper an, noch nie Retoure ausgenutzt zu haben. „Wahlloses Bestellen im Internet ist zwar kein Massenphänomen, aber eine nicht zu vernachlässigende Herausforderung für die Händler. Retouren bedeuten für die Anbieter nicht nur einen entgangenen Umsatz, sie verursachen auch Personal- und Prozesskosten, etwa um die Retoure zu prüfen und in den Lagerbestand zurückzuführen“, beklagt Julia Miosga.
Online bestellte Waren dürfen in den meisten Fällen innerhalb der gesetzlichen Widerrufsfrist binnen 14 Tagen zurückgeschickt werden. Am besten sollte der Widerruf mit einem Satz schriftlich in einem formlosen Schreiben erklärt werden. Eine Begründung braucht es nicht. Bestimmte Waren unterliegen aber besonderen Bedingungen. CDs müssen etwa noch in der Schutzfolie sein. Die Portokosten muss der Käufer eventuell selbst tragen. Darauf muss aber bereits in der Widerrufsbelehrung hingewiesen werden. Die meisten Online-Shops handhaben die Retoure aber äußerst kulant.
Hinweis zur Methodik
Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.166 Internetnutzer ab 14 Jahren im Dezember 2016 befragt.