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Überschuldungsrisiko bleibt angespannt

24. November 2015, 11:08

„Nach wie vor ist die Konsumlust der deutschen Verbraucher ungebrochen. Nicht zuletzt, da das Weihnachtsfest kurz bevorsteht. Die Überschuldungsampel bleibt daher für nicht wenige Verbraucher, auch für die nächsten Monate, auf mittelrot. Wir erwarten daher auch in den nächsten Monaten steigende Schuldnerzahlen“, sagt Ralf Zirbes, Geschäftsführer von Boniversum.

Sparneigung nimmt wieder zu

Die deutschen Verbraucher schätzen ihre aktuelle wie auch die künftige wirtschaftliche Lage nur unwesentlich besser ein als im Vorquartal. Rund 32 Prozent (Sommer 2015: 31 Prozent) der deutschen Verbraucher bewerten ihre aktuelle Lage mit einer guten oder sehr guten Schulnote. Und wie im Sommer bewerten rund 33 Prozent der deutschen Verbraucher die eigene wirtschaftliche Lage für die nächsten Monate mit einer guten oder sehr guten Schulnote. Allerdings hat die Sparneigung der deutschen Verbraucher in diesem Quartal wieder leicht zugenommen. Aktuell sparen 34 Prozent der Deutschen regelmäßig (plus zwei Punkte). Ausgenommen von diesem positiven Trend sind derzeit jedoch Gering- und Normalverdiener.

Anschaffungsbereitschaft bleibt hoch

Die Kreditnutzung der deutschen Verbraucher hat im Herbst 2015 weiter leicht zugenommen. Derzeit geben rund 65 Prozent (plus ein Prozentpunkt) der Verbraucher an, Kredite oder sonstige finanzielle Verbindlichkeiten zu haben. Dabei spielen weiterhin Bankverbindlichkeiten (30 Prozent; minus zwei 2 Punkte) und Kredite zur Immobilienfinanzierung (18 Prozent; plus drei Punkte) vorrangige Rollen. Hingegen ist die Inanspruchnahme von Krediten für Konsumgüter zurückgegangen (14 Prozent; minus drei Punkte). Für die nähere Zukunft ist mit einer sinkenden Bereitschaft der Verbraucher zu rechnen, Anschaffungen mit Krediten zu finanzieren (32 Prozent; minus fünf Punkte). Der Wert bleibt dennoch über dem langjährigen Mittelwert.

Schuldenstress der Deutschen steigt

Der so genannte subjektive Schuldenstress ist im Herbst 2015 bei deutschen Verbrauchern nochmals spürbar gestiegen. Derzeit geben rund 14 Prozent der deutschen Verbraucher an, häufig das Gefühl zu haben, dass ihnen ihre finanziellen Verbindlichkeiten über den Kopf wachsen könnten (plus drei Punkte). Dieser Wert liegt deutlich über dem langjährigen Mittelwert von elf Prozent. Zudem geben Frauen (17 Prozent; plus vier Punkte) geben häufiger als Männer (zehn Prozent; plus ein Punkt) an, Stress mit Schulden zu haben. Außerdem ist die Anzahl der so genannten „Notfall-Schuldner“ weiter leicht angestiegen (55 Prozent; plus ein Punkt). Schulden sind für diese Personengruppe „Mittel zum Zweck“, die „zur vorübergehenden Finanzierung notwendiger und sinnvoller Konsum- und Lebenswünsche“ eingegangen werden. Gleichzeitig verringert sich die Gruppe der „Schulden-Ablehner“ (20 Prozent; minus zwei Punkte).

Schuldnerklima-Index im Langzeittrend 

Alles in allem zeigt sich das SchuldnerKlima in Deutschland auch im Herbst 2015 eher angespannt. Das Überschuldungsrisiko für viele Verbraucher bleibt erhöht, wie auch aktuelle Zwischenauswertungen der realen Überschuldungszahlen belegen können. Da die Belastung der deutschen Verbraucher mit aktuellen finanziellen Verbindlichkeiten hoch und zudem die „Konsumlust“ ungebrochen ist, kann auch für die nächsten Monate nicht mit einer durchgreifenden Abnahme der Schuldnerzahlen gerechnet werden. Dies nicht zuletzt, da die konjunkturelle Entwicklung auch durch die zunehmenden geopolitischen Spannungen belastet werden.

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