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Rosenthal setzt sich neues Kunstdenkmal

11. Juli 2017, 14:34

Auch Architekturgeschichte geschrieben

Die Zusammenarbeit mit Künstlern und Designern hat den Standort von Rosenthal, die oberfränkische Stadt Selb, maßgeblich geprägt. Entwürfe von Otto Piene, Friedensreich Hundertwasser und Marcello Morandini schmücken die Fassaden der Rosenthal Verwaltungsgebäude, die Produktionsstätte Rosenthal am Rothbühl von Walter Gropius schrieb Architekturgeschichte. In dieser Tradition schuf das italienische Street Art-Duo Orticanoodles für Rosenthal einen 20,25 Meter hohen Schornstein aus Rosen, der an die frühen floralen Dekorationen auf Porzellan erinnert. Lorbeerblätter, Azaleen und Vergissmeinnicht bringen Frische in den Entwurf und runden ihn zu einem Kunstwerk ab, das moderne Architektur, Street Art und Porzellan auf das Schönste verbindet.

„Wir haben in den vergangenen Jahren viel in die Substanz und den Standort von Rosenthal in Selb investiert. Das Projekt zeigt, dass Rosenthal weiterhin engste Verbindungen zu zeitgenössischen Künstlern pflegt und in außergewöhnliche Projekte umsetzt“, erklärt Pierluigi Coppo, Geschäftsführer der Rosenthal GmbH, der das Kunstprojekt initiierte. Neben dem Schornstein wurden auch die Gasübergabestation und das Transformatorenhaus mit gut 100 Litern Acrylfarbe in Schablonentechnik bemalt. Insgesamt gestaltete das Duo eine Fläche von rund 411 Quadratmetern.

Italienisches Kunstduo Orticanoodles

Orticanoodles ist für seine ausdrucksstarken Arbeiten auf den Straßen in aller Welt bekannt. Ob Portraits bekannter Persönlichkeiten oder abstrakte Motive – immer überzeugen ihre Arbeiten mit großem Tiefgang und beeindruckender Plastizität. Hinter Orticanoodles verbirgt sich das aktive italienische Künstlerduo Walter (Wally)und Alita. Wally wurde in Carrara geboren, dort besuchte er die Kunstschule. 1996 zog er nach Mailand, um am Europäischen Institut für Design das Studium „Advertising Art Direction“ zu belegen. In Mailand lernte er Alita kennen.

Das Duo bemerkte schnell, dass es eine gemeinsame Vorliebe hatte – Stencil, die sogenannte Schablonenkunst. Zusammen fertigten sie Zeichnungen und selbstgemachte Poster. Dieses Faible verhalf ihnen, sich schnell einen Namen in der Street Art Szene zu erarbeiten. Im Jahre 2004 wagten sie ihre erste illegale Aktion. Sie beklebten die Straßen mit ihren Stickern und Postern. In ihrem Mailänder Atelier im Bezirk Ortica nehmen die Arbeiten des Duos seitdem Gestalt an. Zur Zeit befasst sich Orticanoodles mit den Portraits berühmter Machthaber, Stars und Künstlern. Das Duo ist bis heute auf den Straßen dieser Welt aktiv, aber auch an nationalen wie internationalen Events und Ausstellungen beteiligt.

Am Samstag, 22. Juli wird das Kunstwerk der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Von 11 bis 18 Uhr findet dann hinter dem Gebäude des Rosenthal Outlet Centers ein „Picknick en blanc“ mit Blick auf die Arbeiten von Orticanoodles statt. Übrigens ist vor knapp acht Jahren die Übernahme des damals insolventen Unternehmens Rosenthal durch die italienische Unternehmensgruppe Sambonet Paderno verkündet worden.

Offizielle Einweihung des Chimney of Roses in Selb (v.l.n.r.): Landrat Dr. Karl Döhler, die beiden Rosenthal Geschäftsführer Gianluca Colonna und Pierluigi Coppo, Keynote Speaker Barbara Friedrich, Künstler Walter Contipelli, Architekt Enrico Frigerio und Landtagsabgeordneter Martin Schöffel (Fotos: Rosenthal GmbH)

 

 

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