Alno beantragt Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung
Demnach werden auch die Tochtergesellschaften Gustav Wellmann GmbH & Co. KG und Alno Logistik & Service GmbH in den Antrag einbezogen. Alle übrigen in- und ausländischen Tochtergesellschaften einschließlich der Pino Küchen GmbH seien von dem Insolvenzantrag nicht betroffen, und der Geschäftsbetrieb laufe insgesamt unverändert weiter, heißt es beim Pfullendorfer Konzern.
Der Vorstand der baden-württembergischen Alno AG hat sich nach eigenen Angaben zu diesem Schritt entschlossen, weil in den mit potenziellen Investoren und Gläubigern geführten Verhandlungen zuletzt keine Einigung erzielt werden konnte. Der Anfang des Jahres eingeschlagene Sanierungskurs soll nunmehr innerhalb eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung unter Führung des bisherigen Vorstands fortgesetzt werden. Verfahrenstechnisch muss jedoch erst noch das zuständige Gericht zustimmen, dass dies unter der Regie des seit Ende Mai 2017 amtierenden Vorstandsvorsitzenden Christian Brenner stattfindet.
Der neue Vorstandschef gilt in Wirtschaftskreisen als Vertreter des Großaktionärs Tahoe Investors, hinter dem die umstrittene Unternehmerfamilie Hastor mit ihrer Unternehmensgruppe Prevent steht. Die bosnischen Investoren sorgten zuletzt für Aufmerksamkeit, da der ihnen öffentlich nachgesagte Sturz des Vorstandschefs beim Autozulieferer Grammer vorerst gescheitert ist und Auftragsstreitigkeiten weiterer Zulieferer-Beteiligungen mit mehreren Autoherstellern deren Produktionen teilweise lahmzulegen drohten.