Kettler steckt erneut in der Krise
Demnach sind die Kettler Plastics GmbH mit Sitz im Werler Gewerbegebiet Mersch mit rund 425 Mitarbeitern und die Kettler Freizeit GmbH in Ense-Parsit mit rund 75 Mitarbeitern von der Entwicklung betroffen und Dr. Georg Kreplin von der Düsseldorfer Kanzlei Kreplin & Partner zum vorläufigen Sachwalter bestellt worden. Auf Nachfrage des „Soester Anzeiger“ wollte Unternehmenssprecherin Stefanie Risse die Informationen zum derzeitigen Zeitpunkt weder bestätigen noch dementieren – auch mit Hinweis auf die sommerliche Betriebsruhe. Das heißt, das der größte Teil der Belegschaft im Urlaub sein dürfte. Nach Informationen der Anzeiger-Redaktion soll zudem Olaf Bierhoff nicht mehr Geschäftsführer des Unternehmens sein, was Kettler ebenfalls nicht kommentieren wollte.
Der Freizeitgerätehersteller kämpft seit geraumer Zeit ums Überleben. Schon im vergangenen Jahr hing sein Schicksal nach einem Insolvenzantrag am seidenen Faden. Der Einstieg des Finanzinvestors Lafayette Mittelstand Capital im Dezember 2018, der bei Kettler „die Kurve von der Traditions- zur Trendmarke“ einleiten wollte, gab dann neue Hoffnung für den Traditionshersteller. So wurden die Kettler Holding GmbH und die neuen Tochtergesellschaften Kettler Freizeit und Kettler Plastics gegründet. Nun hat der Markenhersteller zum dritten Mal in nur vier Jahren einen Insolvenzantrag gestellt. Dabei feiert(e) der im Jahr 1949 vom damals 22-jährigen Heinz Kettler gegründete Hersteller in diesem Jahr eigentlich seinen siebzigsten Geburtstag und ein nach außen hin zunächst erfolgreiches Comeback.