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Ambiente 2018: Aktivitäten und Abschneiden der Kanäle

9. Februar 2018, 15:12

Discounter umkämpfen Markt

Für Tisch- und Küchenausstattung sowie Hausrat ist der Fachhandel die Nummer 1 in der Gunst der Verbraucher. 37 Prozent der Nachfrage wird hier getätigt. Anzumerken ist, dass sich das Profil der Geschäfte immer stärker verändert. Es werden nicht nur Heimtextilien, Dekoration, Wohnaccessoires in das Sortiment aufgenommen und ausgebaut, auch Produkte der persönlichen Ausstattung wie Lederwaren, Schreibgeräte sowie hochwertige Lebensmittel und Gewürze finden ihren Weg in die Ladenlokale. Wer anspruchsvoll kocht, sucht nicht nur qualitativ hochwertige Töpfe, Pfannen, Messer und Küchenhelfer, sondern freut sich auch darüber, Zutaten zu entdecken, die es nicht an jeder Ecke zu kaufen gibt.

Der Möbelhandel hatte im Jahr 2017 einen Umsatzanteil am GPK- und Hausratsegment von 13 Prozent, ebenso der Distanzhandel mit seinen Pure Online Playern. SB-Warenhäuser/Verbrauchermärkte kamen auf zwölf Prozent, Kauf- und Warenhäuser kamen ebenso wie Discounter und der Lebensmittelhandel auf jeweils neun Prozent und die sonstigen Anbieter auf acht Prozent.

Statistisch noch nicht gut zu greifen sind die Nonfood-Discounter, die ihre Filialnetze über Deutschland werfen. Sie kommen ursprünglich aus dem Bereich der Ein-Euro-Shops oder wurden als Konzepte in Skandinavien und in den Niederlanden entwickelt. Hier gehen Hausrat, Dekoration, cityorientierter Heimwerkerbedarf, Küchen- und Tischausstattung eine interessante Symbiose ein. „In diesem Geschäftsformat spielen Markenhersteller eine ungeordnete Rolle,“ beschreibt es Thomas Grothkopp, Geschäftsführer des Handelsverbandes Koch- und Tischkultur, „ob diese Konzepte auf Dauer tragfähig sein werden, lässt sich allerdings noch nicht abschätzen.

Online- stimuliert Ladengeschäft

Digitalisierung ist das Stichwort des Handels schlechthin. Der Online-Vertrieb ist nur eine Facette dieser Entwicklung. Für Fachgeschäfte ist es von zentraler Bedeutung, dass ihre Lieferanten die Vertriebs- und Marketinginformationen digital zur Verfügung stellen und die wechselseitigen Prozesse von der Warenverfügbarkeit bis zum Drop-Shipping ohne Medienbruch von statten gehen. Die Konsumenten erwarten umfassende, digitale Informationen über ein Geschäft und seine Angebote, von der Online-Erreichbarkeit über Öffnungszeiten, Marken und Sortimente bis hin zum 360 Grad View. Sollten Artikel stationär nicht verfügbar sein, bevorzugen viele Kunden den Online-Einkauf. Dies allerdings am liebsten direkt beim Händler ihres Vertrauens, der persönlich für Qualität und Garantie steht, Beratungsqualität, Eventmarketing und Emotionalität bietet.

Der Bundesverband des E-Commerce-Handels (BEVH) beansprucht für die von ihm vertretene Vertriebsform für das Jahr ein Umsatzplus von 10,9 Prozent. Ob dies auch für die Branche mit Tisch- und Küchenausstattung gilt, ist nicht zu verifizieren. Der Distanzhandel macht demnach 12,5 Prozent des gesamten Einzelhandelsumsatzes aus. Der BEVH stellt heraus, dass der Online-Umsatz stationärer Einzelhändler stärker wächst als der eigenständigen Online-Handels. „Einer der Gründe ist, dass bei emotionalen Produkten unsere Mitarbeiter im Ladengeschäft besser spüren, was der Kunde wünscht, als digitale Algorithmen,“ erläutert Christina van Dorp, Präsidentin des Handelsverbandes Koch- und Tischkultur, die Zusammenhänge.

Investitionen haben ihren Preis

Diese Leistung hat allerdings ihren Preis. „Die Investitionen in die notwendigen Onlinetools, in Marketing und Logistik, in Mitarbeiter und in digitale Sichtbarkeit sind sehr hoch“, so Christina van Dorp, „für uns kommen Sie on top zu unserem stationären Ladengeschäft mit attraktiver Auswahl und Präsentation sowie unserer Fachberatung vor Ort.“

Dabei ist das lokale Umfeld für die Geschäfte nicht einfach. Viele Städte, selbst Einkaufspassagen haben sinkende Frequenzen infolge eines veränderten Einkaufsverhaltens. Daher begrüßt der Handelsverband Deutschland (HDE), dass gemäß Koalitionsvertrag das Kompetenz-zentrum Einzelhandel 4.0 ins Leben gerufen werden soll, welches insbesondere den mittelständischen Handel bei diesem Transformations¬prozess unterstützen soll. Damit sollen zugleich die Innenstädte als vitale Handelsstandorte erhalten und die Versorgung im ländlichen Raum gewährleistet bleiben. Von zentraler Bedeutung ist ferner der neue Beruf des E-Commerce-Kaufmanns, der maßgeblich vom HDE ausgearbeitet wurde und im August startet.

Fachhandel baut auf Verbundgruppe

Ausgezeichnete Arbeit hat laut GPK der im Branchenumfeld breit aufgestellte Einkaufsverband EK/Servicegroup beim Category Management (CM) geleistet. 43 Unternehmen wurden in den vergangenen Jahren nach aktuellsten CM-Erkenntnissen neu ausgerichtet, die Sortimente neu zugeordnet, mit Zweitplatzierungen Zusatzumsätze generiert. Sieben weitere Händler stehen vor der Vertragsunterzeichnung. Hinter dem CM-Projekt steht ein professionelles Artikeldaten-management, das hilft, stets die gängigsten Angebote in den Regalen zu präsentieren. Die große Zahl der teilnehmenden Firmen und die Koope-ration mit Lieferanten sorgen für ein deutlich höheres Umsatz- und Ertragsniveau.

Auf gutem Weg ist EK/Servicegroup auch bei Lösungen für digitale Prozesse vom Hersteller bis zum Endkunden. Für kleine Händler gibt es Full-Service-Angebote für die Internetpräsenz. Ferner wurde ein sogenannter Kiosk für das Online-Warengeschäft am POS entwickelt. Daneben wird intensiv an einer cloud-basierten Warenbewirtschaftung mit angeschlossenen Marktplätzen gearbeitet. Dies wird zu einer in sich geschlossenen Omnichannel-Lösung führen, mit der die der EK/Servicegroup angeschlossenen Fachhändler ihre Kunden auf allen Kanälen erreichen können.

+++ Lesen Sie mehr zu den oben erwähnten Themen in aktuellen Berichten und Produktbeschreibungen aus unseren Publikationen Trend and style und KitchenTrend. Komprimierte Gratis-Versionen der Artikel finden Sie zum Beispiel unter diesen Web-Links: Verändertes Verbraucherverhalten und digitale Assistenten im stationären Handel, Billigheimer – Discountrepublik Deutschland? und Zeit für hygge .

Dr. Claudia Wasser, Chefredakteurin der beiden Publikationen aus dem Göller-Verlag, hat übrigens dem Industriedesigner Sebastian Bergne beratend zur Seite gestanden bei seiner Produktauswahl für die Solutions-Sonderschau im Ambiente-Foyer von Halle 4.0 +++    

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