70 Jahre soziale Marktwirtschaft: HDE mahnt mehr Unternehmertum an
„Die soziale Marktwirtschaft ist ohne das Engagement von Hunderttausenden von Handelsunternehmern nicht denkbar. Die Unternehmer gehen große persönliche Risiken ein und übernehmen Verantwortung für viele Millionen Beschäftigte“, betont der oberste Repräsentant des Handelsverbands Deutschland (HDE). Der Handel nehme mit seinen drei Millionen Arbeitnehmern und einem Umsatz von mehr als 500 Milliarden Euro im Jahr eine wichtige Funktion für die Gesamtwirtschaft ein.
Um die erfolgreiche soziale Marktwirtschaft zukunftsfit zu machen, fordert Josef Sanktjohanser wieder mehr Zutrauen in Unternehmertum: „Die Politik hat in den vergangenen Jahren zu viele Dinge reguliert. Das schnürt innovativen Unternehmern die Luft zum Atmen ab. Es muss wieder mehr Vertrauen in die positive Kraft der Marktwirtschaft entstehen.“
Für mehr Zutrauen in die Mechanismen der Marktwirtschaft wirbt der HDE auch auf europäischer Ebene. Denn die EU-Kommission plant derzeit neue Regulierungen für die Verhandlungen zwischen Händlern und Herstellern. „Eines der grundlegenden Prinzipien der Marktwirtschaft legt fest, dass der Markt die Preise macht. Wenn die Politik jetzt einseitig die Verhandlungsmöglichkeiten des Handels einschränkt, dann sorgt das am Ende für unnötig hohe Verbraucherpreise. Das ist schädlich für Wirtschaft und Verbraucher“, warnt der HDE-Präsident. Ein besserer Weg sei das zwischen den Branchen vereinbarte Mediationsverfahren. Denn bestehende Überkapazitäten und Strukturprobleme in der Landwirtschaft könne auch ein solches Gesetz nicht wegregulieren, so Josef Sanktjohanser.