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Wohnambiente: Reduce to the max

Less is more, Reduce to the max – das sind Schlagworte, die in unserer Zeit gerade eine besondere Bedeutung bekommen. In einer Welt des Überflusses an Informationen und Produkten sehnen sich immer mehr Menschen nach einem einfachen, überschaubaren Leben und Wohnen.

Klare und zurückhaltende Formen ohne überflüssige Details und dennoch voller Wärme undSinnlichkeit – dafür steht Blomus

Viele fühlen sich heute überfordert. Wir werden über alle möglichen Kanäle mit Informationen bombardiert und sollen da den Überblick behalten, was davon wichtig ist. Beim Einkaufen stehen wir vor einer Flut an Produkten und sollen entscheiden, welches davon denn wohl das Richtige für uns ist – was immer schwieriger wird. Da ist das Zuhause eine willkommene Oase des Rückzugs und auch Entzugs vor dem Zuviel. Immer mehr Menschen möchten sich bewusst beschränken, ziehen in Tiny Houses mit kleiner Quadratmeterzahl, so dass da einfach nicht so viel hinein passt. Oder sie entrümpeln einfach ihr Hab und Gut, um mehr einen minimalistischen Lebensstil zu führen, denn weniger Besitz bedeutet auch, dass man sich um weniger kümmern muss. Im Extremfall führt das dann zur „100 Thing Challenge“, der David Bruno 2008 einige Berühmtheit verschaffte. Eine Besitzreduzierung auf 100 persönliche Dinge, um überflüssigen Kram los zu werden, ist auf jeden Fall eine Herausforderung. Wobei wir auf der anderen Seite heute in einer Zeit leben, in der wieder mehr im Wohnbereich dekoriert wird, denn eine gemütliche Atmosphäre ist uns zu Hause auch sehr wichtig. Beides zusammen genommen, führt dann zu einer wohnlichen Reduktion.

Lagom

Das Trendwort Hygge, aus Dänemark zu uns herüber geschwappt, geistert noch durch unser Leben und da kommt auch schon die schwedische Antwort mit „Lagom“. Es bedeutet etwa „genau richtig“, „nicht zu viel und nicht zu wenig“ oder auch „genau in der Mitte“. Lagom basiert im Grunde auf den Prinzipien der Einfachheit und Mäßigung. Alles ist dabei einfach und auf das Wesentliche reduziert, funktional und doch ästhetisch. Das Buch „Lagom – das Geheimnis des schwedischen Glücks“ von Lifestyle Busse Seewald gibt eine Einführung in Lagom. Es beschreibt, worum es dabei geht und wie diese Lebenseinstellung auf verschiedene Aspekte des Alltags angewendet werden kann. Ob natürliches und nachhaltiges Wohnen, bewusster Umgang mit Ressourcen, gesunde Ernährung oder Work-Life-Balance, in diesem stimmungsvoll bebilderten Buch erfährt man alles Wissenswerte über dieses skandinavische Lebensmotto. Das Buch „Lagom: Glücklich leben in Balance“ vom Callwey Verlag ist Inspirationshilfe, Ratgeber und Glücksfibel in einem. Lagom zu leben, bedeutet dort die Umwelt zu achten, die richtige Balance zwischen Beruf- und Privatleben zu finden, das Zuhause zu entrümpeln und sich in einem schönen Interior wohl zu fühlen, gesundes Essen zu genießen und die Beziehungen zu denen zu feiern, die wir lieben.

Kontrastmittel: Zum Couchtisch Carasello aus lackiertem Stahl gehört ein Holztablett. Von Konstantin Slawinski / Guter Mix: Das Essig & Öl Set von Design im Dorf besteht aus Glas und massiver Eiche / Clean chic: Sagaform kombiniert Glas mit schwarzem Marmor in schlichter Formensprache

Farbigkeit

Eine Umgebung in bunten Farben kann bei Überdosierung auch zur Überforderung führen. Es gibt Menschen, die brauchen Farben, um sich wohl zu fühlen, aber es gibt auch eine ganze Reihe, die eine ruhige zurückgenommene Farbigkeit bevorzugen, da sie darin besser abschalten und zur Ruhe kommen können. Da kommen dann viele Noncolours, wie Schwarz, Weiß, Grau, Beige, Braun und Greige zum Einsatz oder ganz zarte Farben, die oftmals noch angegraut sind, so dass sie sich eher zurück nehmen. So haben anthrazit glänzende Vasen in harmonisch gerundeter Linienführung als Gruppenarrangement bei ASA ihren Auftritt, denn hier gilt das Credo: „Simple things are beautiful“. Auch die Farben der Palette für die neue Blomus Kollektion vermitteln schlichte Eleganz und Funktionalität. Die Palette umfasst insgesamt elf Farben, unter anderem sanftes und traumhaftes Moonbeam, zartes Rosé und mattes Agave Green – alle natürlich in vollendeter Harmonie und gut mit der zeitlosen Eleganz coolen Edelstahls kombinierbar.

Einen großen Auftritt bekommt reduziertes Anthrazit mit glänzender Oberfläche bei ASA

Subtil: Das Porzellan Flora von Räder erhält sein Muster durch Prägung

Materialwelt

Materialien spielen für die Optik eines Produktes eine große Rolle. Handelt es sich eher um ein kühles Material, wie Glas oder Metall, hat das Produkt eine kühle Aussage, während warme Materialien wie Holz oder Keramik eine warme Ausstrahlung haben.
Die „Carosello“ Couchtische von Konstantin Slawinski bestehen aus zwei unterschiedlichen Elementen und Materialien. Der runde Tisch in robuster und langlebiger Konstruktion aus lackiertem Stahl mit einer Schale als Tischplatte wird ergänzt um ein hochwertiges Massivholztablett, das sich nahtlos in die moderne Formensprache integriert und der Gesamtoptik einen warmen, wohnlichen Akzent verleiht. 
So werden das Funktionale und das Dekorative vereint, aber auch das reduziert Coole und das wohnlich Warme. Der Tisch ist erhältlich in zwei verschiedenen Größen und Höhen sowie in unterschiedlichen Farben, so dass auch toll mehrere Tische miteinander kombiniert werden können, denn Tische zeigen sich heute gerne in kleinen Gruppen. Und auch zu Glasobjekten wird immer öfter Holz kombiniert, um dem Produkt eine warme Note zu verleihen.

Musterungen

In einem minimalistischen Umfeld gibt es meist kein Muster und wenn gemustert, dann meist streng, grafisch konstruiert. Aber auch da hat ein Wandel stattgefunden. Beim modernen Puristen finden sich nun auch Muster, die zwar grafisch aufgebaut sind, aber durch Hand gemalt lebendiger wirken wie Hand drawn Lines und Hand drawn Dots von Paper + Design. Die kleinen schwarzen Striche und Punkte auf weißen Servietten und Teelichthaltern verlieren ihre Strenge durch das bewusst von Hand gezeichnete Unperfekte. Auch Ton in Ton-Muster sind schlicht und effektvoll. Man kann diese durch matt-glanz Optiken, einen leicht anderen Farbton oder aber auch Prägungen erzielen. So haben die einzelnen Teile der Porzellan-Serie Flora von Räder ein geprägtes Muster, das dem weißen Geschirr Emotionalität verleiht. Die Oberseite ist glasiert während die Unterseite unglasiert bleibt.

 

Formensprache

Minimalistische Produkte sind in der Form meist schlicht und konstruiert. Das Funktionale steht hier normalerweise im Vordergrund, wobei auch eine schlichte Formensprache durchaus raffiniert sein kann. Das minimalistische Kaminholzregal Timber Frame von Design im Dorf eignet sich sowohl für drinnen als auch draußen. Damit sollte nicht nur das Design reduziert bleiben, sondern auch die Anwendung. Anstatt, dass draußen zum Grillen oder für die Feuerschale das Holz lose gelagert, oder von drinnen geholt wird, ist das Kaminholzregal für drinnen und draußen gedacht. Es kann also drinnen Verwendung finden, dann aber auch für das Grill- und Chill-Event nach draußen transportiert werden.
Die niederländische Designerin und Goldschmiedin Carolina Wilcke hat sich für die Tangled Serie für Spectrum von Stahl-Fensterrahmen alter Industriebauten inspirieren lassen. Die Designerin entwickelte eine Form, bei der zwei geometrische Körper ineinander greifen. Das Sideboard folgt auf der einen Seite dem Motto „Form Follows Function“, wird aber durch die verschachtelte Form zu einem tollen Eyecatcher im Raum. Das Gestell besteht aus epoxy-lackierten Stahlprofilen in matt Schwarz, in welche Glasscheiben eingelegt werden.
Auch das Duplex Wandregal vom Designer Frederik Roijé für die niederländische Möbelfirma Puik ist etwas besonderes. Aus pulverbeschichtetem Stahl hergestellt, kann dieses Regal mit der Oberseite nach oben, aber auch nach unten an die Wand gehängt werden und bekommt dadurch jeweils eine andere Optik und Nutzung. Duplex ist erhältlich in Schwarz, Weiß und Elfenbein.

Wenige Elemente

Mit dem Anspruch, Reduktion auf das Wesentliche, hat die Porzellanmanufaktur Fürstenberg gemeinsam mit dem Wiener Designstudio Eoos das Tafelgeschirr Omnia entwickelt. Mit nur vier Teilen pro Gedeck können damit alle kulinarischen Genüsse serviert werden. Ein Speiseteller, ein Frühstücks-, Dessert- oder Beilagenteller, eine Schale und ein Becher bilden das komplette Service und damit die Essenz moderner Tafelkultur. Omnia ist ein Tafelgeschirr, das zudem mit Kontrasten spielt, denn die vier Artikel sind auf der Außenseite geschichtet und matt, innen jedoch fein und glatt. Betont wird das Spiel der Gegensätze durch eine optionale Zweifarbigkeit. Neben puristischem Weiß erfüllt dieses Service in den Farben Anthrazit, Hellbraun, Bronze und Dunkelbraun die Sehnsucht einer urbanen Lebensweise nach Natürlichkeit und Nachhaltigkeit.

 

Gute Wendung: Das Duplex Wandregal von Puik Design kann auch um 180 Grad gedreht aufgehängt werden

Ineinander geschachtelt: Das Tangled Kabinet von Spectrum ist reduziert und zugleich raffiniert

Goldener Schein: Schlichte Lampions aus Hand gehämmertem Edelstahl in Gold von Wittkemper geben warmes Licht

Entspanntes Licht

Zurückziehen, wieder auftanken und entspannen – auch der Purist greift da gerne zu stimmungsvollem Kerzenlicht. Ein paar schlichte Laternen oder Windlichter ans Fenster oder auf den Tisch gestellt, verströmen eine entspannte wohlige Atmosphäre. Gerne darf dann in reduzierter Formensprache der kühle Edelstahl ganz warm in Gold oder Roségold glänzen wie bei Wittkemper. Bei Teelichtern dürfen aufgrund ihrer geringen Größe gerne ein paar mehr brennen. Damit das beim reduzierten Wohnen aber nicht zu viele Objekte werden, gibt es bei Gehlmann einen Leuchter für mehrere Teelichter. Kommt zu dem Kerzenschein dann noch wohliger Duft, kann der eine oder andere noch besser dem Tempo des modernen Arbeitslebens entfliehen. Die „City Zen“ Kerze von Crabtree & Evelyn schenkt mit asiatischen Blüten- und Gewürzessenzen Augenblicke der inneren Einkehr, so dass das stressige Alltagstreiben vergessen wird und man geistig zur Ruhe kommt.

 

Minimal Grün

Auch zu einem minimalistischen Wohnstil gehören Pflanzen heute selbstverständlich dazu, denn auch der Purist sehnt sich nach Naturelementen in seinem Zuhause. Beton erfreut sich in seiner zurückhaltenden grauen Farbigkeit immer größerer Beliebtheit in verschiedensten Wohnbereichen. Beton wirkt clean und reduziert, die raue Optik folgt aber auch dem Bedürfnis nach einem authentisch gestalteten Umfeld. Mit „Latina Concrete“ und „Bettona“ entspricht Soendgen Keramik diesem Verbraucherwunsch. Die attraktiven Pflanzen-Übertöpfe sind bei „Latina Concrete“ schlicht quadratisch oder rechteckig und bei „Bettona“ harmonisch-rundlich. Auch das Design Kollektiv llot llov hat für den reduzierten Wohnstil eine interessante Produktlinie. Mit „Theo“, einem hängenden geometrischen Blumentopfhalter aus schwarz pulverbeschichtetem Stahl kann man seine Pflanzen schlicht und eindrucksvoll in Szene setzen. Wie ein modernes Außenskelett umrahmen Kreis, Quadrat und Dreieck die grünen Lieblinge.

In einer Welt nach den Grundsätzen von Lagom ist weniger mehr. Es geht um die Balance im alltäglichen Leben – auch im Wohnbereich, denn er ist unsere Rückzugszone und Energiequelle. Immer mehr Menschen ist bewusster Konsum wichtig nach dem Motto: Kaufen, um zu leben. Nicht leben, um zu kaufen.
TRENDagentur Gabriela Kaiser,
www.TRENDagentur.de

Grüne Geometrie: Theo von llot llov setzt Pflanzen filigran grafisch in Szene