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Trend 2020: Die neue Rurbanität

Wenn sich Urbanität und Ruralität trifft, dann spricht man in der Geographie von Rurbanität. Wer in der Stadt wohnt, spielt neuerdings mit adaptierten Naturthemen gemischt mit einer Prise Industriechic und kleinen Retroeinlagen.

Seiltänzer: Die Pegzini Family turnt auf Wäscheklammern (Red Candy)

Urbanität ist in aller Munde. Das ist nicht neu. Schon in Ciceros Briefen wird die „urbanitas“ als herausstechende Eigenschaft des römischen Stadtbürgers geschildert. „Sie zeige sich vor allem in der Kultiviertheit, dem Witz und dem guten Ton, mit denen die geistreiche Rede des Stadtbewohners der urbs Romae vorgetragen werde. Urbanitas stand im expliziten Kontrast zur rusticitas des Bauern,“ analysiert Wolfgang Sonne, stellvertretender Direktor des Deutschen Instituts für Stadtbaukunst in seinem Aufsatz zum Thema „Urbanität“. Es sind die Metropolen dieser Welt, die für viele Menschen eine besondere Anziehungskraft haben. Dies manifestiert sich in immer stärker wachsenden Ballungszentren.
„In der Großstadt kommt die Stadt schließlich zu sich selbst. Bis auf den heutigen Tag ist unser Verständnis von Urbanität wesentlich durch die Kultur, die Lebensweisen und die Ästhetik der Großstadt (namentlich von London und Paris) geprägt. Die Metropolis entwickelt schließlich das wahre Gegenbild zum Landleben. Sie ist der Sozialraum einer Gesellschaft, die sich entschieden der Gemeinschaft und ihren Ausdrucksformen in Familie, Nachbarschaftsverband, Bruderschaft etc. gegenüberstellt”, so der Soziologe Dieter Hassenpflug. Aber zu jedem Trend gibt es bekanntlich einen Gegentrend. Wer in der Asphaltwüste der Städte lebt, sehnt sich nach ein bisschen Rustikalität. Sei es, indem er sich mit vielen Pflanzen umgibt (siehe Trendthema ab Seite 58) oder mit Einrichtungsgegenständen, die ihm, dem stylischen Stadtmenschen, Vertrautheit und Geborgenheit geben.

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Vielseitig: Der Pfeil im Retrostil von Melody Maison lässt sich vielseitig einsetzen

Black & White

So ist das Duo von Schwarz und Weiß nicht nur in der Mode ein Dauerbrenner, sondern auch bei der Inneneinrichtung. Puristisch, klassisch und immer „en vogue“ bilden die beiden Nichtfarben einen stilvollen Rahmen für eine moderne Umgebung. Zeitlos klassisch lassen sich in einem schwarz-weißen Ambiente über farbige Accessoires leicht wechselnde Akzente setzen. Eine perfekte Umgebung für den Städter, der sich innenarchitektonisch nicht immer neu erfinden möchte, aber dennoch einen gewissen farblichen Spielraum sucht.Damit es nicht zu kalt wird, gibt es eine ganze Reihe von „monochromen Produkten“, die uns in unsere Vergangenheit oder die Natur entführen. So beamen uns Tapeten in der Anmutung antiker Stiche in andere Städte oder liebliche Landschaften.

Muh! Auch ohne Wiese ein treuer Gefährte. Der Hocker „Cathy the Cow“ (Red Candy) / Mäh! Nicht nur Neuseeländer werden sich für den Hocker „Sian the Sheep“ erwärmen können (Red Candy) / Treuer Begleiter: Der Done by Deer Sitzsack Zebra lädt ein zum Spielen, Lesen oder Träumen (TakaTomo.de)

Tiere als Sitzmöglichkeiten sorgen für einen Touch Gemütlichkeit. Auch Gerüche und Luftreinheit spielen für die Stadtbewohner eine immer wichtigere Rolle. Neben Air Purifiern können Pflanzen, natürliche Baumaterialien oder auch Duftkerzen unsere olfaktorische Wahrnehmung verändern beziehungsweise unsere Luft verbessern.
Geborgenheit verleihen auch Retro-Artikel. Sie erinnern uns an vergangene Zeiten und deren Anspruch an Design und Architektur. Dass Black & White durchaus Instagram-tauglich ist, zeigen das Cafe2D im japanischen Shinokubo oder das BWCafe im russischen St. Petersburg, deren einziger Farbtupfer die anwesenden Besucher sind.
So bleiben Schwarz und Weiß auch im modernen, urbanen Umfeld wichtige und stilvolle Protagonisten.

Traumhaft: Die Tapete „Histoire De L‘architecture“ entführt einen nach Amsterdam (Mindthegap) / Hang on! An der „Umbra Skyline“ lassen sich fünf Haken ausklappen. (Red Candy) / Der Rote Faden: Paris lässt sich auf dieser Karte stickend erkunden (The Shop Flooer Project)