Umdenken ist angesagt! Daher stand der Verbandstag des Europäischen Verbandes Lifestyle in Potsdam unter dem Titel „Warum? Strategien für Unternehmen in wilden Zeiten“. Rund 110 Teilnehmer hörten zu, dachten mit und tauschten sich aus. Die richtige Arbeit beginnt allerdings erst jetzt!
Gefühlt dreht sich die Welt immer schneller und macht die Anforderungen auf allen Ebenen anspruchsvoller. Wer bestehen will, muss nach Antworten suchen, aber auch diese sind komplexer denn je. Um so wichtiger ist der Austausch. Insofern sind die Tagungen des EVL wichtiger denn je, denn nur gemeinsam lassen sich zukunftsorientierte Weichen stellen und neue Geschäftsmodelle entwickeln. „Warum?“ war daher die große Frage nach Strategien für Unternehmen in wilden Zeiten, die im Raum stand.
Rund 110 Teilnehmer und 73 Firmen waren der Einladung der Geschäftsführerin des EVL Heike Tscherwinka nach Potsdam gefolgt. So standen zwei Tage lang der rege Austausch der Mitglieder, spannende Keynotes und zielführende Workshops auf dem Programm.
Der Vorstand hatte bei der Konzeption der Tagung klare Vorstellungen: „Wir stellen fest, dass sich viele Unternehmen zu wenig mit dem ‚Warum’ befassen. Daher wollen wir bei diesem Verbandstag die verschiedenen Dimensionen dieser Frage im Unternehmen beleuchten und damit Inspirationen geben, diese Frage vom Anfang bis zum Ende im eigenen Unternehmen zu stellen und sich auch selbst als Unternehmer daran zu messen.“
Gemeinsames BrainstorminG in Potsdam: Bei den Verbandstagungen des EVL (Europäischer Verband Lifestyle) findet ein reger Austausch zwischen Herstellern, Dienstleistern, Messen und Medien bei immer bestem Wetter in herrlicher Umgebung statt
Inspiration
Die Einführung in die Tagung übernahm EVL-Vorstand Axel Gottstein, der auch der strategische Kopf des Programms ist. Der Inhaber der Firma Sigikid machte noch einmal deutlich, wie wichtig das Umdenken sei. Es reiche nicht aus, sich nur mit dem Wettbewerb zu vergleichen. Einzigartigkeit sei gefragt. Dabei müssen Geschäftsprozesse neu gedacht werden. Als Beispiel führte er das australische Unternehmen Victor Churchill an, welches das aussterbende Modell der Metzgerei zu einem erfolgreichen Genusstempel transformiert hat.
Dass man alle Sinne des Menschen in Anspruch nehmen sollte, erläuterte auch Jens Fischer, Kultobjekt Dresden. So zeigte er neue Möglichkeiten am POS über HUB-Stores auf, welche sich durch On-off-Touchpoints perfekt für die Inszenierung von Marken eignen.
Auf die neuen Möglichkeiten in Sachen Kommunikation machte Siems Lukwald, Editor Gruner & Jahr, aufmerksam. Das Storytelling in Zeiten digitaler Transformation eröffne neue Möglichkeiten zur Interaktion. Dabei seien Werte und ethische Botschaften von großem Interesse. Hinsichtlich der Zusammenarbeit mit Influencern seien auch Mikroinfluencer eine Option, dass sie in ihren homogenen Zielgruppen oft sehr gut bekannt und damit auch wirkungsvoll seien.
Zum Andersdenken stiftete auch Peter Kreuz, Management Rebells, an. Er zeigte anhand des Beispiels Buurtzorg des Niederländers Jos de Blok auf, dass man selbst das schwierige Thema häuslicher Pflegedienst komplett neu erfinden könne. Im Zentrum alles Neudenkens stand in diesem Fall der Faktor Mensch.
So sei es laut Peter Kreuz wichtig, die Schnittmenge der Wurzeln beziehungsweise der Kultur eines Unternehmens und den äußeren Bedürfnissen zu ermitteln. Denn hier finde man das „Warum“. Tatsächlich sei es der Wettbewerb um die Zukunft, dem man sich stellen müsse. Oft sei es die blinde Überzeugung von Dingen, die man schon immer so gemacht hat und die andere auch so machen, die einen handlungsunfähig mache. Man solle es wie die Möve auf dem Schild halten: „Ich weiß, was alle von mir wollen, aber ich mache das, was ich gut finde!“ Die Herausforderungen der kommenden Jahre seien neue Geschäftsmodelle, neue Produkte und neue Kunden, auch wenn es eine große Aufgabe sei, in dem Tempo zu lernen, wie die Welt sich draußen verändere.
Kreative PauseDie Geschäftsführerin des EVL, Heike Tscherwinka zwischen Jan Philippi und Detlef Klatt sowie der Vorstand des EVL Lars Adler und Axel Gottstein (jeweils von rechts)
Seeluft: Kurze Pause am Steg zwischen den Präsentationen
Wie man den Erfolg mit Erfüllung verbinden könne, präsentierte Stephan Kober. Kober aktiviert anhand des „Glückscodes“ der Feuerwehr. Um den Enthusiasmus ehrenamtlich arbeitender Feuerwehrleute auf den Vertrieb zu übertragen, sei es notwendig, im Team zu arbeiten, gemeinsam Strategien zu entwickeln, Nutzen zu stiften, Zielgruppen zu analysieren und Visionen in den Raum zu stellen. So könne man die Kraft von zehn Atomkraftwerken mobilisieren.
Wer nun auf die Frage „Warum?“ eine Antwort sucht, der weiß, dass er sein Denken einmal auf links drehen muss, den Faktor Mensch niemals unterschätzen darf und mit viel Herzblut an seinen Ideen festhalten sollte. Da die Karten überall neu gemischt werden, hat jeder die Chance, sein Blatt perfekt auszuspielen … warum auch nicht?!
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