···Home ··· Trends ··· Trendseller: „Sein & Haben“ in Nürnberg

Trendseller: “Sein & Haben” in Nürnberg

Im Nürnberger Concept Store Sein & Haben gibt es lauter Lieblingsstücke der beiden Besitzerinnen, die sich gerne von nordischem Design inspirieren lassen. Seit drei Jahren betreiben die Schwestern ihren Laden und haben schon viele Stammkunden gewonnen.

Zwei Schwestern haben sich ihren Traum erfüllt und ein eigenes Geschäft für schöne, wertige Geschenke und Mobiliar in Nürnberg eröffnet. „Unsere Mutter war designverliebt, sie hat ständig Räume neu gestaltet, modernes Design mit Biedermeier gemixt. Wir sind aufgewachsen in dem Bewusstsein, dass es total spannend ist, zu gestalten und wollten schon früh gerne einen Laden haben, am liebsten mit Cafe“, erklärt Dorothea Schütt. Noch konnten sie das Cafe nicht realisieren, aber zu bestimmten Events und Abend-Öffnungszeiten schenken die Beiden auch mal Getränke aus. Schütt hat Betriebswirtschaft studiert, ihre Schwester Anne-Katherin Staudigel, ebenfalls Betriebswirtin, war längere Zeit in Asien unterwegs und hat sich mit Marktforschung beschäftigt. Beide sind zudem bekennende Fans des nordischen Designs. „Da sich das skandinavische, schlichte Design gerne von den klaren und harmonischen, japanischen Formen beeinflussen lässt, ist der Herzschlag für Asien vielleicht ein Grund mehr, warum wir Nordic Design so lieben“, meint Staudigel.
„Das ist zeitlos, neutral, fügt sich in jedes Ambiente. Wir wollen vor allem Design anbieten, das man lange um sich haben möchte, nichts Schnelllebiges, sondern zeitlos Schönes“, meint Schütt.
Aus Dänemark, Schweden, den Niederlanden kommen die Marken, deren Produkte hier im „Sein & Haben“ in der Nürnberger Innenstadt, unweit der Königsstraße in Bahnhofsnähe, zu finden sind, darunter Artikel von bekannten Unternehmen wie ferm Living, House Doctor, HK Living, Playtype (PLTY), Design Letters, Petite Friture, Roadtyping Meri Meri und Leo La Douce, aber auch Entdeckungen von Marken wie Oyoy aus dem dänischen Herning oder bezaubernde Stücke einer Künstlerin aus Delft, die sich alte Kacheln ihrer Großmutter vom Dachboden schnappte und diese mit fantasievollen Motiven neu bemalte und unter der Marke „Storytiles“ vertreibt. Teilweise hängen diese kleinen Kacheln an den Wänden im Geschäft verteilt, andere stehen im Regal zum direkten Vergleich.

Bisher gab es in Nürnberg noch keinen Laden mit Fokus auf nordischem Design, dennoch rennen die Kunden ihnen nicht die Bude ein, aber alle die kommen, sind begeistert! „Die Menschen kommen gerne in unseren Laden und sie unterhalten sich mit uns. Sie schätzen es, gut beraten zu werden.
Wir haben viele Stammkunden, die uns dann auch Freunde oder Verwandte schicken, das freut uns sehr! Sie zeigen uns Fotos von ihren Wohnungen, damit wir gemeinsam überlegen, ob der Sessel, das Regal oder die Kachel farblich dorthin passen“, berichten die Schwestern. Allen Unkenrufen vom Ladensterben in den Städten zum Trotz, haben sie den Schritt in die Selbstständigkeit vor drei Jahren nie bereut und stehen jeden Morgen aufs Neue gerne in ihrem Laden, wo sie Arbeitszeit als „Quality Time“ erleben – egal in welchem Umfang.
Die Inhaberinnen nehmen nur Artikel ins Geschäft, die sie sich auch selbst in die Wohnung stellen würden. Und sie geben auch Newcomern eine Chance, die sie oft über Instagram oder auf regionalen Kunsthandwerkermärkten kennenlernen. Der Vorteil von kleineren Firmen und Unternehmen liegt für die Geschäftsfrauen auf der Hand: kleine Abnahmemengen und gute Konditionen.
Besonders gut kommen momentan die Handyketten an. Die 36-jährige Dorothea Schütt verwendet sie selbst gerne, weil die so praktisch seien, wenn sie hinter der coolen, kleinen Vintage-Möbel-Theke, auf der sonst nur ein I-pad als Kassensystem sowie eine kleine gläserne Vitrine für Schlüsselanhänger und Accessoires Platz finden, stehend mal schnell noch eine Nachricht checken muss: Dank der quer über die Brust getragenen Kette, die zudem noch schick aussieht, hat sie dazwischen immer die Hände frei.
Flexibilität sei das A und O, daher überlegen beide Chefinnen ständig neu, was ihren Kunden wohl gefällt, was in den Laden passt, wie sie es präsentieren und verändern immer wieder die Optik der rund 60 Quadratmeter großen Präsentationsfläche, tapezieren die Wände neu und dekorieren um. Jeder Besuch soll ein Einkaufserlebnis sein.

Lieblinge: Coole Holzfiguren entworfen von Sketch inc für das dänische Label Lucie Kaas

Mit Stil: Schlüsselanhänger „Audrey“ aus Messing von Lucie Kaas / Goldene Zeiten: ThermosFlasche von Design Letters und Regal String

Zwischen Ikea und Vitra

Im Geschäft findet man individuelle, wertige Geschenke, die es nicht überall gibt: Schuhlöffel von Norman Copenhagen, besondere Flaschenöffner, Notizbücher, Duftkerzen, Zeitungsständer Körbe, ein Reise-Kalender von Rifle Paper Co, Gläser, kleine Fußläufer, das String-Regalsystem, kleine Aufbewahrungsbox von HAY in vielen Farben und mehr. Die Besitzerinnen sehen ihr Konzept als Mischung aus Ikea und Vitra: nachhaltige, schöne Dinge, die zwar ihren Preis haben, aber eben auch qualitativ sind und nicht ganz so teuer wie die exquisiten Designstücke.
Weil sich die Kunden bei den höherpreisigen Möbeln nicht immer sofort entscheiden oder weil sie auf der Durchreise sind und um es bequem zu machen, bieten sie zudem einen Onlineshop an. Das Angebot im Netz wird weiter ausgebaut werden, doch momentan kümmert sich die 38-jährige Anne-Katherin Staudigel alleine um die Internetseite und den Versand. „Wir waren überrascht, dass wir auch online sehr nette Kundenkontakte hatten. Wir haben tolle E-Mails erhalten und über diesen Kanal einen regen Austausch mit den Kunden“, freut sich Dorothea Schütt.
Wer den Laden betritt, spürt sofort die Begeisterung für gute, hochwertige Produkte. Und weniger ist ja bekanntlich mehr! Hier wird keiner von Masse erschlagen, gezeigt werden vielmehr teils Einzelstücke, wie der Spiegel oder der Stuhl, alles ist wertbeständig und nachhaltig oder mindestens nachhaltig prodzuiert, darauf legen beide großen Wert. Sein und haben werden miteinander in Einklang gebracht.
Sein & Haben steht vor allem für die Individualität des Wohnens: „So wie jeder Mensch ganz unterschiedliche Kleidungsstücke in seinem Schrank hat, so schaut auch keine Wohnung identisch aus. Jeder erbt, kauft, sammelt in seinem Leben diverse Wohnschätze an und verleiht den Räumen einen ganz eigenen Charakter. Uns ist es wichtig, Accessoires und Interieur anzubieten, die sich einerseits an jeden Wohnstil/-charaktere anpassen und andererseits trotzdem individuell, einzigartig und besonders wirken, so dass man ein Leben lang Freude daran hat“, resümiert Staudigel.
www.seinundhaben.de