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Trendseller – „Schwarzwaldmädels“ in Baden-Baden

„Wir haben nicht nur einen Vogel“ – Mit einer Prise Humor, einem facettenreichen Sortiment und viel Freude an der Interaktion mit den Kunden sind die „Schwarzwaldmädels“ ein echter Geschäftsrenner in Baden-Baden.

Moderne Mädels – Hanna Thienel fotografierte fesche Motive für den Laden

„Wir verkaufen schöne Dinge, die Spaß machen. Vor allem Frauen kommen gerne und werden bei uns immer fündig, aber auch Männer shoppen bei uns im Laden, die bleiben dann vor dem Spirituosenregal stehen oder schwärmen für die schönen Ledertaschen“, erzählen Barbara Jüngst und Anja Catil, die im vergangenen Sommer gemeinsam in Baden-Baden den Laden „Schwarzwaldmädels“ eröffnet haben. Die beiden Frauen lieben die Interaktion mit den Kunden. Jeder, der das Geschäft betritt wird freundlich empfangen und bestens beraten. „Wir holen durchaus auch mal die Schüchternen ins Geschäft, die draußen warten, zeigen ihnen Produkte oder reden und flachsen einfach gerne. Die meisten mögen unseren Humor und die lockeren Sprüche, alle sind super nett“, berichtet Anja Catil. Die Ladenbesitzerinnen waren selbst überrascht davon, wie gut ihr Geschäft angenommen wird. Eigentlich war das Ganze eine spontane Idee. Kennengelernt haben sich Anja Catil und Barbara Jüngst über eine Baden-Badener Facebook-Gruppe und nach vielen Treffen bei Café und Kuchen meinte ein Freund, die beiden sollten doch ein Geschäft eröffnen und gewissermaßen die Branche wechseln, denn Barbara Jüngst hat zehn Jahre als Flugbegleiterin bei Lufthansa gearbeitet und Anja Catil war als Bankerin angestellt. Nach der Erziehung der Kinder wollten sie noch einmal etwas ganz anderes wagen. Aus der fixen Idee wurde schnell Realität, denn die Gespräche mit der Vermieterin des leerstehenden Ladens in 1-B Lage in der Innenstadt von Baden-Baden verliefen erfolgreich.

Besondere Produkte

Nur zehn Wochen später standen die beiden Frauen hinter ihrer eigenen Ladentheke, hatten rund 60 Quadratmeter zu bestücken und einzurichten. Eine kleine Treppe führt noch nach hinten ins Büro und der Flur wird geschickt fürs breit gefächerte Sortiment genutzt. „Das ist unser Freundestreppchen“, erklärt Anja Catil lachend, denn hier sitzen sie gerne mal zum Plaudern. In Eigeninitiative mit alten Vintage-Möbeln als Auslagefläche für die Produkte haben sie ihrem Laden ein „Gesicht“ gegeben. Schicke Fotos von den eigenen Töchtern mit Bollenhut und modernem Touch, aufgenommen von Hanna Thienel, hängen im Schaufenster oder stehen auf den Regalen. Über der Theke hängt von der Decke ein großer, dicker Ast, an dem wiederum einige Kaufobjekte baumeln. Hinter der Theke schmückt ein großformatiges Moosbild die Wand und versetzt einen sofort an Bachläufe im tiefsten Schwarzwald. „Zu Beginn war mir mulmig mit dem Schwarzwaldthema, wir sind eigentlich keine typischen Schwarzwaldmädels, aber schließlich sind wir beide aus Baden-Baden und sind viel herumgefahren in unserer Region. Dabei haben wir tolle Produkte entdeckt, sei es selbst gerösteter Kaffee aus Sinzheim, handgeschöpfte Marmelade aus dem Elsass, Kuckucksuhren aus Papier von Kult-AG oder Pfiffiges vom Label DesignimDorf und Raumgestalt, die alle mit der Region verbunden sind“, erzählt Barbara Jüngst und ergänzt: „Wir verkaufen nur, was uns auch selbst begeistert, Dinge, die besonders sind, die das gewisse Etwas haben. Der Kaffee hat beispielsweise eine handgezeichnete Verpackung und die Sorten heißen wie die Familienmitglieder des Rösters, es ist eben nicht nur guter Kaffee, sondern auch toll verpackt: Geschenke und Schönes!“ Auf der Trendset in München und auf der Maison&Objet in Paris haben sie weitere Produkte für ihr Sortiment gefunden: Kissen, Küchenartikel, Kerzenständer, Postkarten, Modeschmuck, Tücher, Schals, Mützen, Fußabtreter, Taschen, Vasen, eine spannende Palette.

 

Kuckucksuhren von Kult-AG, typisch Schwarzwald, aber aus Pappe gibt‘s im Laden

Neuer Laden – Das Geschäft liegt in der Kreuzstraße in Baden-Baden

schwarzwaldmädels Barbara Jüngst (rechts) und Anja Catil haben gemeinsam ihre Idee von einem Geschäft verwirklicht

Vielfalt – Der Laden bietet ein reichhaltiges Sortiment

Service und Beratung

Auch das Thema Souvenir haben die beiden geschäftstüchtigen Frauen aufgegriffen: zu Kuchen gerollte Gästehandtücher oder Schwarzwälder Kirschtorte in der Dose: Hier gibt es das etwas andere Souvenir aus der Region. Da beide einen unterschiedlichen Geschmack haben, finden sich auch sehr verschiedene Dinge nebeneinander. „Es ist schwer im voraus zu sagen, was bei unseren Kunden ankommt und was nicht. Ich hätte nie gedacht, dass beispielsweise zeitloses skandinavisches Design wie diese Etagère ein Ladenhüter wird, während sich andere Produkte wie die Hundefußmatte wie warme Semmeln verkaufen“, meint Anja Catil.
Beide freuen sich über die postive Resonanz. Auch via Facebook erhalten sie immer wieder Rückmeldungen. Die Vernetzung findet über ihre Persönlichkeit statt, man kennt sie schon und es heißt: Ah, da kommen die Schwarzwaldmädels, das genießt dieses engagierte Team. Und die Kunden genießen, dass es hier immer was zu entdecken gibt, dass sie gut beraten werden und auf Wunsch alles wunderschön verpackt wird. „Wir bieten einen Mehrwert. Die Leute sollen sich wohlfühlen, wenn wir mehr Platz hätten, würden wir gerne noch einen Tisch fürs Kaffeepäuschen bereit stellen. Gerne werden unsere individuell zusammengestellten Geschenkkörbe in Anspruch genommen“, meint Barbara Jüngst. Derzeit versorgen sie mal eben die Teilnehmer des G-20-Gipfels mit einem Original Schwarzwälder Give away von Wondercandle, ein schöner Auftrag, direkt aus dem Finanzministerium in Berlin. Beide sind sehr stolz auf diesen Auftrag.
Manchmal rufen auch Kunden aus Heidelberg oder Mannheim noch Tage nach ihrem Besuch an und lassen sich beispielsweise besondere Stoffservietten nachschicken. Wenn es weiter so gut läuft, werden sie noch einen Online-Shop eröffnen, sind sich die Geschäftsfrauen einig. Doch das wollen sie gut vorbereiten und in Ruhe angehen. „Wir haben in Baden-Baden viele teure Geschäfte, uns war es daher wichtig, auch günstigere Produkte ins Sortiment zu nehmen, die Spanne reicht von fünf bis 200 Euro“, erläutert Anja Catil. Allerdings sei der Verkauf fast noch der kleinste Anteil ihrer Arbeit, die Ware muss ausgepackt, ausgezeichnet und schön präsentiert werden, die Buchhaltung will erledigt sein, die Kalkulation muss stimmen, die Hersteller oder Messen werden besucht und vieles mehr geschieht hinter den Kulissen. Über die Hälfe der Kunden zahle noch bar, aber immer mehr mit Kreditkarte, so dass sie jetzt auch diese Zahlungsmöglichkeit anbieten.
Kürzlich hat ihnen eine professionelle Dekorateurin das Schaufenster neu gestaltet. „Wir machen alles, um uns selbst hier wohlzufühlen, das schätzen unsere Kunden“, sagt Barbara Jüngst. Ihre Rechnung geht auf: Die Schwarzwalsmädels haben bereits weit über den Kurort hinaus ihre Fangemeinde.
www.schwarzwaldmaedels.com