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Trendseller – schön&ehrlich in Hamburg

Weniger ist bekanntlich mehr: In dem hellen, klar sturkturierten Laden „schön & ehrlich“ gibt es Produkte, die das Leben schöner machen und die den beiden Besitzerinnen ehrlich am Herzen liegen und sie – in punkto Funktionalität sowie Design – überzeugt haben.

Klare Formensprache, natürliche Materialien und skandinavisches Design herrschen vor

In dem Hamburger Stadtteil Winterhude, zwischen Außenalster, Stadtpark und der Kulturfabrik Kampnagel, haben Indra Tausendschön und Christina Torbahn 2012 in der Gertigstraße ihr Geschäft „schön & ehrlich“ eröffnet. Kennengelernt haben sich die beiden Kommunikationsdesignerinnen jedoch schon lange vorher, während einer gemeinsamen Arbeit für eine Werbeagentur. Mit dem Geschäft haben sie sich einen Herzenswunsch erfüllt. „Wir haben bei unserer Arbeit Dinge zum Anfassen vermisst“, erinnert sich Indra Tausendschön. Dank eines Gründerzuschusses konnten sie sich 2011 auf die Suche nach einer geeigneten Ladenfläche begeben. „Der Stadtteil zählte zu unseren Favoriten, nicht nur weil wir hier wohnen, sondern weil hier eine große Kaufkraft herrscht und wir eine Lücke füllen konnten neben den bestehenden Schuhgeschäften und Boutiquen. Wir hatten Glück, dass den Vermietern unsere Idee gefiel und sie uns vertrauten“, erinnert sich Christina Torbahn.
Der Name ist Programm: schön und ehrlich sollen die Produkte im Angebot sein. In Hamburg meint „ehrlich“ auch so viel wie „bodenständig“, genauso sehen sich die beiden Frauen, bodenständig gegenüber Lieferanten ebenso wie gegenüber den Kunden.

Der Schwerpunkt ihrer Produkte liegt im Bereich Wohnen, Interior, Living, Dekoration, Accessoires und Zuhause. Neben handverlesenen Schreibgeräten, trendigen Trinkbechern mit hanseatischen Motiven, pfiffigen Lautsprecherboxen, hochwertigen Drucken oder ansprechenden Postkarten gibt es beispielsweise auch chice, in Amsterdam gefertigte, Armbanduhren des jungen Labels Cluse.
Auf den 75 Quadratmetern werden viele Produkte skandinavischer Labels angeboten, da die Unternehmerinnen ihren Fokus auf klares, schlichtes und zeitloses Design setzen. Daneben führen sie aber auch einige deutsche und holländische Labels sowie kleinere Manufakturen, deren Arbeit sie schätzen.
„Wir wollten in den Bereichen bleiben, in denen wir uns auskennen und unsere Kunden auch gut beraten können. Wir sind sehr servieceorientiert und haben eine große Stammkundschaft“, erklärt Indra Tausendschön. Die Kunden haben Vertrauen und zeigen Handybilder von Zuhause, um sich die passenden Gegenstände dafür zu kaufen.

Zwei Frauen, ein Geschäft: Christina Torbahn (links) gründete gemeinsam mit Indra Tausendschön den Laden „schön & ehrlich“

Hereinspaziert: Schaufenster und Außenfassade des Geschäfts im Hamburger Stadtteil Winterhude

Beratung als Zugpferd

Ihre Produkte finden die Ladenbesitzerinnen auf Messen oder über kleine Manufakturen, die sie kennen. Die Leuchte „Tilt“ haben sie beispielsweise auf einer Messe entdeckt, und waren gleich vom Design und der Funktionalität begeistert. „Wir haben die Leuchte auch bei uns am Tresen eingesetzt, das ist ein zeitlos schönes Stück, ein gut verarbeiteter Klassiker“, meint Christina Torbahn. Jedes Produkt muss nicht nur den beiden Inhaberinnen gefallen, sondern wird auch darauf abgeklopft, ob es den Geschmack der Kunden trifft. Manche Dinge brauchen ihre Zeit, wie etwa der doppelte Bilderrahmen aus Plexiglas des Kopenhagener Label Moebe, der anfangs nur mittelmäßig Anklang fand, sich jedoch zum gefragten Objekt entwickelt hat. Beide Frauen sind eher vorsichtig beim Einkauf und prüfen genau, was sie in den Laden nehmen, kaufen erst einmal kleine Mengen und testen dann, wie es läuft. Von Anfang an war ihnen klar, dass sie einen Online-Shop brauchen werden. Doch die Realisierung nahm viel Zeit in Anspruch. Seit Frühjahr 2016 können „schön & ehrlich“ Produkte rund um die Uhr online bestellt werden. „Wir haben das vor allem für unsere Stammkunden gemacht, damit diese nach Ladenschluss noch einmal stöbern können, sich inspirieren lassen oder eben auch sonntags bestellen können.

Es ist eine weitere Möglichkeit für die Bestandskunden, ein zusätzliches Markting-Tool. Bisher haben wir online überwiegend Kunden, die uns über das Ladengeschäft kennen, aber das kann sich ja noch entwickeln“, meint Indra Tausendschön. Newsletter verschicken die Inhaberinnen derzeit keine, sie verzichten auch auf Rabattaktionen oder ähnliche Lockangebote. „Das würde nicht zu unserem Konzept passen“, meinen sie unisono. Vieles funktioniert für ihr Geschäft noch ganz tradtitionell über Mund-zu-Mund Propaganda. Beratung und Vertrauen zählen zu den wichtigen Schlagwörtern. Sie sind auf Facebook aktiv und arbeiten mit ihnen bekannten Bloggern zusammen.
Auch die Atmosphäre im Laden und die Gestaltung des POS gefällt den Kunden, wie die Rückmeldungen zeigen. „Es ist uns wichtig, dass wir uns selbst hier wohlfühlen und uns das Ambiente gefällt, das überträgt sich auf die Kunden. Wir haben sehr selten unzufriedene Kunden“, weiß Christina Torbahn. Neue Trends aufzuspüren, ohne zu weit vorzupreschen, sehen sie als eine Herausforderung, der sie sich gerne immer aufs Neue stellen. Fast fünf Jahre besteht das Geschäft nun schon. Die Inhaberinnen blicken offen und positiv in die Zukunft. Ob sie demnächst ein weiteres Geschäft aufmachen, hängt auch ein wenig davon ab, ob sie ein gutes Angebot bekommen. Spaß haben die beiden Powerfrauen jedenfalls in ihrem stationären Laden, das spürt der Kunde deutlich.
www.schoen-und-ehrlich.de

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