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Trendseller: “Knoblauch” in Markdorf am Bodensee

Wer einmal den Weg zu Knoblauch an den Bodensee geschafft hat, wird es nicht bereuen. Rund 250 Mitarbeiter haben sich mit Herzblut dem Ladenbau und der Inneneinrichtung verschrieben. Heraus kommen außergewöhnliche Konzepte.

Das Echt.Zeit Café wurde für den Handel entwickelt (hier bei Finkenbeiner Mode in Nagold)

Alles in Einem: Im Eingangsbereich können alle Möbel und Accessoires gekauft werden

Es weht eine besondere Atmosphäre durch die Räume von Knoblauch in Markdorf. Hier vermischt sich Arbeit mit Verkauf, Planung mit Werkstatt und Genuss mit Büro. Es ist eben nichts so, wie man es erwartet und das ist auch schon das Erfolgsrezept. Angefangen hatte alles im Jahr 1909 mit einer Schreinerei. Als Konni Knoblauch in dritter Generation das Unternehmen übernahm, entwickelte er in den 80er Jahren das erste Ladenbausystem und konnte zehn Jahre später einen großen Auftrag bei Engelhorn und Sturm in Mannheim an Land ziehen. Der Grundstein für die weitere Entwicklung war gelegt. Nach seinem Tod im Jahr 2005 übernahm Jürgen Zahn, der bereits fünf Jahre im Unternehmen war, die Geschäftsführung.
Heute ist die einstige Schreinerei ein international agierendes Unternehmen mit rund 250 Mitarbeitern. Den Anspruch an die Tradition, das Handwerk und das Design hat man dabei nie verloren. Bei Knoblauch kommt nichts von der Stange: Ein hohes Maß an Kreativität führt zu außergewöhnlichen Ideen. Schauen wir einmal rein!

Vielseitig

Wer Knoblauch in Markdorf besucht, ist zunächst irritiert. Denn hier wird nicht nur entworfen, sondern auch verkauft, gewerkelt und gekocht. Dieses außergewöhnliche Konzept über zwei Stockwerke, mit viel Grün und viel Glas, läuft bei dem kreativen Unternehmen unter #büroladencafé.
In den Bürobereichen in dem oberen Stockwerk herrscht größtmögliche Flexibilität. Arbeitsplätze werden projektbezogen belegt. Dank eines gut durchdachten Schallschutzes kann trotz des offenen Raumcharakters ungestört gearbeitet werden. Besprechungsräume und Ruhezonen werden als Rückzugsorte genutzt. Im Zentrum lädt ein Café mit Snacks zum Entspannen ein, während in der betriebseigenen Kantine mittags frisch gekocht wird.
Neben den Büroräumen verkauft Knoblauch in dem großzügigen Eingangsbereich Möbel und Accessoires. „Natürlich haben wir hier wenig Laufkundschaft, aber es ist für uns auch wichtig, Möbel verschiedener Hersteller auszustellen, die wir unter Umständen auch bei unseren Projekten später verwenden“, erklärt Andreas Weidner, Geschäftsleiter bei Knoblauch. Neben Möbeln anderer Fabrikate stehen aber auch Eigenfabrikate zum Verkauf. Wie diese entstehen, lässt sich durch große Glaswände sowohl vom Verkaufsbereich als auch vom Bürobereich verfolgen. Rund 40 Personen arbeiten in den eigenen Werkstätten mit den Werkstoffen Holz und Metall. „Obwohl wir eine große Werkstatt haben, entstehen hier nur Kleinserien oder Prototypen. Meist wird hier an innovativen Ideen getüftelt. Sobald etwas in Serie geht, arbeiten wir mit Partnerbetrieben zusammen“, erklärt Andreas Weidner.
Man hat bei Knoblauch alle Hände voll zu tun. Im Bereich Ladenbau arbeitet man für große Marken wie Marco Polo, Ralph Lauren, Hugo Boss, L’Oreal oder Swatch. „Bei der Entwicklung stehen die Marken und die Menschen im Vordergrund. Erst wenn wir verstanden haben, worauf es ihnen ankommt und wofür ihr Herz schlägt, beginnen wir mit der Planung. Denn nur so wird aus Design und Architektur ein Erlebnis“, so Andreas Weidner. „Im Bereich Retail sind derzeit echte und authentische Konzepte gefragt. Der Mensch soll im Mittelpunkt stehen. Das bedeutet im Gegenzug, dass digitale Hilfsmittel in den Hintergrund treten. So nutzen wir die technischen Entwicklungen so, dass man sie nicht unmittelbar wahrnimmt.“

Neu Gedacht: Kreativität, wohin das Auge blickt: der Arbeitsplatz-Plan von Knoblauch

Ideen-Schmiede: Die Knoblauch Zentrale in Markdorf am Bodensee

Transparenz: Bei Knoblauch ist alles offen gestaltet

ThinkTank: Geschäftsleiter Andreas Weidner mit Julia Kohler, Head of Marketing, und Katja Scharnagel, Vertrieb Design

Wohnglück

Neben zahlreichen Projekten im Bereich Ladenbau beschäftigt sich Knoblauch auch mit dem Thema Wohnen und Schlafen. Zu den Kunden gehören Gruppen wie Motel one, aber auch kleine Restaurants oder ausgefallene Hotels. So baute man beispielsweise im badischen Offenburg mit „Liberty“ auf spektakuläre Weise ein Gefängnis zu einem Hotel um. Aber auch das Thema „tiny houses“ ist bei Knoblauch im Fokus. Auf dem benachbarten Parkplatz hat man in Markdorf den Prototypen eines Containerhotels entwickelt. „Unser Meeresbummler war eine ganz besondere Herausforderung. Die schmale Form der Container stellte uns vor die schwierige Aufgabe, Dämmung und Technik so dünn wie möglich zu halten. Aber wer einmal in unserem Container gewohnt hat, weiß, dass uns dies hervorragend gelungen ist“, berichtet Andreas Weidner. Bereits vor zehn Jahren begann Knoblauch sich mit dem Thema Container zu beschäftigen. So präsentierte man sich auf der Messe Euroshop in Düsseldorf mit einem Containerstand. Diese Idee begeisterte so sehr, dass Swatch per Hubschrauber saisonal bestückte Container an verschiedene Hotspots fliegen ließ. Ein aufmerksamkeitsstarkes Marketinginstrument.

Innovativ

Kreativ ist man nicht nur in den unterschiedlichen Branchen, sondern auch in der Kombination verschiedener Kompetenzbereiche. „Natürlich beobachten auch wir die gesellschaftlichen Veränderungen. Der Handel muss über Erlebnisse punkten und zwar so, dass sich der Kunde wohl fühlt. Wir sind davon überzeugt, dass der Handel so viel mehr kann, als nur verkaufen und haben genau zu diesem Zweck ein Gastronomiekonzept, das sogenannten Echt.Zeit Café entwickelt. Damit möchten wir dem Handel das schenken, was er seinen Kunden weitergeben kann: Zeit“, erklärt Inhaber Jürgen Zahn.
Das Echt.Zeit Café ist für den Handel ein Rundum-sorglos-Paket. Vom Design über die Produkte bis hin zur Inbetriebnahme und Bedienung ist alles durchdacht. Die Planung des Cafés wird auf die individuellen Bedürfnisse des Handels angepasst und ist ab einer Fläche von acht Quadratmetern möglich. Durch das vordefinierte Gesamtkonzept, das von der Küchentechnik über Teller, Tassen und Besteck, Kaffee- und Teesorten in Bio-Qualität, Getränken und verzehrfertigen Speisen bis hin zu Lifestyle- und Livingprodukten reicht, spart der Händler wertvolle Ressourcen, so dass er ohne großen Aufwand zum Gastgeber wird.
Die ersten Echt.Zeit Cafés sind bereits eröffnet und weitere – wie beispielsweise im Alsterhaus in Hamburg – in Planung.
So schafft Knoblauch immer wieder Räume, die höchste Ansprüche an Design und Funktion vereinen. Sie sind der Ausdruck einer wertvollen Umgebung, die echtes Erlebnis bietet. Kein Wunder, dass sich die Knobis, wie sie sich selbst nennen, als #Wertvollmacher bezeichnen. Denn was gibt es beglückenderes, als ein kreativ gestalteter Innenraum?
www.knoblauch.eu

Frischer Wind: Jürgen Zahn, Geschäftsführer und Inhaber von Knoblauch