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Seltmann Gruppe: Von Menschen und Maschinen

Sie gehören zu den ganz großen Herstellern von Porzellan: Das umfassende Spektrum der Seltmann Gruppe reicht von Gebrauchsporzellan über künstlerisch anspruchsvolle Sammlerstücke bis hin zu figürlichen Plastiken. Wir besuchten das Unternehmen in Weiden.

Mit der Serie Coup Fine Dining Country Life können sämtliche kulinarischen Themen inszeniert werden

Wer einmal durch Weiden in der Oberpfalz gefahren ist, wird auch den Stammsitz der Seltmann Gruppe gesehen haben. Unter dieser Firmierung gruppieren sich die Porzellanfabriken Christian Seltmann, die Porzellanfabrik Tettau und verschiedene Porzellanmanufakturen.
Während man sich bei Seltmann den Bereichen Haushalt, Gastronomie, Hotellerie und Gemeinschaftsverpflegung verschrieben hat, steht Tettau für erlesene Sammlerstücke und die Porzellanmanufakturen für figürliche Kunstwerke.
Das alles ist schon imposant. Richtig spannend wird es aber, wenn man die Firmenphilosophie etwas genauer betrachtet. Bei Seltmann blickt man inzwischen auf eine über 100-jährige Tradition zurück. Der Lauf der Geschichte war nicht immer einfach und besonders durch die Kriege mussten Rückschläge verkraftet werden. Dank engagierter und loyaler Mitarbeiter meisterte das Unternehmen auch die schwierigen Zeiten und präsentiert sich heute als überaus moderner und innovativer Hersteller des weißen Goldes. „Es ist den Inhabern sehr wichtig, in keine Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten oder Unternehmen zu geraten. Das bezieht sich sowohl auf die Beschaffung der Rohstoffe als auch auf die vielfältigen Kunden-Strukturen. Das an sämtlichen Produktions-standorten der Seltmann Gruppe von Generation zu Generation überlieferte und stetig gewachsene Produktions-Know-how ist einzigartig und sichert somit dem Qualitäts-Siegel ‚Made in Germany’ die Arbeitsplätze – hier in Deutschland. Dieser Philosophie treu, hält die Seltmann Gruppe sämtliche Produktionsstandorte in Deutschland. Das sind sicherlich einige Bausteine des Erfolgs!“, erklärt Marketingleiter Gerold B. Welz.

Knallhart

Das Know-how lässt sich in der Produktion an allen Ecken und Enden erleben. Während die Gebäude noch historisches Flair ausstrahlen, steht hinter den ehrwürdigen Mauern modernste Technik. Roboter und Menschen arbeiten Hand in Hand, um den schwierig zu verarbeiteten Rohstoff Porzellan in seine endgültige Form zu überführen. Dabei werden Gefäße ausgeformt, Tassen gedreht, Henkel gegossen, Flachgeschirr gepresst und Kannen dem Gips entnommen. Ein Wunderwerk der Technologie. Aber das größte Geheimnis liegt noch vor all diesen Prozessen: Es sind feinste Nuancen der Rezepturen in Verbindung mit unterschiedlichen Brenntemperaturen und insbesondere Brennkurven, die das Porzellan einzigartig macht. „Das kann man sich so ein bisschen wie bei Coca Cola vorstellen. Grundsätzlich setzt sich Porzellan aus 50 Prozent Kaolin, 25 Prozent Feldspat und 25 Prozent Quarz zusammen. Fakt ist jedoch, dass dem Porzellan-Gemenge kleinste – ganz individuell ausbalancierte – Zusätze hinzugefügt werden, über die man nicht spricht und hierdurch unser Porzellan zu dem machen, was es heute ist.“, erläutert Gerold B. Welz. Wichtig ist natürlich auch die Brenntemperatur-Spitze. Das Porzellan wird bei 1.450 Grad zu Hartporzellan ausgebrannt und erhält hierdurch einen höheren Härtegrad als Stahl. Die Standflächen werden anschließend mithilfe von Diamanten glatt poliert, um im späteren Einsatz keine Kratzer auf Stellflächen zu hinterlassen. Die extreme Härte des Porzellans gewährleistet eine hohe Kantenschlagfestigkeit, ist spülmaschinenfest, mikrowellengeeignet und für die Gastronomie salamanderfest.

Variabel einsetzbar: die Serie „No Limits“ von Seltmann

Modern

Auch in Sachen Design geht man seit einiger Zeit neue Wege. So hat man mit der Porzellanserie „No Limits“ ein Konzept kreiert, das in seiner Funktionalität und seinen Einsatzmöglichkeiten nahezu keine Grenzen kennt. Wie eine Reise durch die Mode-Metropolen dieser Welt präsentiert sich dagegen Life „Fashion“. Küchig, kochig und scheinbar befreit von jeglicher Etikette – vermittelt der Dekor `Country Life´ mit seinen willkürlichen Sprenkeln eine natürliche, wohnliche „Wohlfühl-Atmosphäre“.
Bei Tettau präsentierte man mit Saphir Diamant „Mezquita“ einen „Edelstein“ unter den Porzellanserien. Die in Gold gehaltene Grafik bedient sich dabei stilistisch maurischer Elemente. Dabei bestaunen wir hier eine Weltneuheit aus dem Jahr 2010/11: Denn hier verbindet sich die Ästhetik von cremefarbenem Weichporzellan mit der Gebrauchsfestigkeit eines Hartporzellans.
Mit Seltmann hat sich somit ein überaus innovativer Familienbetrieb in der Industrielandschaft der Oberpfalz erhalten, der etwa 700 Mitarbeiter in fünf Werken beschäftigt. Bei aller Bescheidenheit soll doch an dieser Stelle gesagt sein, dass das Produktions-Know-how, das von der High-Tech-Fertigung bis hin zu traditioneller Handwerkskunst alles beinhaltet, in Europa seinesgleichen sucht.
www.seltmann.com

Bei der Seltmann Gruppe wird mit modernster Technik produziert