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IFA 2018: Schöne neue Welt!

Über 245.000 Besucher kamen zur diesjährigen IFA in Berlin. Auch im Bereich Haushaltsgeräte, die nun seit zehn Jahren Bestandteil der Messe waren, gab es einiges zu bestaunen. Lassen Sie sich inspirieren!

In diesem Jahr gab es wieder viel auf der IFA in Berlin zu entdecken

Auf der IFA in Berlin zeigten sich Industrie und Handel in guter Stimmung, was sich in einem hohen Ordervolumen von 4,7 Milliarden Euro widerspiegelt. Positiv äußerte sich Dr. Reinhard Zinkann, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands Elektrohausgeräte: „Die IFA hat ihre Stellung als weltweit größte Messe auch für Home Appliances in diesem Jahr ausgebaut. Wir sind mit den Ergebnissen im Jubiläumsjahr mit der elften Ausgabe von Home Appliances@IFA sehr zufrieden. Die Hausgeräte-Branche nimmt die positiven Impulse der IFA mit in das wichtige Weihnachtsgeschäft!“
Es sind Themen wie Co-Innovation, Künstliche Intelligenz, Spracherkennung und die rasant steigende Popularität smarter, vernetzter Produkte, welche die IFA 2018 zu einem Besuchermagnet machten.

Sprecht miteinander!

Auch der Bereich Elektrohausgeräte folgt dieser Entwicklung. Immer mehr Helferlein lassen sich per App steuern. So kann die Kaffeemaschine vom Sofa aus bedient werden, die Waschmaschine bereits aus dem Büro aktiviert und der Kühlschrankinhalt aus der Ferne gecheckt werden. Die Geräte beginnen miteinander zu kommunizieren, und so entwirft Siemens eine neue Vision der „Connected City“, in der im Fitnessbereich der Kalorienverbrauch gezählt wird, die Kochapp mit passenden Rezepten ein Auge darauf hält, was wir im Anschluss zu uns nehmen, der Kühlschrank uns mitteilt, was wir davon überhaupt noch vorrätig haben und das intelligente Auto mithilfe von Drive2Shop uns genau dahin kutschiert, wo es die fehlenden Zutaten gibt.

Elisabeth Lokai-Fels, AEG, präsentiert die Revolution im Bereich Bodenpflege, den neuen FX9 – Duy Phong Vu und Mario Da Villa, De‘Longhi, mit dem neuen Premiumkaffeevollautomaten Maestosa (v.l.) – Georg Walkenbach, Beurer, entspannt mit dem Stress releaZer

Die Kühlschrank-Fronten von Bosch Vario Style sind inzwischen in 24 Farben erhältlich

Währenddessen nimmt sich der smarte Waschtrockner unserer Wäsche an und dosiert automatisch die richtige Menge Waschpulver. Kurz bevor wir hier wieder Hand anlegen müssen, können wir auf Induktionskochfeldern, auf denen man bis zu sechs Töpfe oder Pfannen gleichzeitig einsetzen kann, unser „auf den Leib geschneidertes“ Menue zubereiten. Die Dunstabzugshaube versteht dank ihrer Sensoren, wann sie anzugehen hat und wenn man das alles bis zu Ende denkt, steht uns ein überaus angenehmes, sorgenfreies und schlankes Leben ins Haus.
Überhaupt war Zeitersparnis eines der Zauberwörter der diesjährigen IFA. In immer turbulenteren Zeiten soll uns so viel wie möglich abgenommen werden, um uns mehr Freizeit zu ermöglichen. Ob man diese am Ende nicht wieder dem Arbeitgeber zur Verfügung stellt oder möglicherweise den Tücken der Technik opfert, sei dahin gestellt. Fakt ist, dass keiner an dem Thema Digitalisierung vorbei kommt. Und wer sich jetzt nicht damit beschäftigt, auch wenn die eine oder andere Idee sich möglicherweise nicht durchsetzen wird, kommt technologisch schnell ins Hintertreffen.

Die Accents Mikrowelle von Morphy Richards ist eine durchdachte Stilikone

Siemens präsentierte eine vernetzte Stadt

Hermann Graef mit seinen Töchtern Franziska Graef (links) und Johanna Graef und der Jubiläums-Alleschneider im Graef-itti Look

Denn allein lässt es sich schlecht vernetzen. Co-Innovation ist daher eine unabdingbare Grundlage der weiteren Entwicklung. Und hier muss jeder komplett umdenken. Wenn die Geräte miteinander kommunizieren sollen, dann braucht es einheitliche Standards. Es wird wohl die größte Herausforderung sein, mit Wettbewerbern an gemeinsamen digitalen Sprachen und Systemen zu arbeiten.
Wie immer sind hier die Großen bereits Lichtjahre weiter. So werden in vielen Boxen und Geräten jetzt schon – ob man will oder nicht – die Sensoren von Alexa, Google Home oder Siri eingebaut – manchmal auch alle gleichzeitig. Die Weichen sind also in Sachen Sprachsteuerung gestellt. In welchen Systemen allerdings das Smart Home interagiert, kristallisiert sich gerade noch heraus!
Bleiben wir aber noch im Bereich Kochen. Miele setzt ebenfalls weiter auf Hightec. Nachdem der im vergangenen Jahr spektakulär angekündigte Dialoggarer nun zur Serienreife gelangt ist, bringt man ihn zum Einsatz. Gemeinsam mit dem Start-up M-Chef lässt er sich perfekt für das Aufwärmen eines Gourmet Menus einsetzen. Dank ausgefeilter Sensoren ist jede der Zutaten genau „au point“. Man darf bei einer solchen Innovation natürlich nicht rechnen oder nicht rechnen müssen. Denn der Preis des Dialoggarers liegt bei um die 8.000 Euro und das Menü bei circa 30 Euro. Ein teurer Genuss! Aber wir erinnern uns an die Zeit, als es unglaublich teure mobile Telefone in Form von Wackersteinen gab oder Kaffeemaschinen für unvorstellbare 1.400 Euro … und sie wurden trotzdem gekauft.
In einer Zeit wie dieser, gilt es ins Gespräch zu kommen. Das ist Miele mit dem Dialoggarer gelungen. Man hüllt sich allerdings in Schweigen, wenn es um die Anzahl verkaufter Exemplare geht. Aber möglicherweise haben wir hier die Garmethode der Zukunft vor uns. Wer weiß?

Die kompakteste Braun Dampfbügelstation: CareStyle Compact

Andrea Bender, WMF, präsentiert die neue Lumero Kaffeemaschine – Der Kühlschrank von Neff lässt sich per App steuern – Wiebke Reineke, Jura, mit dem neuen Kaffeevollautomaten ENA 8

MyMum von Bosch lässt sich im Küchenmaschinen-Konfigurator individuell zusammenstellen

Weiter denkt man bei Miele auch in Sachen Spülen. Die richtige Dosierung ist nun des Pudels Kern und damit laut Markus Miele eine Weltneuheit. So hat man, um Spülmittel zu sparen, bei dem autonomen Geschirrspüler „G 7000“ eine Disk entwickelt, die automatisch die richtige Menge abgibt, allerdings nach circa 20 Spülgängen komplett entsorgt werden muss. Ein überaus guter Coup in Sachen Nachkauf.
Bosch hält dagegen unter anderem an dem Megatrend der Individualisierung fest: So gibt es die austauschbaren Kühlschrank-Fronten bei Vario Style inzwischen in 24 Farbvarianten und selbst die Küchenmaschine MyMum lässt sich individuell farblich konfigurieren. Natürlich war in diesem Jahr wieder das Thema Urbanisierung bei den Neuheiten entscheidend. So präsentierte Braun eine überaus kompakte Bügelstation, WMF erweiterte seine Küchenminis und Emsa präsentierte den „Smart Garden“. Hier wachsen frische Kräuter oder Gemüse quasi im Handumdrehen. Der Wunsch nach gesunder Ernährung hält weiterhin an. So konnte man bei verschiedenen Herstellern den Trend zu Vakuum Standmixern erkennen, die Smoothies noch sämiger machen und über viele Stunden frisch halten.
Ein weiteres großes und in der Sache logisches Thema war Multifunktionalität. Ein grandioses Verkaufsargument. Entsorge zwei, drei oder mehr Geräte aus deinem Haushalt und kaufe dir dafür ein neues. So gab es eine ganze Reihe von Wasch-Trocknern, AEG präsentierte einen grandiosen Staubsauger, der so gut wie alles kann, Rommelsbacher einen extrem vielseitigen Dampfdruck- und Multikocher namens „Mein Hans“, Haier einen Kühlschrank, dessen unteres Fach sowohl als Kühl- als auch Gefrierfach zu nutzen ist und Backöfen, die auch Mikrowelle können … !

Der neue Geschirrspüler G 7000 von Miele mit Dosiersystem AutoDos mit PowerDisk

Der Dampfdruck- & Multikocher „Mein Hans“ von Rommelsbacher macht, was Frau will – Der Retro Classic Blanc Wasserkocher von Russell Hobbs trifft den Zeitgeist

Die neue, hochmoderne Kühl-Gefrierkombination F+ von Haier

In Sachen Kaffee ist ebenfalls Bewegung. Man konnte wieder bedeutend mehr Siebträgermaschinen – wie zum Beispiel bei Graef, Rommelsbacher und De‘Longhi – sichten. Darüber hinaus präsentierte De‘Longhi erstmals eine Pour-over-Filterkaffeemaschine mit Schwallbrühverfahren und ein Masterpiece, den Premiumkaffeevollautomaten Maestosa. Jura brachte mit der ENA 8, in welcher 2,1 Kilogramm Alublech verbaut sind, einen Kaffeevollautomaten der Spitzenklasse heraus und bot daneben natürlich die ganze Palette hochinnovativer Geräte. Dass Jura Kaffeevollautomaten äußerlich langsam zu Gesamtkunstwerken werden, ist kein Zufall. Design wird in Sachen Küche immer wichtiger. Es gibt kaum mehr ein Gerät, das man wirklich in den Küchenschränken verstecken müsste. Das geht inzwischen soweit, dass selbst Waschmaschinen einen gewissen Chic ausstrahlen, denn bei immer kleinerem Wohnraum wandern auch diese gerne in den Lebensbereich mit hinein.
Neben hochdigitalisierten, schön designten und technisch raffinierten Produkten gab es einige Dinge zu entdecken, die sich einfach nur der Entspannung widmen. So bringt der neue Weinkühler von WMF nicht nur den Wein auf die richtige Temperatur, sondern sorgt dank eines umlaufenden Lichtstreifens sogar für die richtige Atmosphäre. Wer danach immer noch nicht runtergekommen ist, legt sich mit dem Stress releaZer von Beurer auf die Couch und sinniert über den Sinn oder Unsinn des Lebens. In dieser Zeit lassen wir uns dann nur noch von dem wirbelnden Herz des französischen Start-ups Lovebox stören, das eine Nachricht von unseren Liebsten ankündigt. Was braucht man mehr?!
www.ifa-berlin.de

Grundig und Massimo Bottura stellten eine exklusive Küchengeräte-Kollektion vor