Angefangen hat alles im Jahr 2012: Saliha Özcan lädt eine Backanleitung für einen Nußzopf auf YouTube. Darauf folgte ein kometenhafter Aufstieg als YouTuberin und Bloggerin Sally. Heute steht sie zusammen mit ihrem Mann Murat an der Spitze eines eigenen, unabhängigen Medienunternehmens mit 36 Mitarbeitern. Wir befragten das sympathische Multitalent am Rande einer Charity Veranstaltung zugunsten der Bülent Ceylan-Stiftung „Für Kinder“ zu sozialem Engagement, Erfolg und Zukunftsplänen.
Sally mit ihrem Ehemann Murat in Baden-Baden
Frau Özcan, wonach wählen Sie die Projekte aus, für die Sie sich engagieren und wie kam die Kooperation mit Bülent Ceylan zustande?
Vor zwei Jahren hat mich eine Zuschauerin kontaktiert, deren Kind an Leukämie erkrankt war. Ich habe mich spontan entschlossen, eine Charity-Aktion zu machen und wir haben innerhalb von drei Tagen über 750.000 Euro für ganz spezielle Therapien ermöglicht, die es hier in Deutschland nicht gab. Leider hat die Therapie nicht angeschlagen, aber für mich war klar, ich muss etwas tun. Allerdings wollte ich nicht nur Einzelschicksale unterstützen, sondern vielen Kindern und vielen Menschen helfen. So kam ich dann als Botschafterin zum Bundesverband Kinderhospiz. Bülent und ich sind hier aus der Region und wir haben uns auf einer Veranstaltung kennengelernt. Er engagiert sich schon seit vielen Jahren und dabei helfe ich gern.
Auf VouTube haben Sie rund 1,3 Millionen Follower, Sie betreiben einen erfolgreichen webshop mit eigenen Produkten, sind Buchautorin, Bloggerin von Back- und Kochrezepten, haben eine eigene Backshow auf Vox und bauen derzeit ein Wohnhaus mit Studioküche und ein Innovationszentrum für Veranstaltungen mit Partnern im heimischen Waghäusel. Aus den beiden Bauvorhaben entstanden dann auch noch Ihre sehr erfolgreichen DIY-Videos. Parallel zur Karriere gründeten Sie darüber hinaus eine Familie und sind Mutter zweier Töchter. Wie managen Sie das alles?
Das alles geht nur mit einem tollen Team und einem hervorragenden Netzwerk. Ein Grundstein des Erfolgs sind meine Eltern: Genau einen Tag, nachdem unsere erste Tochter auf die Welt kam, ging mein Vater in Rente. Das war so nicht geplant, passte aber perfekt. Meine Eltern unterstützen uns tatkräftig – am Anfang auch finanziell – und halten uns den Rücken frei. Ohne sie wäre das alles nicht möglich gewesen. Außerdem bin ich sehr ehrgeizig und fleißig. Meinen Kindern bereitet es viel Spaß gemeinsam mit mir in der Küche zu stehen. Wenn man das liebt, was man tut, dann schafft man alles.
Was ist das Geheimnis Ihres Erfolges?
Ganz wichtig ist, dass wir uns immer treu geblieben sind. Ganz am Anfang hatten wir Anfragen zu Kooperationen, bei denen wir uns verstellen sollten, aber das haben wir nicht gemacht, denn maßgeblich ist der Imagetransfer: Wenn ich mit einer Firma kooperiere, dann bekommt die Firma mein Image und ich das Image der Firma. Wenn das nicht passt, wird man unglaubwürdig. Wir sind für unsere Zuschauer immer nahbar und authentisch geblieben. Ich bin vor der Kamera genauso wie im Privatleben, das spüren die Zuschauer. Daher haben wir von Anfang an nur mit wenigen, dafür aber langfristigen Partnern gearbeitet, die uns auf unserem Weg begleiten: Bosch, DekoBack, Gazi, Gefu, Globus, Kenwood,
KitchenAid, Kochblume, Lares und in Österreich Interspar. Fast alle Partner sind Familienunternehmen: Da ist das Verständnis füreinander da, weil man ähnliche Probleme hat, die gleichen Werte. Wir arbeiten auch nicht mit dem Amazon-Partnerprogramm mit Affiliate-Links, sondern haben unserern eigenen webshop gegründet. Dadurch sind wir unabhängig. Und mit unserem Blog haben wir unsere eigene Plattform geschaffen. Wenn YouTube beispielsweise sein Geschäftsmodell eines Tages ändert, sind wir nicht auf Gedeih und Verderb nur an diese eine Plattform gebunden und deshalb auch in dem Bereich eigenständig.
Saliha Özcan alias Sally ist weit mehr als eine Bloggerin
Sally mit Bülent Ceylan in Baden-Baden
Sie werden als Partnerin von Bosch auch die IFA besuchen. Hier steht das Thema Smart Kitchen im Fokus – wie sehen Sie diese Entwicklung?
Smarte Funktionen können eine Bereicherung sein. Ich benutze die home connect-App von Bosch auf dem Handy. Da kann ich meinen Backofen steuern, aber ich gehe trotzdem hin und schiebe meine Kuchen rein. Ich weiß auch, wie und welche Temperatur ich einstellen muss, die Heizart usw. Aber manche Leute wissen das einfach nicht und wollen trotzdem backen. Und dann ist eine Assist-Funktion praktisch: Wer zum ersten Mal einen Hefezopf backt, schiebt ihn rein, drückt auf Hefezopf und der Ofen erledigt alles von ganz allein. Aber man muss nicht alles mit smarten Funktionen machen. Allerdings ist unser Neubau auch mit neuester Technologie ausgestattet: ein großes Gebäude inklusive Studio, Büros, unserem Zuhause und der Wohnung meiner Eltern. Da will ich am Abend nicht noch rumlaufen müssen und gucken, wo steht jetzt noch ein Fenster offen – das nimmt mir dann halt das Smarthome ab.
Gibt es Küchenwerkzeuge, auf die Sie nicht verzichten würden?
Nein, man kann auch mit einfachen Mitteln tolle Kuchen backen. Das Wichtigste sind qualitativ hochwertige Zutaten, hieran sollte man nicht sparen. Aber natürlich freue ich mich, dass es viele Küchen