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Paper & Tea – Eine Geschichte von ganzen Blättern

Das Konzept von Paper & Tea beruht auf einer tiefen Liebe zu Tee. Wer bisher dachte, alles über das Thema zu wissen, wird hier eines Besseren belehrt – und das in aller Ruhe. Wir sprachen mit dem Creative Director Sean Dunn.

Geschmacksexplosion – Die reinen Ganzblatt-Tees von Paper & Tea bieten durch die unterschiedlichen Terroirs, Anbau- und Verarbeitungsmethoden ein immenses aromatisches Spektrum

Dass es sich bei Paper & Tea um keinen normalen Teeladen handelt, ist offensichtlich. Pures Design und ausgesuchte Ausstellungstücke prägen das Ambiente. Schnell wird dem Besucher klar, dass der Anbieter exquisiter Tees und der dazugehörigen Accessoires mit Sitz in Berlin nicht nur Produkte verkauft, sondern ein ganzes Lebensgefühl. Um das selbst nachvollziehen zu können, muss man sie betreten, die Concept Stores von Paper & Tea. Hier wird Tee zelebriert und das auf eine wunderbare Art und Weise: „Trügerisch blass, entfacht der Aufguss ein fruchtig-florales Feuerwerk mit einem sanften Kakaobutter-Abgang.“ Die Rede ist von einem Weißtee von den fruchtbaren Hängen des Mount Kenya, namens Silver Sidano, dessen Beschreibung um das Roosevelt-Motto „Sprich sanft und trage einen großen Knüppel.“ erweitert wird. Um zu zeigen, dass Tee viel mehr zu bieten hat, als den schnellen Genuss, kann man angelehnt an die Tradition der chinesischen Teezeremonie die verschiedenen Teesorten in kleinen Kännchen und noch kleineren Schälchen kosten. Ein echtes Geschmackserlebnis!
Die Idee zu Paper & Tea entstand 2012, als der heutige CEO Jens de Gruyter, ein passionierter Teetrinker, die Schwierigkeit erkannte, in Deutschland ausgesuchten Tee zu finden. In Sinngemeinschaft mit der „stillen Würde“ des analogen Mediums Papier setzte er sein Konzept in die Tat um. 2012 entstand der erste Store in Berlin-Carlottenburg, 2014 ein weiteres Geschäft in Berlin Mitte. Inzwischen arbeiten rund 30 Personen für das Unternehmen, das auch den Handel mit Tees und Accessoires beliefert.

Das Konzept

Was genau hinter der Idee von Paper & Tea steht, erklärte uns im Concept Store in der Berliner Bleibtreustraße Sean Dunn, Creative Director bei P & T:
Sean Dunn: Die meisten Leute assoziieren mit Tee entweder Teebeutel oder etwas ganz Abstraktes. Viele haben irgendwelche Bilder von Teezeremonien im Kopf, die schwer zugänglich sind. Damit möchten wir einen Bruch machen und den Leuten zeigen, es gibt auch einen Mittelweg zwischen Teebeutel und Teezeremonie. Herzstück unseres Sortimentes sind die Ganzblatt-Tees. Dabei achten wir darauf, dass die Tees sortenrein aus nur einem Teegarten stammen, um den chakteristischen Geschmack beizubehalten.

Trend&Style: Woher beziehen Sie die verschiedenen Tees?
Sean Dunn: Die Tees stammen aus ganz unterschiedlichen Ländern. China, Japan, Indien und Kenia sind die Kernländer des Teeanbaus. Aber wir führen auch Tees aus etwas unbekannteren Anbaugebieten wie Taiwan, Korea und Nepal. Die Tees werden nach traditionellen Methoden hergestellt, die sich teilweise seit Jahrhunderten nicht verändert haben. Wir haben eine große Bandbreite sehr verschiedener Tees, einerseits die traditionellen Tees, andererseits etwas unorthodoxere Tees, die von kleinen Farmen nach dem Vorbild anderer Traditionen produziert werden: beispielsweise ein kenianischer Tee, der nach der Tradition chinesischer Goldknospentees hergestellt wird. Das ist ein Austausch von Ideen, der bei uns auch immer im Vordergrund steht. Das ist im Prinzip wie beim Weinanbau: Denn auch bei den Tees bilden sich die unterschiedlichen Territorien geschmacklich aus. Gerade zum Beispiel bei den Kenianischen Tees hat man eine Kakao-Fruchtigkeit, die man bei chinesischen Tees nicht unbedingt vorfindet. Die chinesischen Tees zeichnen sich dagegen eher durch eine malzige, ledrige Note aus. Es ist sehr interessant zu sehen, dass Tees ein sehr regionalspezifisches Bouquet ausbilden. Das ist eine der Sachen, die mich an den Tees am meisten fasziniert. Dabei stammen alle Teesorten von der gleichen Pflanze ab.

Accessoires – Nicht nur die Tees, sondern auch die Schalen, Tassen und Kannen bekommen einen perfekten Auftritt

Japan trifft Moderne – Traditionell werden Seitengriffkannen, die sich vor allem in Japan großer Beliebtheit erfreuen, gänzlich aus Ton hergestellt. In der modernen Version schließt ein polierter Holzgriff an die Kanne an

Erst die Bearbeitung der Blätter macht den Unterschied aus. Bei Grüntees werden sie entweder gedämpft oder pfannengeröstet, so dass die Oxidation verhindert wird. Das heißt die Blätter behalten ihren floralen, grasigen, grünen Charakter. Bei schwarzen Tees werden die Blätter absichtlich gequetscht, um die Oxidation zu fördern. Somit ist der Schwarztee eine etwas reifere Form des Grüntees.

Trend&Style: Was ist das Besondere an Paper & Tea?
Sean Dunn: Wie schon anfangs erwähnt, arbeiten wir bei Paper & Tea nur mit Ganzblatt-Tees. Diese sind sehr ergiebig und lassen sich mehrfach aufgießen. Das entstammt der jahrhundertealten chinesischen Gong-Fu-Tradition. Wörtlich übersetzt bedeutet gong fu, etwas „mit viel Aufwand und Mühe herzustellen”.

 

Und zwar aus gutem Grund: Die Gong-Fu-Zeremonie ist die vollendete Antithese des heutigen „schnell und einfach“-Standards, der allseits beliebten „mal etwas Wasser über ‘nen Beutel schütten“-Technik. Lange bevor Bequemlichkeit der ausschlaggebende Faktor bei der Teezubereitung wurde, entstand die Gong-Fu-Zeremonie im südlichen China und wurde von reisenden Teehändlern später nach Taiwan gebracht. Bis heute erfreut sich die Tradition großer Beliebtheit und ist für uns ein wichtiger Aspekt unserer Philosophie. 

Bei der Zubereitung der Tees empfehlen wir abgesehen von den Schwarzen Tees, die auch 100 Grad Wassertemperatur vertragen, 80 Grad warmes Wasser. Neben den Heißwasseraufgüssen bieten wir auch den sogenannten „Cold Brew“ an und haben dafür ein spezielles Set entwickelt, was besonders in den Sommermonaten gut angenommen wird. Da sich die Bitterstoffe, die Catechine, beim Kaltaufguss extrem langsam aus dem Teeblatt lösen, schmecken Teeaufgüsse mit kaltem Wasser fein-süßlich und frisch.
Eine weitere Möglichkeit mit Tee zu spielen, ist die Kooperation mit Our/Berlin Vodka. Wir haben hier Aromatisierungs-Sets herausgegeben, bei denen der Wodka das intesive Aroma des Tees aufnimmt. Daraus entstehen spannende neue Longdrinks oder Cocktails. Mit all diesen Innovationen erreichen wir immer wieder neue Zielgruppen, was sehr wichtig für uns ist. Unseren Kunden zu zeigen wie vielseitig Tee und dessen Genuss sein kann, ist ein integraler Bestandteil unserer Unternehmenskultur.
www.paperandtea.com

Papier Trifft Tee – Hochwertige Verpackungen machen die Produkte von Paper & Tea zu einem optischen und haptischen Erlebnis