Natürliche Materialien wie Holz, Bambus oder Marmor zählen schon seit Langem zu den angesagten Werkstoffen für Hersteller von Wohnaccessoires und Möbeln. Ergänzt wird diese Reihe jetzt von dem flexiblen Alleskönner Papier.
Perückenkunst vom Künstlerduo „Asya and Dmitriy Kosin’s Art Group“
Den Anfang machten Lampen aus Reispapier – wie beispielsweise die handgefaltete Lampenserie „Pleats“ des dänischen Unternehmens Le Klint. Dank der filigranen Papieroberfläche sorgen die Pendelleuchten namens „Megatwo“ und „Onefivefour“ für ein warmes, sanft gedämpftes Licht und eignen sich damit beispielsweise hervorragend als Lichtquellen über dem Esstisch. Auch ihre Optik ist interessant, erinnert sie uns doch an die minimalistischen Reispapier-Leuchten aus Japan. Da sich auch skandinavische Hersteller bestens mit puristischen Formen auskennen, wundert es nicht, dass einige von ihnen ihre eigenen Reispapier-Kreationen geschaffen haben. Außer Le Klint hat etwa der dänische Hersteller &Tradition Reispapierlampen im Programm. Damit man die Serie „Formakami“ nicht mit den klassischen japanischen Leuchten verwechselt, sind alle Formakami-Modelle mit schwarz gebeizten Eichenringen versehen, die die Leuchten unterteilen und einen starken Kontrast zur Leichtigkeit des cremeweißen Papiers bilden. Schon im ausgeschalteten Zustand ist die elegante Leuchte sehr imposant, zum besonderen Hingucker wird sie aber, wenn sie eingeschaltet ist. Dann beleuchten nämlich zwei Leuchtmittel parallel die beiden Teile des Lampenschirms.
Ebenfalls an japanische Leuchten erinnert die Serie „Hashira“ von Menu. Allerdings besteht das durchscheinende Gewebe der Lampenschirme nicht aus Papier, sondern aus feinem Leinen. Hashira bedeutet übersetzt Säule und spendet dank der filigranen Stoffstruktur warmes Wohlfühllicht. Hashira gibt es sowohl als Hänge- als auch als Boden- und Tischleuchte.
Papier als Skulptur
Auch als Basismaterial für Wohnaccessoires eignet sich Papier: So hat die Designerin Marie Michielssen für das belgische Unternehmen Serax Gefäße aus Pappmaché entworfen. Die Vasen und Becher scheinen aus Ton gefertigt zu sein, bestehen aber tatsächlich aus recyceltem Papier. Die Gefäße sind schlicht weiß, rostfarben und schwarz oder werden mit Hilfe eines Stempels mit Motiven in Form von Längs- und Querstreifen versehen. Die raue Oberfläche zeigt ganz deutlich den Unikat-Charakter der Produkte und macht sie zu originellen, einzigartigen Deko-Objekten.
Ebenfalls für Serax hat das franko-kanadische Duo Papier à êtres unter anderem eine Standuhr aus Pappmaché gefertigt. Das grobe Material erinnert fast an eine Eierschachtel und sorgt andererseits aber auch für eine verspielt-poetische Ausstrahlung. „Pilotis“ heißt die runde Uhr, die auf sehr zierlichen Beinen steht und eher wie ein Kunstwerk und nicht wie ein funktionierender Alltagsgegenstand rüberkommt.
Gefaltet: Die Serie „Pleats“ von Le Klint
Starke Kontraste: Die Leuchte „Formakami“ von &Tradition
Apropos Kunst: Auch hier wird das vielfältige Material Papier gern eingesetzt. Das russische Künstlerduo „Asya and Dmitriy Kosin’s Art Group“ gestaltet beispielsweise ungewöhnliche Papier