Selten haben sich unsere Arbeitswelten rasanter verändert als in den vergangenen zwei Jahren. Auf der Orgatec konnte man die neueste Entwicklungen in Bezug auf hybrides und flexibles Arbeiten, sowie smarte Technologien und umweltschonende Materialien erleben.
Praktische Lösung von Gumpo in Halle 10.2 (Foto: Koelnmesse Orgatec)
Grüne Arbeitswelt
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Wohlbefinden ist ein Schlüsselwort bei heutigen Bürokonzepten. Studien belegen, dass Grünpflanzen und andere Elemente aus der Natur hierzu in besonderem Maße beitragen. Der Trend zum Biophilic Design ist daher ungebrochen. Aspekte wie natürliches Licht, Vegetation oder eine naturnahe Gestaltung dienen als Kontrast zu Technologie und urbaner Hektik. Pflanzen können zudem die Raumluft wesentlich verbessern. Warum dann nicht gleich das Grün direkt in die Bürowelt integrieren? So wie das italienische Unternehmen Verde Profilo, das Modulsysteme für die großflächige Begrünung von Arbeitsumgebungen anbietet. Auch Einzelmöbel wie die Pflanzgefäße „Jungla“ von Alea oder „Hydroponic Garden“ von Kettal sorgen mit der Kombination verschiedener Regalbehälter für die Begrünung von Büros.
Schallschutz für den Schreibtisch von Palmberg in Halle 7 (Foto: Koelnmesse Orgatec)
Homeoffice und Videokonferenzen, multilokales und virtuelles Arbeiten in agilen Teams stellen neue Anforderungen an die Arbeitsumgebung. Arbeitsplätze müssen flexibler und gleichzeitig nachhaltiger werden. Das Büro funktioniert heute wie eine sich ständig wandelnde Landschaft von Räumen, Menschen und Beziehungen. Nach dem Motto „Bunte Vielfalt, statt Einheitsgrau“ möchten Arbeitnehmende ein individuelles und anpassbares Büroumfeld. Der Schlüssel für eine agile Teamarbeit mit wechselnden Anforderungen ist Flexibilität über modulare Systeme. Nicht erst seit der Pandemie löst sich die Arbeit immer mehr von fest zugewiesenen Räumen. Damit verwischen auch die Grenzen zwischen Büro- und Wohndesign. Während das Zuhause zum Office wurde, verwandelt sich das Büro zusehends in eine heimelige Wohlfühlzone. Damit werden selbst Einzelmöbel für das Büro heute zunehmend multiflexibel und multifunktional. So werden Schreib- zu Esstischen, Whiteboards zu Besprechungstischen oder Sessel zu Sitzgruppen. Je offener und agiler die Büroumgebung, desto größer wird der Bedarf an Produkten für eine Optimierung der Akustik. Unternehmen bieten daher die Möglichkeit einer raumakustischen Vorschau durch die Eingabe der eigenen Raumdaten. Auch die an japanischen Interieurs orientierten Raumboxen, Sitzboxen oder Akustik-Inseln schaffen akustisch abgeschirmte Orte für digitale Meetings, ruhige Gespräche und konzentriertes Arbeiten.
Perfekten Sound versprach Sonic Chair in Halle 10.1 (Foto: Koelnmesse Orgatec)
Materialien im Kreislauf
Die Klimakrise bleibt eine der größten Herausforderungen unserer Zeit und bestimmt zunehmend auch die Neuheiten der Bürobranche. Einen entscheidenden Schritt Richtung Nachhaltigkeit gehen Produktkreisläufe nach dem Prinzip Cradle-to-Cradle, dem sich viele Bürohersteller verpflichtet fühlen und sich entsprechend zertifizieren lassen. Der Idee einer Kreislaufwirtschaft folgt etwa die neue Stuhlserie „Nilo“ von Kinnarps. Noch als Zukunftsvision hat Palmberg einen Schreibtisch entworfen, der vollständig aus regionalem Bio-Holz gefertigt ist und Sonnenenergie sowie die Abwärme der Geräte in das elektrische Ökosystem des Arbeitsplatzes (zurück)speist. Es bleibt also spannend in der Arbeitswelt von morgen!