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IFA 2022: Die IFA ist so richtig back!

(Fotonachweis: ©Kitchen Trend)

IFA Opening Reception: Martin Ecknig, CEO Messe Berlin GmbH, Franziska Giffey, Berlins Regierende Bürgermeisterin, Volker Klodwig, Vorsitzender des Aufsichtsrats der gfu, Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin der gfu, Dirk Hoffmann, CFO Messe Berlin (v.l.) (Fotonachweis: ©Messe Berlin GmbH)

Nach der pandemiebedingten Zwangspause öffnete die IFA auf dem Messegelände in Berlin wieder ihre Tore und fühlte sich – anders als die „Lightversion“ im Jahr 2020 – wieder richtig nach IFA an.

Podcast Show Live „fest & flauschig“ im Sommergarten mit Jan Böhmermann (Fotonachweis: ©Messe Berlin GmbH)
Die Fantastischen Vier sind die Protagonisten des TV-Spots #LikeABosch (Fotonachweis: ©Messe Berlin GmbH)

Mit rund 1.100 Ausstellern aus 46 Ländern konnte man quantitativ nicht an die IFA 2019 anknüpfen, aber die Hallenflächen waren so geschickt bestückt, dass ganze Abschnitte geschlossen werden konnten und Leerstände zumindest optisch unbemerkt blieben.
Trotz anhaltender Reisebeschränkungen in Asien war die IFA 2022 sehr gut besucht. An den fünf Messetagen kamen über 161.000 Menschen nach Berlin. Im Vor-Pandemie-Vergleich war der Anteil der Fachbesucher höher. Viele Aussteller berichteten von einer ungewöhnlich hohen Zahl von Geschäftsabschlüssen während der Messe.
Dass einige Hersteller nicht zur Messe kamen, hatte unterschiedliche Gründe. Manch einer glaubte, nach den guten Geschäftsverläufen der vergangenen Jahre, eine Messe nicht mehr nötig zu haben. Andere sahen das internationale Geschäft wegen immer noch vorherrschender Pandemieeinschränkungen gefährdet und einige ärgerten sich über gestiegene Preise.
Für die Messen wird es auch in den kommenden Jahren nicht einfacher werden, die Hersteller zufriedenzustellen. Einfach so weiterzumachen wie bisher ist sicherlich keine Option. Bei der IFA ist die Gemengelage sogar noch komplizierter, denn die Verträge zwischen dem Veranstalter der IFA gfu und der Messe Berlin laufen aus und die Fronten haben sich – wie nicht abreißenden Presseberichten zu entnehmen ist – verhärtet. Mit Spannung wurde daher die Eröffnungspressekonferenz der IFA erwartet. Auch wenn es immer noch keine Einigung zwischen der Veranstalterin der IFA, der gfu Consumer & Home Electronics GmbH und der Messe Berlin über die Verlängerung der Verträge und damit die Zukunft der IFA gibt, so hatte man offensichtlich verstanden, dass sich nun erst einmal alles um die aktuelle IFA drehen sollte. So saßen die Verantwortlichen der gfu und der Messe Berlin gemeinsam auf der Bühne und zeigten sich zuversichtlich, zumindest in diesem Jahr, das Kind gemeinsam schaukeln zu wollen. Wie die Zukunft aussehen wird, bleibt weiterhin ungewiss. Man würde den Verantwortlichen aber doch wünschen, dass sie im Anschluss an die IFA den Rosenkrieg in den eigenen vier Wänden austragen. Denn jede öffentliche Diskussion schadet am Ende nur der IFA. In diesem Sinne blieb die gfu Geschäftsführerin Dr. Sara Warneke in ihren Ausführungen ganz der Sache verhaftet und machte in ihrer Präsentation auf Englisch noch einmal deutlich, wie wichtig „the need to have experiences“ gerade in der Tec-World sei.
Dieses Bedürfnis spiegelte sich sowohl bei den Pressekonferenzen als auch bei den Publikumstagen wider. Endlich konnten Produkte wieder live erlebt und Gespräche in 3D geführt werden. Manch einem standen angesichts der Wiedersehensfreude die Freudentränen in den Augen.


Franziska Graef präsentiert die neue Küchenmaschine MYestro (Fotonachweis: ©Kitchen Trend)
Annette Hollemann führt Solitaire – The Waterbase vor (Fotonachweis: ©Kitchen Trend)
Wiebke Schmietendorf und Andrea Brych-Birkmeir in der Smart Kitchen der BSH (Fotonachweis: ©Kitchen Trend)
©Siemens
Nina Wünsch, Marketingleiterin AEG/Electrolux auf der IFA (Fotonachweis: ©Kitchen Trend)
Michael Geisler, Sarah Schaefer und Chris Braam präsentierten die AEG-Neuheiten (Fotonachweis: ©Kitchen Trend)

Berthold Niehoff, Vorsitzender von ProBusiness: „Mit Spannung blickten die Aussteller von ProBusiness Anfang September nach Berlin. Wird das IFA-Comeback gelingen? Es gelang! Es war IFA. Und es fühlte sich wie IFA an!“ Und weiter: „Nach drei Jahren Pause hat sich die IFA in Berlin trotz einiger organisatorischer Schwächen seitens der Messe Berlin als weltweites Top-Ereignis für die Consumer und Home Electronics-Branche bärenstark zurückgemeldet.“ Das Feedback der ProBusiness-Aussteller: „Als Durchschnittsnote aller Aussteller kommt eine 2,5 zustande. Das ist ein erfreulicher, ein ehrlicher Wert, der indes noch etwas Luft nach oben hat“, so Berthold Niehoff.

Berthold Niehoff (Fotonachweis: ©Kitchen Trend)

Das Gros der ProBusiness-Aussteller hatte in diesem Jahr die frequenz- und aufmerksamkeitsstarke Halle 4 „bespielt“, Jura war an seinem Stammplatz in den Premium-Halle 2 direkt nebenan zu Hause, während sich Severin erstmals auf einer Außenfläche zwischen den Hallen 4 und 6 mit heißen oder eiskalten Kaffeespezialitäten präsentierte. „Auf allen September-Messen haben unter einem Dach starke Marken, Macher und Menschen zusammengefunden, die auch im Jahr 2022 – und sogar schon mit Blick auf 2023 – die Trendthemen der Hausgeräte-Branche erfolgreich besetzen“, so Berthold Niehoff abschließend.


Wiebke Reineke und Mandy Gieseler von Jura präsentierten stolz die Jura J8 (Fotonachweis: ©Kitchen Trend)
Franziska Giffey, Berlins Regierende Bürgermeisterin bei Huawei (Fotonachweis: ©Messe Berlin GmbH)
Morten Hoff, Joe Weiss und Ozman Page (v.l.) präsentieren die Neuheiten von Wilfa (Fonachweis: ©Kitchen Trend)
Das Liebherr-Team freute sich über die wirklich spektakuläre Neuheit BluRoX (Fotonachweis: ©Kitchen Trend)
Akın Garzanlı, Chief Marketing Officer der Arçelik-Gruppe (Fotonachweis: ©Kitchen Trend)

Echt nachhaltig?!

Auch bei dieser IFA war, wie nicht anders zu erwarten, das vorherrschende Thema „Nachhaltigkeit“, was angesichts einer Konsumgütermesse natürlich immer nicht so ganz einfach zu bespielen ist. Ob es jetzt tatsächlich einem ökologischen Umdenken oder schlichtweg den immer noch gestörten Lieferketten und weltpolitischen Unsicherheiten geschuldet war: Die große Neuheitenschlacht war die IFA 2022 nicht. Und das ist auch gut so.
Viele Unternehmen haben sich ihren inneren Werten gewidmet und diese weiter perfektioniert. So strebt man im Bereich der Haushaltsgeräte nach immer höheren Energieeffizienzklassen, verbesserter Vernetzung, neuen oder recycelten Materialien und dem Aufbau einer Kreislaufwirtschaft.
Während einige Unternehmen halbherzig im grünen Fluss mitschwimmen, haben andere viel Geld, Zeit und Herzblut in Innovationen gesteckt.
Der überaus engagierte CEO der Arçelik-Gruppe, Hakan Bulgurlu, weist seit Jahren auf die Missstände auf der Erde hin und hat es sich – wie er während seiner Keynote auf der IFA eindrücklich betonte – zur Aufgabe gemacht, über die Innovationen der Marken Beko und Grundig der Menschheit ein Stück weit die Ökoangst zu nehmen. Ob Waschmaschinen mit Mikroplastikfiltern, die Weiterverwendung von Trocknerwasser im angeschlossenen Waschprozess, das Filtern und Wiederverwenden von Spülwasser bei Geschirrspülern, nachhaltige Verpackungsmaterialien oder Verwendung von Bauteilen aus recycelten Pet-Flaschen sowie Fischernetzen. Der Forschergeist bei der Arçelik-Gruppe ist groß und das Ziel ist das Prinzip „Richer People / Poorer Planet“ zu verändern.
Dem Fang von Mikroplastik hat sich auch der internationale Hausgerätehersteller Electrolux mit seiner Premiummarke AEG verschrieben. Eine neue Waschmaschinen- und Wäschetrocknerserie passt nicht nur Programmdauer, Wasser- und Energieverbrauch automatisch an, sondern filtert zudem bis zu 90 Prozent der Mikroplastikfasern aus.

Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin gfu, erläuterte die Entwicklung des Marktes auf der IFA-Eröffnungspressekonferenz Fotonachweis: ©Kitchen Trend)
Traute Einigkeit auf der Bühne, die Vertreter der Messe Berlin, der IFA und deren Veranstalterin, der gfu (Fotonachweis: ©Kitchen Trend)
Christian Thess, Geschäftsführer von Robert Bosch Smart Home (Fotonachweis: ©Kitchen Trend)

Uta Rodenhäuser präsentiert Constructa Haushaltsgeräte (Fotonachweis: ©Kitchen Trend)
Cornelia Bröcker, Susanne Uhlschmidt (v.l.) Xavax To Go (Fotonachweis: ©Kitchen Trend)

Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin der gfu: „Die IFA hat sich nach der pandemie-bedingten Pause mit den bedeutendsten Trends für Produkte und Lösungen in den Bereichen Consumer Electronics und Home Appliances sowie angrenzender Branchen, besonders im Themenfeld Nachhaltigkeit, eindrucksvoll zurückgemeldet. Sie war erneut der bewährte Treffpunkt für Industrie und Handel, FachbesucherInnen und Medien sowie natürlich die KonsumentInnen.“


Elisabeth Seidel auf dem coolen, neuen Russell Hobbs-Stand (Fotonachweis: ©Kitchen Trend)
Neuer Multifunktionskocher von Gastroback
Steba launcht neuen veganen Drinkmaker
Roland Stehle war für die gfu im Dauereinsatz (Fotonachweis: ©Kitchen Trend)
Jens Grubert und Roland Wälde von Beko Grundig während des Standrundgangs (Fotonachweis: ©Kitchen Trend)
Max Huber, Geschäftsführer Beezer (Fotonachweis: ©Kitchen Trend)

Martin Ecknig, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Messe Berlin: „Es ist fantastisch, dass unsere Hallen wieder einmal voll waren. Ich habe ein sehr positives Feedback von allen globalen Marken und Händlern erhalten, mit denen ich gesprochen habe, und ich freue mich besonders, dass wir eine so große Zahl von Insidern und Fachbesuchern auf der IFA Berlin verzeichnen konnten. Wir sind auf dem besten Weg, dass die IFA in den nächsten Jahren wieder ihre volle Stärke erreicht.“ 


Keynote des CEO der Arçelik-Gruppe, Hakan Bulgurlu (Fotonachweis: ©Messe Berlin GmbH)

Franziska Giffey, Berlins Regierende Bürgermeisterin: „Die Leitmesse mit ihren smarten Innovationen und energieeffizienten Technologien ist ein Motor für die Wirtschaft und die Märkte weltweit. Sie ist eines der Aushängeschilder Berlins, nicht nur als Messe und Kongress, sondern auch als führende europäische Drehscheibe für Innovation und Technologie. Die IFA 2022 ist eine Art Leuchtturm, nicht zuletzt, weil sie nach zwei schwierigen Jahren für einen Aufschwung steht.“



Mit einer echten Sensation konnte auch Liebherr in Sachen Nachhaltigkeit punkten: BluRoX nutzt zur Isolierung anstatt der herkömmlichen Schaumelemente ein Vakuum in Verbindung mit fein gemahlenem Lavagestein, so genanntem Perlit. Ab Januar 2023 erweitert Liebherr seine Gefriergeräte um Modelle mit kreislauffähiger Vakuum-Perlit-Technologie zur besonders energieeffizienten Isolierung. Die neue Technologie ermöglicht erstmals die Herstellung von Gefriergeräten mit der Energieeffizienzklasse „A“ und „B“. Daneben bewirkt der Einsatz der BluRoX-Technologie in Kühl- und Gefriergeräten ein größeres Innenraum-Volumen.
Hama zeigte ein Herz für die Umwelt und brachte unter dem Namen „Xavax To Go“ neue To Go Produkte auf den Markt in hellem „light blue“, einer coolen unisex Farbe und kleinen Extras wie einem speziellen „Geheimfach“ im Deckel der To-Go Flasche.
Auch die BSH Gruppe setzt auf das Thema Nachhaltigkeit. Darüber hinaus hebt man das Thema Vernetzung bei Siemens auf ein neues Level. Mit einem grandiosen TV-Spot, der gemeinsam mit den Fantastischen Vier entstanden ist, machte Bosch auf der IFA von sich reden und hat bei dem Interview mit den vier Musikern vermutlich eine der größten Menschenaufläufe auf der Messe, die nur noch von dem Auftritt von Jan Böhmermann und Oliver Schulz mit ihrem Podcast „fest & flauschig“ im Sommergarten übertroffen wurde.

Spannende, neue Produkte

Natürlich gab es auch auf der IFA wieder neue, spektakuläre Produkte. So präsentierte das Familienunternehmen Graef, das durch die Qualität seiner Produkte schon per se für Nachhaltigkeit steht, mit der MYestro eine Küchenmaschine, die jeder Herausforderung gewachsen ist. Mit ihrem kraftvollen Motor, dem flüsterleisen Betrieb und den hochwertigen Materialien knetet sie schwere (Brot-)Teige und große Mengen, rührt aber auch Sahne und Eischnee fluffig soft.
Jura überraschte nach dem spektakulären Auftritt der Giga 10, nun bei der Jura J 8 mit ganz besonderen Ausstattungsdetails: der Sweet-Foam-Funktion für aromatisierten Milchschaum, einem P.A.G.2+-Mahlwerk mit Aroma-Kontrolle, welches den Mahlgrad aktiv überwacht sowie dem Tassensensor „Coffee Eye“, der die Spezialitäten auf dem Display automatisch an die Tassenposition anpasst. Die Marke Steba hat ein Gerät entwickelt, um Küchenabfälle zu kompostieren, die dann als Dünger verwendet werden können. Das norwegische Unternehmen Wilfa setzt auf eine nordisch schicke Küchenmaschine, eine Filterkaffeemaschine mit durchdachten Details sowie eine elektrische Kaffeemühle, die im Deckel gleich eine Milligramm genau Waage für die Kaffeebohnen integriert. Gastroback präsentierte eine neue, programmierbare Siebträgermaschine mit Touchscreen und ausgefeilten Details sowie integrierter Mühle. Neu im Sortiment bei Gastroback sind zudem ein vielseitiger Brotbackautomat sowie einen 8 in 1 Multifunktionskocher. Russell Hobbs schärft dagegen anlässlich des 70. Geburtstags das Markenbild unter dem Claim „We get life“. Die Haushaltsgeräte sollen so praktisch wie möglich sein und so mehr Zeit für das Leben verschaffen. Herausgekommen sind spannende Produkte im zurückgenommen Retro-Design mit vielen Funktionen, so wie die Filterkaffeemaschine der neuen Attentiv Frühstücksserie mit Cold Brew-Funktion oder dem Toaster mit der Colour Sense Technologie für den individuellen Bräunungsgrad.
Es gab und gibt also viele spannende Produktneuheiten zu entdecken, die auf der IFA ausgestellt waren.

ifa-berlin.de

Martin Wolf und Jochen Pohle von der EK, mit Franziska Graef von Graef und Kai Mangelberger von der IFA in Berlin. (Fotonachweis: ©EK, Christian Kiel Berlin)
Der Messeauftakt der EK fand im Rahmen eines Kochevents bei electroplus Ruder Küchen & Hausgeräte in Berlin Köpenick statt (Fotonachweis: ©Kitchen Trend)
Martin Wolf von der EK brennt für seine Electroplus-Händler (Fotonachweis: ©Kitchen Trend)

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KitchenTrend Winter 2022