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I.L.M Summer Styles – „Die Perle am Main“

Als Schaufenster der Branche bot die I.L.M Summer Styles 2017 auch in diesem Jahr einen umfassenden Einblick in die Themen und Trends der kommenden Saison. Wir sprachen mit Arnd Hinrich Kappe, dem Geschäftsführer der Messe Offenbach, über die Besonderheiten des Standortes und über die Herausforderungen in einem sich wandelnden Markt.

Mehr Aussteller, mehr Ausstellungsfläche und eine zunehmende Internationalisierung des Publikums sind Indikatoren für den Erfolg der I.L.M Lederwarenmesse in Offenbach

Herr Kappe, Sie bezeichnen die I.L.M Lederwarenmesse als „den stärksten internationalen Marktplatz für Taschen, Kleinlederwaren und Reisegepäck“. Mit Blick auf Mailand, Paris und Berlin: Wie begründen Sie diese Aussage?
>> Bei uns werden die meisten Geschäfte getätigt. In Offenbach steht das Ordergeschäft im Vordergrund, während in Mailand, Paris und Berlin auch immer viel Schaulaufen zum Programm gehört. Wertvolle Orderhilfen erhält der Handel durch fantasievolle Produktinszenierungen, inspirierende Modenschauen und informative Vorträge. In diesem Zusammenhang spreche ich auch gern von der „Perle am Main“. Insgesamt 300 Aussteller (davon 158 aus dem Ausland) und 5.900 Besucher zeigen, dass unsere Strategie aufgeht. <<

Die räumlichen Kapazitäten der Messe Offenbach platzen seit Jahren aus allen Nähten. Trotzdem hat sich unter Ihrer Ägide die Zahl der Aussteller von 269 im Jahr 2014 auf 300 auf der diesjährigen I.L.M Summer Styles erhöht. Wie haben Sie das geschafft?
>> Es gibt eine natürliche Fluktuation, die wir intelligent nutzen. Lassen Sie mich das am Beispiel Rimowa erläutern: Nach der Übernahme der Marke durch den Luxushersteller LVMH und die dadurch bedingte neue strategische Ausrichtung stellt Rimowa seit diesem Jahr nicht mehr in Offenbach aus.

Die frei gewordenen 600 Quadratmeter Ausstellungsfläche belegen wir jetzt statt mit einer, mit vier neuen Marken. Eine wachsende Zahl von Dauerverträgen mit Ausstellern zeigt, dass eine attraktive Präsentation auch auf weniger Fläche möglich ist. Positiver Nebeneffekt ist ein neuer Fokus auf attraktives Visual Merchandising. <<

Trotzdem konnten nicht alle Anfragen von Anbietern berücksichtigt werden. Sehen Sie eine Möglichkeit, die Zahl der Aussteller in Zukunft weiter zu erhöhen?
>> Die eben beschriebene Vorgehensweise werden wir weiter verfolgen. Geplant ist außerdem die dauerhafte Einbindung des Capitols mit der Halle Atrium. Vorstellbar ist hier beispielsweise ein italienischer Pavillion. Aber klar ist auch: Wir werden definitiv keine neue Messehalle bauen. Wenn Hallen am Ende des Tages irgendwie gefüllt werden müssen, leidet die Qualität der Veranstaltung. <<

Sie sagen, dass neben einer gezielten Produktauswahl verlässliche Partnerschaften zwischen Industrie und Handel für den Geschäftserfolg essenziell sind. Kann die I.L.M hier als Mittler fungieren und wenn ja, wie?
>> Nein, wir sind definitiv kein Mittler. Der Lederwarenmarkt ist ein freier Markt und die I.L.M ist die dazugehörige Marktplattform. Wir bieten die Foren, auf denen sich die Marktteilnehmer treffen und austauschen können. Der Vorteil von Offenbach ist, dass alle Events auf überschaubarem Raum und nicht über die ganze Stadt verteilt stattfinden. Kurz: Die I.L.M ist ein kompaktes, effizientes Treffen der internationalen Branche. <<

Neben dem klassischen Lederwarenfachhändler besuchen immer mehr Schuh- und Textilhändler sowie Einkäufer namhafter Department und Concept Stores die Messe. Ihr Anteil liegt mittlerweile bei circa 20 Prozent. Wie erklären Sie sich diese Entwicklung und hat das Einfluss auf das Produktspektrum der Messe?
>> Die Sortimente werden breiter und diese Entwicklung spiegelt sich auch bei der Zusammensetzung unserer Besucher wider. Allerdings verändert sich das Angebot unserer Messe dadurch kaum. Auf sehr kleinen Ständen – die für andere Hersteller nicht interessant sind – zeigen wir testweise ein kleines Sortiment an Modeschmuck und Tüchern. Aber wir wollen kein Flohmarkt sein und konzentrieren uns auf unsere Kernsortimente Taschen und Kleinlederwaren, Reisegepäck, Business- und Schulartikel. <<

 

Im Gespräch: Arnd Hinriche Kappe, Geschäftsführer der Messe Offenbach

Was wurde in diesem Jahr besonders nachgefragt?
>> Ich freue mich über den neuen Mut: Es wird bunter und poppiger. Messeteilnehmer mit auffälligen Produkten berichten von guten Umsätzen. Zwar nicht von riesigen Stückzahlen, aber Eyecatcher waren nachgefragt. Vielleicht ist das auch eine Folge der gewachsenen Besucher aus der Modebranche und den Einkäufern von Boutiquen.
Weiter gewachsen ist zudem die Nachfrage nach Produkten aus PU, die am POS durch Strapazierfähigkeit punkten und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bieten. <<