Nachhaltigkeit wird auf der globalen Leitmesse für Heim- und Objekttextilien und textiles Design groß geschrieben: Die Heimtextil fördert seit über zehn Jahren dieses Thema mit einer Reihe von Maßnahmen.
Foto: Christof Herdt
Auch in der Textilbranche wird nachhaltig gedacht und produziert, das heißt unter fairen Bedingungen, Ressourcen schonend mit möglichst natürlichen oder recycelten Materialien. Neue Technologien werden genutzt, um umweltschonender sowie natürlichere Textilien herzustellen. Wertschätzen anstatt Wegwerfen gewinnt unter Verbrauchern immer mehr Zustimmung. Daher sind Siegel, Umwelt- und soziale Standards wichtig. Die Heimtextil widmet sich seit vielen Jahren diesem Thema: Unter dem Titel „Econogy“ geben die Nachhaltigkeitsaktivitäten des Texpertise Network der Messe Frankfurt messe- und international übergreifend Orientierung. Der Begriff „Econogy“ fasst Economy und Ecology in einem Wort zusammen und zeigt, wie entscheidend Nachhaltigkeit heute für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens ist: Nachhaltigkeit wird zum integralen Bestandteil allen unternehmerischen Denkens und Handelns. Der Econogy Finder gibt Unternehmen, Institutionen und Einzelpersonen, die durch ihr ökologisch und sozial verantwortliches Handeln den wirtschaftlichen Erfolg ihrer Organisationen steigern, mehr Sichtbarkeit und eine Plattform zum Austausch. Das praktische Instrument listet Aussteller auf, die sich dem Econogy Check erfolgreich unterzogen haben. Der Check bewertet Unternehmen anhand internationaler Nachhaltigkeitsstandards in den Bereichen Nachhaltige Lieferkette, Materialien & Prozesse und Strategie & Innovation. Das Econogy Symbol bietet Besuchern Orientierung im wachsenden Angebotsmarkt und erleichtert die Suche nach nachhaltigen Geschäftspartnern.
“Nachhaltigkeit ist ein entscheidender Faktor für Geschäftserfolg. Unter Econogy verknüpfen wir umweltfreundliches Handeln und Produzieren unserer Aussteller direkt mit wirtschaftlichem Erfolg und führen Angebot und Nachfrage gezielt zusammen. Auch auf der Heimtextil macht Econogy ressourcenschonende Lösungen sichtbar und hilft Handel und Industrie, ihre Angebote auf die Bedürfnisse der Konsumenten anzupassen.“
Olaf Schmidt, Bereichsleiter Textile & Textile Technologies
Foto: Pietro Sutera
Margit Herberth, Leiterin Heimtextil (Foto: Pietro Sutera)
Ist Nachhaltigkeit auch für den Fachhandel wichtig? Margit Herberth: Nachhaltigkeit ist der Schlüssel für zukünftigen Geschäftserfolg. Das zeigt auch eine Studie des IFH Köln zum Kaufverhalten in europäischen Märkten: Verbraucher konsumieren vermehrt umweltbewusst, achten auf Qualität und Langlebigkeit – aber auch auf den Preis. Der Handel muss auf diese Bedürfnisse eingehen und gleichzeitig gesetzliche Anforderungen erfüllen. Unter dem Titel „Econogy“ verknüpft die Heimtextil Nachhaltigkeit mit Geschäftserfolg und macht Aussteller sichtbar, die ökologisch sowie sozial verträglich produzieren. Auf unserer Retail Stage in Halle 12.1 bieten wir dem Handel ganz konkret Hilfestellung mit Wissensformaten. Hier teilen Experten aus der Branche praktisches Wissen rund um das Thema Nachhaltigkeit – wie ESG Standards, Zertifizierungen oder Zirkularität in der Textilindustrie. Mein Tipp: die Vorträge von Maarten Ramp, Director Quality, Product Compliance & ESG bei der Maxeda DIY Group und Ekaterina Stoyanova, Sustainable Businesses Policy Officer bei Euratex. Das Vortragsprogramm ist online in unserem Eventkalender zu finden.
Können Sie einige besonders nachhaltige Aussteller nennen, die für 25 dabei sind? Herberth: Zum Beispiel zeigen in der Halle 3.0 im Bereich Wall Decoration Aussteller wie die Marburger Tapetenfabrik und die Hohenberger Manufaktur für Tapeten recyclefähige Tapeten und Wandbekleidung, die auf biobasierten, abbaubaren Rohstoffen bestehen und frei von PVC, Chlor und Schwermetallen sind – wie beispielsweise Lehmtapeten. Bei Carpets & Rugs richten Unternehmen wie Oriental Weavers oder The Rug Republic den Blick ressourcenschonende Prozesse, regenerative Energiequellen und ein effizientes Abfallmanagement. Auch das Thema Schlaf birgt umweltfreundliche Produkte: von hochwertigen Bettwaren und Decken aus pflanzlichen Alternativen wie Bambus und Hanf von Billerbeck, bis hin zu veganen Matratzen von Boyteks. Bei Bed, Bath & Living setzen sich Aussteller wie Beddinghouse, Essenza Home und Lameirinho für eine nachhaltigere (Baumwoll-)Produktion und sozial verträgliche Arbeitsbedingungen ein.
Was macht die Messe für Nachhaltigkeit? Herberth: Als eine der ersten Messegesellschaften haben wir uns dazu entschieden, das EMAS-Umweltmanagement (Eco Management und Audit Scheme) einzuführen. Damit verpflichten wir uns, die Umweltleistungen kontinuierlich zu verbessern. Bis spätestens 2040 möchten wir Klimaneutral sein – und nutzen dafür eine treibhausgasneutrale Energieversorgung aus 100 Porzent Ökostrom, Photovoltaikanlagen auf dem Gelände sowie nachhaltiges Wasser- und Wertstoffmanagement. Wir bauen nachhaltig, betreiben Temperaturregulierungen und bepflanzen Freiflächen für Insekten – um nur ein paar Maßnahmen zu nennen. Die Messe Frankfurt geht ihre Ziele bedacht an und setzt ihre Maßnahmen Stück für Stück um. Ein nachhaltiger Messeauftritt fängt schon bei der Standkonzeption an: Wir raten zu modularen Standbauten mit wiederverwertbaren Materialien und bieten eine Abfallberatung sowie ein effizientes Abfallmanagement. So werden beispielsweise alle Teppiche in den Hallen wiederverwertet und recycelt. Mit der ökonomischen und ökologischen, geht auch die soziale Verantwortung einher: Wir sorgen für Barrierefreiheit, Kinderbetreuung und Notfalleinrichtungen in den Hallen.
Das Econogy Icon lotst Besuchende verlässlich zu Ausstellern und Business-Partnern mit nachhaltigen Angeboten sowie zu den umfassenden Content-Formaten.
Econogy Hub ist der nachhaltige Branchentreffpunkt für Siegelgeber, Zertifizierer und nachhaltige Firmen auf der Heimtextil (Foto: Pietro Sutera)