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X-Mas Trend 2021: Umweltfreundliche Weihnachten

Umweltfreundlich, nachhaltig, kleiner ökologischer Fußabdruck, Kreislaufwirtschaft – wichtige Schlüsselbegriffe unserer Zeit, die aktuell noch mehr an Bedeutung gewonnen haben und das auch zur Weihnachtszeit.

Das Buch „Dreaming of a green Christmas“ von Arsedition zeigt alltagstaugliche Ideen

Wie kann man Weihnachten nachhaltig feiern? Im Buch „Dreaming of a green Christmas“ von Arsedition helfen 99 einfache und alltagstaugliche Ideen dabei, die Weihnachtszeit ein bisschen umweltbewusster zu gestalten, wobei schon das Buch selbst umweltschonend produziert wurde, indem es in Deutschland auf FSC-zertifiziertem Papier gedruckt wird. Zu den Themen im Buch gehören unter anderem eine energiesparende Weihnachtsbeleuchtung, ökologische Alternativen zum Tannenbaum, umweltfreundliche Geschenke und Verpackungen, um den ökologischen Fußabdruck sowie den Müllberg zu reduzieren.

Re-use

Sara Stichnote hat ebenso der Verpackungsmüll bei Geschenken gestört, weswegen sie Goodgive entwickelt hat – eine wiederverwendbare Verpackung aus Stoff, bei der sich eine Schleife beim Verschließen aufstellt, worauf sie sogar ein Patent angemeldet hat. Es gibt Goodgive in drei Größen für kleinere und größere Geschenke. Die Geschenketaschen werden in Deutschland unter anderem in speziell für Menschen mit Beeinträchtigung ausgerichteten Werkstätten genäht. Und wer seine Goodgive-Verpackung selber nähen möchte, der kann auch ein DIY-Nähkit mit Schnittmuster, Stoff und Schleife erwerben oder aber nur das Schnittmuster inklusive Nähanleitung. Da Frau Stichnote die Menschen ermutigen möchte, die Goodgive-Verpackungen immer wieder zu verwenden, bekommt jede Tasche ihren individuellen Code, mit dem man deren Reise und Verbleib auf der Internetseite von Goodgive verfolgen kann.

Kreativideen

Manches Mal möchte man ein Produkt aber nicht weiter verwenden, weil es einem so nicht mehr gefällt. Da könnte ein Aufpimpen helfen, um die Lebensdauer zu verlängern. Rico Design bietet jetzt Topper aus Papier an, mit denen man alten Christbaumkugeln eine neue Optik verleihen kann. Es gibt acht verschiedene Sets, in denen jeweils Material für sechs Christbaumkugeln enthalten ist. Einige Sets wie die Ilexzweige enthalten zudem kleine Pompons. Wer gerne selber kreativ ist und am liebsten eigene DIY-Projekte erschafft, dem gelingt das ganz einfach und im Handumdrehen mit den Schneidemaschinen von Cricut, die als wahre Alleskönner zeichnen, falzen und teils über 300 verschiedene Materialien schneiden können. Und hat man gerade keine Idee, dann steht einem über die intuitive App „Cricut Design Space“ ein großes Repertoire an vorgefertigten Projekten, Designs und Grafiken zur Verfügung. So lassen sich mit Flock-, Transfer- oder Bügelfolien alte Weihnachtskugeln, Servietten, Kissen und mehr aufpeppen. Viele tolle Ideen zu Bastelprojekten, die ohne Plastik auskommen und für die stattdessen Materialien, die man ohnehin zu Hause hat, wiederverwendet werden, findet man auch in dem Buch „Einfach Nachhaltig Weihnachten“ vom EMF Verlag. Anna Brachetti, die seit acht Jahren großen Wert auf Nachhaltigkeit im Familienalltag legt, zeigt, wie man ohne Verzicht nachhaltig schenken, plastikfrei verpacken, fleischreduziert kochen und so die Adventszeit bewusster erleben kann. Tipps und Hintergrundwissen rund um die Themen Zero Waste und Konsumreduzierung sowie Rezepte für das vegane Weihnachtsmenü und leckere vegane Plätzchen runden dieses Werk ab.

Die Cricut Schneidemaschinen können zeichnen, falzen und verschiedene Materialien schneiden / Umweltbewusst durch die Weihnachtszeit kommt man mit diesem Buch vom EMF Verlag

Goodgive ist eine wiederverwendbare Verpackung aus Stoff mit integrierter Schleife

Demi Art zeigt in seiner „Zirm Alpin“ Kollektion geschnitzte Produkte aus Zirbenholz / Bei Holzartbinder werden sogar Christbaumspitzen aus Holz in Handarbeit gefertigt / „Adventsstern“ von Designimdorf kann auf vielfältige Weise aufgestellt werden

Natürliches Holz

Holz hat in den letzten Jahren ein Comeback erlebt, da es eine gemütlich natürliche Atmosphäre in die Wohnräume bringt. In der Weihnachtszeit wurde schon immer mit Holz geschmückt zum Beispiel bei den Krippen, Weihnachtspyramiden und Nussknackern. Dabei wurde seit ehedem auf heimisches Holz und regionales Handwerk gesetzt, was gerade stark an Bedeutung gewinnt. So zeigen sich nun auch andere Produkte von ihrer holzigen Seite wie der Adventskranz. Designimdorf setzt mit seinem Teelichthalter „Adventsstern“ auf eine schlichte Form aus Eiche, die dank der vier Module in vielen verschiedenen Varianten aufstellbar ist, so dass der Nutzer ganz flexibel und kreativ immer wieder eine neue Optik kreieren kann. Vermehrt sind jetzt darüber hinaus Christbaumanhänger aus naturbelassenem Holz zu sehen. Bei der Dekowerkstatt Finn werden Sterne und Co. mit dekorativen Mustern aus dreischichtigem Pappel-Sperrholz in Lasercut-Technik in Niederbayern ausgeschnitten und teils auch graviert. Das schnell wachsende Holz wird in Plantagen in Italien angebaut, ist sehr leicht und hat trotzdem eine hohe Festigkeit und Formstabilität, so dass es auch bei filigranen Formen nicht zerbricht. Dagegen ist Demi Art aus Gröden auf die Produktion von hochwertigen Holzschnitzereien spezialisiert. Neben einer umfangreichen Kollektion von religiösen Figuren ist eine weitere Leidenschaft die Zirben Kollektion „Zirm Alpin“, die unter anderem Fichten- und Latschenzapfen zeigt. Die Produkte werden dabei mit einem Pantograf hergestellt, indem ein Modell mit einem Stift per Hand nachgefahren und dabei jede Bewegung auf 120 Stück neu geschnitzte Produkte übertragen wird, welche dann noch von Hand nachgearbeitet werden. Die im Zirbenholz enthaltenen ätherischen Öle duften angenehm und fördern sogar den Schlaf. Auch der Holzkünstler Johann Binder von Holzartbinder setzt auf Zirbenholz aus der Steiermark und drechselt in liebevoller Handarbeit daraus neben Anhängern auch Christbaumspitzen.

Recycling

Gerade bei Produkten mit kurzer Lebensdauer macht recyceltes Papier Sinn. Ambiente Europe hat deswegen die neue Servietten-Kollektion „Recycled Paper“ ins Leben gerufen. Die umweltfreundliche Linie des niederländischen Herstellers besteht zu 80 Prozent aus recyceltem Tissuepapier und nur zu 20 Prozent aus Frischfasern. Diese Servietten sind biologisch abbaubar sowie vollständig kompostierbar, fühlen sich angenehm weich an und haben eine hohe Saugfähigkeit. Da das Papier nicht gebleicht wird, zeigt es einen beigen Farbton, der die natürliche Ausstrahlung unterstreicht. So kann man seine weihnachtliche Festtafel mit modern gezeichneten Illustrationen in schwarz oder grün nachhaltig eindecken. Nachhaltige Weihnachtswünsche können mit den Postkarten „Lustig. Lustig. Trallalala“ oder „Leise rieselt der Schnee“ von Wearethefuckingleaders verschickt werden. Aus 100 Prozent Recyclingpapier werden diese mit veganen, mineralölfreien Farben unter Nutzung von Ökostrom gedruckt. Zudem möchte Andrea Barszynski mit ihren Produkten für mehr Toleranz, Gleichberechtigung und Zivilcourage in der Gesellschaft werben.

Wearethefuckingleaders setzt sich mit seinen Produkten für mehr Toleranz und Vielfalt ein

Juteband statt Folie hält Karte und Briefumschlag beim Grätz Verlag zusammen / Inge-Glas setzt in Zukunft auf umweltfreundliche Verpackungen zum Schutz der Erde

Umverpackung

Egal, ob bei der Verpackung oder dem Produkt selber – alle Materialien stehen heute auf dem Prüfstand, ob sie denn auch umweltfreundlich genug sind. Beschichtete Glanzkartons weichen brauner matter Naturpappe beim Packaging und auch die Drucktinte folgt ökologischen Aspekten. Inge-Glas setzt bei der Magic Kollektion ab 2021/22 auch auf ein umweltfreundliches Verpackungskonzept, das wiederverwendbar, recyclebar und plastikfrei aus 100 Prozent nachwachsenden Rohstoffen besteht. Mit dem Weihnachtsornament „Erdkugel“ wird zudem das Projekt Bergwald zum Erhalt der heimischen Wälder unterstützt. Ganz konkret werden pro Kauf einer „Erdkugel“ auf einem Quadratmeter Wald standortheimische Mischbaum-arten im Fichtelgebirge gepflanzt. So konnten mit dieser Aktion jetzt schon 9.784 Quadratmeter Wald aufgeforstet werden. Plastikverpackungen möchte ebenfalls der Grätz Verlag einsparen. Bei Karten wird statt der Folie jetzt ein kleines Juteband verwendet, das Karte und Kraftpapier-Briefumschlag zusammenhält. Ein kleines Label daran informiert den Verbraucher, dass er eine plastikfreie Glückwunschkarte einkauft.

Die Weihnachtskarten von Matabooks sind aus Graspapier bedruckt mit Öko-Druckfarben / Der Treecup Mehrwegbecher von Nowaste wird ohne Kunststoff und Bambus hergestellt / Bei Zoewie hat Papier aus Gras und Zuckerrohr Einzug in die Kollektion gehalten

Neue Rohstoffe

Seit einigen Jahren wird vermehrt mit neuen Rohstoffen experimentiert, um umweltfreundliche neue Materialien zu finden. Da Nachhaltigkeit ein fester Bestandteil der Firmenphilosophie von Zoewie ist, setzt man da unter anderem auf Papier aus heimischem Gras oder Zuckerrohr. Gras ist ein schnell nachwachsender Rohstoff, der auf gesetzlich festgelegte und landwirtschaftlich bisher ungenutzte Ausgleichsflächen angebaut wird und damit in großen Mengen zur Verfügung steht. Um die Stabilität des Papiers zu gewährleisten, bestehen die Geschenkverpackungen von Zoewie aus 40 Prozent Graspapier und 60 Prozent recyceltem Altpapier. Kleine Sprenkel – die Grasfasern – zeichnen dieses Papier aus, das vollständig recycelbar ist. Matabooks setzt ganz auf Graspapier bei deren Büchern, Kalendern sowie Gruß- und eben auch Weihnachtskarten. Der Treecup Mehrwegbecher von Nowaste wird aus natürlichen, nachwachsenden Rohstoffen nämlich Stärke, Glucose, Lignin (Baumharze), pflanzlichen Ölen und Wachsen sowie mineralischen Füllstoffen hergestellt. Der Becher ist frei von jeglichen Schadstoffen und biologisch abbaubar, soll aber zur Entsorgung an den Hersteller zurückgeschickt werden, damit er optimal wieder in den Wertstoffkreislauf zurück geführt werden kann. Die Produktion der Rohstoffe sowie die Herstellung der Becher finden in Deutschland statt, was zudem kurze Wege bedeutet.

Die Capiz Pulp Kollektion von Kinta wird aus Resten der Capiz-Produktion hergestellt

Die Keramikprodukte von Tranquillo werden von Hand mit ihren Mustern bestempelt

Weltweit nachhaltig

Viele Unternehmen importieren ihre Produkte aus fernen Ländern, nicht nur weil diese hier nicht erhältlich sind, sondern auch damit die Menschen in eben diesen Ländern unterstützt werden. So gehören bei den Firmen Tranquillo und Kinta der verantwortungsbewusste Umgang mit der Natur und fairer Handel zur Firmenphilosophie. Bei Tranquillo ist der Großteil der textilen Kollektion mit dem GOTS-Siegel zertifiziert und die handgefertigten Teppiche tragen das GoodWeave Gütesiegel. Insgesamt wird darauf geachtet, dass die Hersteller unter hohen Sozialstandards arbeiten und ein angemessenes Einkommen verdienen. Gemeinsam werden Ziele in Richtung Nachhaltigkeit entwickelt und vor Ort konkrete Verbesserungen der Arbeitsbedingungen vorangetrieben. Kinta aus den Niederlanden ist ein Lieferant von Interior-Produkten von den Philippinen und aus Vietnam, die nachhaltig und auf sozial verantwortliche Weise hergestellt werden. Wo immer es möglich ist, werden die Produkte entweder aus recycelten oder nachhaltigen, lokal beschafften Materialien hergestellt und in Zusammenarbeit mit den Lieferanten entwickelt und produziert. Alle Mitwirkenden werden dabei für ihre Arbeit fair entlohnt.

Was nachhaltig ist, ist gar nicht so einfach zu definieren und liegt sicherlich teils auch im Auge des Betrachters. Müll-einsparung, Ressourcenschonung und umweltfreundliche Materialien spielen auf jeden Fall eine wichtige Rolle. Auch der Herkunftsort wird immer mehr Menschen wichtig, nach dem Motto: je regionaler desto besser. Wobei es in unserer globalen Welt fast unrealistisch ist, dass alles nur noch aus Deutschland oder Europa kommt. Wir leben alle auf dem gleichen Planeten und da ist es wichtig, dass sich die Bedingungen überall stetig verbessern, denn Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit müssen global vorangetrieben werden, damit wir alle auch in Zukunft ein gutes Leben auf der Erde führen können.
TRENDagentur Gabriela Kaiser,
www.TRENDagentur.de


Aus dem Magazin

Trend&Style Herbst 2021