Das Thema Kreislaufwirtschaft wird immer wichtiger. So werden aus Ölfässern Lampen, aus Weinflaschen Gläser, aus Jeans Teppiche, aus Wasserpäckchen Taschen oder aus Skateboards Untersetzer.
Teppich „African Queen“ aus recyceltem Denim von Nic&Mic
Das Recycling von Dingen wird immer wichtiger. Es schont Ressourcen, spart Energie, reduziert Abfall und fördert eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft. Indem wir aktiv am Recycling teilnehmen, können wir einen positiven Beitrag zum Umweltschutz leisten und die Zukunft unseres Planeten besser gestalten. Auch im Bereich Homedekoration hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Wer sich wundert, warum die Altglascontainer im Herzen von St. Pauli in Hamburg nicht mehr überquellen, der hat noch nichts von Hovy gehört. Zwei Grafik-Designerinnen hauchen leeren Weinflaschen neues Leben ein und machen aus ihnen funktionale Gläser. Dabei ist jedes so individuell und einzigartig, wie der Wein, der vorher in der jeweiligen Flasche war. Nicht Wein, sondern Wasser war der Inhalt der Päckchen, die bei Trashy Bags Africa zu Taschen werden. In den Straßen von Accra, der Hauptstadt Ghanas in Westafrika, sammeln rund vierzig Mitarbeitende vor Ort den Plastikmüll ein, reinigen ihn und nähen daraus modische und nützliche Taschen und andere Produkte. Jeden Monat werden von einem Netzwerk von Menschen, die durch ihre Arbeit ein Einkommen erzielen fast 200.000 Plastiktüten gesammelt und zu Trashy Bags Africa gebracht.
Bei Hovy hat jede Flasche eine zweite Chance verdient
Der „Rag Chair“ besteht aus gepressten Kleiderresten
Tasche aus recycelter Baumwolle von Ashanti Design
Leere Wasserpäckchen werden bei Trashy Bags Africa zu Taschen
Tiere von Nic&Mic Ocean Sole aus alten Flip-FlopsUntersetzer aus Skateboards von Lockengeloet
Aus 100 Prozent Skateboard dagegen bestehen die Untersetzer des Hamburger Labels Lockengeloet. Daneben fertigt das Unternehmen Schränke oder Couchtische aus Ölfässern, Leuchten aus Schallplatten und Schlüsselbretter aus Büchern oder eine komplette Schmuckserie aus recycelten Skateboards. Was 2004 als komische Idee für ein Geschäft startete ist inzwischen zu einem Unternehmen mit lokaler und nachhaltiger Produktion, weltweitem Versand und eigenem Ladenlokal in Hamburg gewachsen. Das Herzstück Moogoos sind dagegen afrikanische Designermöbel und Wohnaccessoires, kreiert und erarbeitet von Designern und Handwerkern in Afrika. Bei den Produkten – die vollständig in Burkina Faso angefertigt werden – handelt es sich um Kreationen aus Holz, Eisen, Bronze und Recyclingstoffen, die Altes und Neues verbinden und durch die Verschmelzung verschiedener Materialien gänzlich neue Formen und Zwecke schaffen. Aus recycelten Ölkanistern entsteht die minimalistische Deckenlampe, die farbenfroh für einen modernen Industrial-Look sorgt. Der Designer Tejo Remy präsentierte 1991 den Rag Chair bei seinem Abschluss an der HKU University of the Arts Utrecht. Der Sessel besteht aus dem Inhalt von fünfzehn Altkleider-Säcken, welcher mittels Metallstreifen zusammengehalten wird. 1993 wurde er als nummerierte, jedoch unlimitierte Auflage in die Kollektion des niederländischen Design-kollektivs Droog Design aufgenommen und hat seit dem Kultfaktor. Nic&Mic, das 2014 von den Brüdern Nicholas und Michael Ninaber van Eijben gegründet wurde, bekämpft die Verschmutzung der Meere durch Flip-Flops und andere Kunststoffe. Die Erfolgsformel, mit der Nic&Mic Ocean Sole in den Niederlanden und im Ausland bekannt gemacht hat, gilt jetzt für weitere Kooperationen wie Ashanti Design, ACT und Chako Zanzibar.
