Es war tatsächlich der Filmklassiker, der für die Namensgebung von Casablanca verantwortlich war. In diesem Jahr blickt das Unternehmen auf 25 erfolgreiche Jahre zurück. Wir gratulieren!
Betty: Die Engel beflügeln Jahr für Jahr das Weihnachtsgeschäft
Eigentlich beginnt die Geschichte von Casablanca im Jahr 1993. In diesem Jahr wurde das Unternehmen in Bocholt gegründet, aber begonnen hatte alles schon früher – das weiß Heinz J. Saller, der Geschäftsführer von Casablanca zu berichten: „Um die Idee von Casablanca zu verstehen, sollten wir die Uhr noch einmal ein Stück zurückdrehen. Wie sicherlich bekannt ist, gehört Casablanca zu der Gilde-Gruppe. Diese entstand vor 57 Jahren durch das Engagement und die Weitsicht des niederländischen Firmengründers Stefan Macrander. Als fahrender Händler für Kupferkübel erkannte er frühzeitig den deutschen Bedarf an handwerklich hergestellten Wohnaccessoires und reagierte zukunftsweisend, indem er Geschenkartikel aus Zinn – ein damals typisches Männergeschenk – in Bocholt produzierte. Das Sortiment wurde nach und nach um die Materialien Messing, Kupfer, Keramik und Glas erweitert. Nachdem man zunächst 80 Prozent aus eigener Fabrikation anbieten konnte, stellte man fest, dass sich gerade Messing- und Zinn-Produkte in Italien durch Automatisierung deutlich günstiger produzieren lassen.“
Das waren die 70er und 80er Jahre. Man hatte alle notwendigen Dinge im Haushalt und war nun bestrebt, es sich wohnlich zu machen. Geschenkartikel boomten.
„Für Gilde war das eine Zeit des Wachstums. Es kamen immer mehr Anfragen von Großhändlern, Verbänden oder Kauf- und Warenhäusern. Um diesen Bedarf decken zu können, wurde die Firma Classic Geschenkeproduktion gegründet, für welche ich vor 35 Jahren eingestellt wurde“, erinnert sich Heinz J. Saller. „Unter dieser Firmierung wurden ähnliche Produkte wie bei Gilde angeboten, um zu vermeiden, dass jemand auf die Idee käme, dass auch diese Ware aus dem Hause Macrander kommt. Innerhalb von zehn Jahren hatten wir den Umsatz auf zehn Millionen D-Mark gesteigert. Im Laufe der Zeit wurden aber die Konditionsverhandlungen und die Anforderungen des Handels bezüglich zu erbringender Dienstleistungen immer härter, so dass man sich entschied, Classic einzustellen. Man wollte wieder back to the roots und gründete mit einem Teil der Mitarbeiter Casablanca. Auch dieses Unternehmen sollte – wie Gilde – für den Fachhandel tätig sein.“ Heinz J. Saller wurde nun die Aufgabe übertragen, sich über ein streng abgegrenztes Sortiment für ein jüngeres Klientel von der Unternehmens-Schwester zu differenzieren: „Nun mussten wir also wieder von vorne beginnen. Zunächst widmeten wir uns Produkten aus glänzendem oder satiniertem Edelstahl. Zielsetzung war Alessi für Jedermann. Wir wollten über No-Name-Produkte mit einem schönen Design punkten. Damals gab es in den Niederlanden noch eigene Produktionsstätten. Als kleines Unternehmen haben wir natürlich erst einmal auf den eigenen Formenbau zurückgegriffen und nur in neuen Materialien produziert.“
So begann die Geschichte von Casablanca mit einem kleinen Team von 20 Mitarbeitern und immerhin 300 Produkten. „Die kleineren Mengen konnten wir anfangs gut in verschiedenen Ländern produzieren lassen. Als die Anforderungen größer wurden, sind wir nach Fernost gegangen. Das war teilweise abenteuerlich!“, berichtet Heinz J. Saller. Manche dieser Geschäftsbeziehungen, die teilweise schon unter der Firma Classic geknüpft wurden, haben sich bis heute gehalten und stellen eine wichtige Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit dar.
Es war ein sehr spezielles Produkt, was dem Erfolg von Casablanca im wahrsten Sinne des Wortes Beine machte: „Es war eigentlich Zufall, wie wir zu unserem Topseller Speedy kamen. Wir hatten eine gute Lieferantin, die sollte einen ovalen Eierbecher in Spiegelei-Optik machen. Das tat sie auch, brachte aber auch noch das passende Küken dazu mit. Diese Eierschale auf Füßen wurde zu einem echten Glücksfall. Wir haben im Laufe der Zeit über 50 weitere Variationen entworfen, die eifrig gesammelt wurden. Speedy hat uns den Weg in die GPK-Fachhandel geebnet.“
Mit Poesie: Geld wird bei Casablanca zu einem attraktiven Geschenk
Der Kopf … und die Seele von Casablanca: Geschäftsführer Heinz J. Saller
Natürlich spricht man auch bei Casablanca nicht so gerne über erfolgreiche Produkte, aber dennoch hat uns interessiert, ob Speedy ein Einzelfall geblieben sei: „Nein, wir konnten den Erfolg mit Betty im Weihnachtsgeschäft wiederholen. Interessanterweise ist keine Marktmüdigkeit zu spüren und obwohl wir alles versucht haben, ist es nur das Original, das gekauft wird.“
Casablanca hat sich mit vielen weiteren Produktbereichen einen Namen gemacht: So haben sich großformatige Skulpturen und kunstvoll, handwerklich hergestellte Bilder zu einem erschwinglichen Preis besonders gut entwickelt. Auch die Hochzeitsprodukte rund um Geldgeschenke sind sehr beliebt, da immer mehr Bares auf nette Art und Weise verschenkt wird.
„Funktionalität, Qualität, Schönheit und Erschwinglichkeit sind die Fundamente unserer Unternehmensphilosophie. Wenn eines dieser Kriterien nicht stimmt – das hat man damals schon zu Bauhauszeiten gesagt – dann ist das Produkt nicht erfolgreich. Natürlich werden die Anforderungen immer härter. Um auch in Zukunft bestehen zu können, muss man sich spezialisieren. Daher werden bei uns ein Drittel der Produkte selbst entwickelt, ein Drittel der Produkte abgeändert und ein Drittel zur Ergänzung des Sortiments so genommen, wie sie sind. Gerade die ersten beiden Drittel sind wichtig, um sich der Vergleichbarkeit zu entziehen und eine eigene Nische zu finden. Bei aller Kreativität muss man aber immer auch Kaufmann bleiben. Manche Produkte sind schon seit Jahrzehnten im Sortiment und garantieren den Umsatz. Das Neue ist dagegen immer mit Risiko verbunden. Die richtige Zusammensetzung ist daher ungemein wichtig. Das gilt auch für die rund 30 Prozent des Umsatzes, der weltweit in circa 40 Ländern gemacht wird.“
Bestellungen werden zunehmend über den hausinternen B2B-Internetshop vorgenommen. Das ist ein Tool, das immer wichtiger wird. Dennoch bleiben die 12 Außendienstmitarbeiter für die Beratung des Handels unerlässlich. So werden Kollektionen in nahegelegenen Geschäften aufgeteilt, um für Abwechslung zu sorgen. „Darüberhinaus stellen wir dem Handel eine ganze Reihe an Verkaufshilfen für den POS zur Verfügung, wie zum Beispiel Prospekte, in die sich das eigene Logo und die Adresse einbinden lassen. Außerdem begleiten wir das Jubiläumsjahr mit einer ganzen Reihe an Aktionen.“, erklärt Heinz J. Saller.
So wird der Flieger aus dem ursprünglichen Logo von Casablanca auch in Zukunft seinen klaren Kurs beibehalten, um aufkommende Trends zu erkennen, umzusetzen und erfolgreich am Markt zu etablieren. Wir wünschen diesem überaus sympathischen Unternehmen weiterhin einen guten Flug – ohne Turbulenzen!
www.casablanca-design.de
Speedy: Der Eierbecher war ein Topseller von Casablanca