Studie zum Gratis-Download: Deutsche vertrauen vor allem kleineren und familiengeführten Unternehmen
Basis des Vertrauens
Demnach vertraut die Bevölkerung familiengeführten, mittleren und kleinen Unternehmen mehr als größeren oder börsennotierten Unternehmen. Letzteren traut nur ein Drittel der Befragten zu, Gutes für die Gesellschaft zu tun – 43 Prozent sind sogar überhaupt nicht davon überzeugt, dass börsennotierte Unternehmen Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen. Bei den großen Firmen halten sich Vertrauen und fehlendes Vertrauen ungefähr die Waage.
Den Unternehmen insgesamt bringen vier von zehn Befragten jedoch großes Vertrauen entgegen. Im Vergleich zu politischen Institutionen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Medien rangieren sie im Mittelfeld. All das zeigt eine Studie von Edelman.ergo, die im Auftrag der Bertelsmann Stiftung durchgeführt wurde.
Verantwortungsvolle Verbraucher
Ob Bürger einem Unternehmen vertrauen, machen sie in erster Linie daran fest, wie gut es seine Mitarbeiter behandelt, ob es sich an ethische Geschäftspraktiken hält, Verantwortung gegenüber Kunden und Lieferanten übernimmt und sich für Umwelt und Naturschutz einsetzt. Außerdem von Belang ist, ob die Geschäftsmethoden transparent und offen sind.
Wie wichtig den Verbrauchern verantwortungsvolles Unternehmertum ist, zeigt auch die Erkenntnis, dass zwei Drittel der Befragten Produkte oder Dienstleistungen eher von Firmen kaufen, die sich nachweislich für die Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen einsetzen.
Großunternehmen in der Pflicht
Für die Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen sieht die Öffentlichkeit deshalb vor allem Großunternehmen in der Pflicht: Sieben von zehn der Befragten sind der Meinung, diese müssten mehr zur Bewältigung der heutigen gesellschaftlichen Herausforderungen beitragen. Von kleineren und mittleren Unternehmen verlangen das deutlich weniger Bürger.
Zur Studie
Die 23-seitige Studie „Trau, schau, wem! Unternehmen in Deutschland“ ist gerade in erster Auflage erschienen und kann als PDF-Datei unter diesem Internetlink kostenlos heruntergeladen werden.
Die vorliegende Studie wurde im Rahmen der Recherche für den diesjährigen Reinhard Mohn Preis als repräsentative Onlineumfrage (n=999) durchgeführt. Neben der Bevölkerung insgesamt wurden Personen der informierten Öffentlichkeit befragt. Die Datenerhebung fand im Januar 2016 in Deutschland statt.
Die Bertelsmann Stiftung vergibt den diesjährigen Reinhard Mohn Preis an Professor Klaus Schwab, den Gründer und Vorsitzenden des Weltwirtschaftsforums. Damit würdigt sie dessen Engagement für verantwortungsvolles Unternehmertum. Klaus Schwab wird den mit 200.000 Euro dotierten Preis am 16. Juni in Gütersloh entgegennehmen.