Soennecken-Generalversammlung: Erfolgszahlen und der Fall Kaut-Bullinger
Besonderer Veranstaltungsort
Wie die Soennecken-Verbundgruppe erklärt, war der Veranstaltungsort für die diesjährige Generalversammlung mit Leipzig ganz bewusst gewählt worden. Über zwei Dutzend Unternehmen aus den – schon nicht mehr ganz so – neuen Bundesländern feiern in diesem Jahr ihre 25-jährige Mitgliedschaft. Die ihnen gebührende Ehrung erhielten ihre anwesenden Vertreter in entspannter Atmosphäre bereits am Vortag im Rahmen der großen Abendveranstaltung im Porsche-Zentrum Leipzig.
Vor dem Start der ordentlichen Generalversammlung hatte der Soennecken-Vorstand die Mitglieder nicht-öffentlich über den Umgang mit Forderungsrisiken im Allgemeinen und die Folgen des Ausscheidens von Kaut Bullinger für die Soennecken eG informiert.
Positiv gestimmt starteten die Teilnehmer danach in die Tagesordnung. Neben der Zusammenfassung des Geschäftsergebnisses 2015 (wir berichteten) erhielten sie einige zusätzlich interessante Vergleichszahlen aus den Jahren 2010 bis 2015 geboten. Das Gesamtergebnis stieg in diesem Zeitraum um 20,9 Prozent. Daran hatte die überaus positive wirtschaftliche Entwicklung des Warengeschäftes maßgeblichen Anteil.
Zur Jahresbilanz 2015 fasste Dr. Benedikt Erdmann zusammen: „Wir haben eine blitzsaubere Bilanz. Wir sind sehr ordentlich aufgestellt.“ Die Eigenkapitalausstattung und –struktur der Genossenschaft ist nach wie vor ausgezeichnet. Die Eigenkapitalquote beträgt 45,3 Prozent nach 41,1 Prozent im Vorjahr.
Die aktuellen Umsatzzahlen aus dem Monat Mai stellen sich überaus positiv dar. Im Vertragslieferantengeschäft ist kumuliert ein Umsatzplus von 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Im Warengeschäft liegt die Steigerung sogar bei knappen zehn Prozent. Trotz des Ausscheidens von Kaut-Bullinger erwartet Soennecken für die Jahre 2016 und für 2017 nur einen geringen Umsatzrückgang. „Das Ausscheiden von Kaut-Bullinger hat auch keine Auswirkungen auf Ihre Ausschüttungen“, versicherte Erdmann den Mitgliedern.
Leistungen und Lagerausbau
Nach den erfreulichen Zahlen präsentierte Dr. Erdmann den Mitgliedern den kompletten Leistungskatalog der Genossenschaft in allen Fachbereichen. Die geballte Information, wie viel die Soennecken eG allein im Jahr 2015 Jahren an zukunftsgerichteten Leistungen von Vertriebsunterstützung über Online-Dienste bis zu Ausbildungsprogrammen entwickelt hat, wurde von den Mitgliedern sehr positiv aufgenommen.
Dr. Benedikt Erdmann stellte des Weiteren die neuen Erweiterungspläne vor. „Wir werden massiv in Sortiment und Logistik investieren, um die Kompetenz unserer Mitglieder zu stärken“, erläuterte er. Für drei Millionen Euro soll das Lager in Overath vergrößert werden, um bei der geplanten Erweiterung des Sortiments auf 18.000 Lagerartikel auch in Zukunft flexibel bleiben zu können. Bezüglich der Logistikabwicklung während der Umbauarbeiten versprach Dr. Benedikt Erdmann: „Von all dem werden Sie nichts mitbekommen.“
Vorstand und Aufsichtsrat wurden ohne Gegenstimme entlastet. Neu in den Aufsichtsrat wurde Frank Schuffelen von der ANWR Group eG gewählt. Stefanie Kremer, Bertz GmbH, und Ulf Ohlmer, F. Kasseebeer GmbH & Co. KG, wurden in ihren Ämtern mit überwältigenden Mehrheiten bestätigt. „Es ist sehr schön, auch in schweren Zeiten einen solchen Rückenwind zu spüren“, bedankte sich Ulf Ohlmer nach seiner Wahl.
„Nicht zuletzt das kann im Zusammenhang mit den Ereignissen um das Noch-MItglied Kaut-Bullinger,als klares Zeichen dafür gewertet werden, dass die Soennecken-Mitglieder sich über die ihnen angebotenen Dienstleistungen hinaus auch deshalb in der Genossenschaft gut aufgehoben fühlen, weil sie sich und ihre Zukunft in kompetenten und vertrauensvollen Händen sehen. In diesem Sinne war die diesjährige Generalversammlung, die mitten in einer herausfordernden Situation stattfand, ein besonderer Erfolg – nicht nur für die Soennecken-Leitung, sondern vor allem für den Zusammenhalt der gesamten Genossenschaft“, heißt es zusammenfassend in der Soennecken-Zentrale.
Zuvor war aus dem Umfeld der Verbundgruppe bekannt geworden, dass mit Kaut-Bullinger das zweitgrößte Mitgliedsunternehmen des Verbundes am Jahresende aus eben diesem ausscheiden wird und mit einer Delkredere-Sperre belegt wurde. Demnach dürfen die Einkäufe von Kaut-Bullinger Bürobedarf, Kaut-Bullinger Bürosystemhaus, Kaut-Bullinger Einzelhandel sowie die Kaut-Bullinger & Co. GmbH & Co. KG. bei den angeschlossenen Lieferanten nicht mehr über das Zentralregulierungsverfahren der Genossenschaft abgerechnet werden.