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Salone del Mobile: Zeichen der Stärke

14. April 2025, 13:44

In einem von großer globaler Unsicherheit geprägten Kontext hat die Ausgabe 2025 des Salone die Ergebnisse von 2023 (dem Jahr der letzten Euroluce-Ausgabe) bestätigt. Die höchste je gemessene Zahl internationaler Fachbesucher unterstreicht die zentrale Rolle der Messe, die Unternehmen aus 151 Ländern neue Geschäftsmöglichkeiten bot.

Die Ausgabe 2025 des Salone del Mobile – eröffnet inmitten großer Marktturbulenzen – verzeichnete 302.548 Besucher und erreichte damit das Niveau der Euroluce 2023 (eine zweijährliche Veranstaltung), was die Bedeutung des Events unterstreicht. Im Fokus standen 2.103 Aussteller aus 37 Ländern mit einem einzigartigen Angebot. Begleitet wurde die Messe von einem Kulturprogramm, das neue Zukunftsvisionen entwickelte, jenseits der aktuellen Herausforderungen. Den positiven Trend verdankt man vor allem den ausländischen Fachbesuchern, die 68 Prozent der Teilnehmenden ausmachten. Erste Ergebnisse einer von Native Strategy zum vierten Mal durchgeführten Umfrage (475 ausstellende Unternehmen) zeigten stabile Kennzahlen: Die Zufriedenheitsquote der Besucher lag bei 88 Prozent, die Rückkehrbereitschaft der Aussteller bei 94 Prozent.

Top 10 der Herkunftsländer internationaler Besucher

Die Rangliste der internationalen Herkunftsländer führte erneut China an – mit einem leichten Rückgang im Vergleich zu 2023 und einem deutlicheren im Vergleich zu 2024, was auf wirtschaftliche Herausforderungen hinweist. Ausgeglichen wurde dies durch stabile europäische Besucherzahlen – im Einklang mit dem Exportwert des italienischen Einrichtungssystems in den weltweit größten Einzelmarkt (rund 10 Milliarden Euro im Jahr 2024, 51 Prozent des Gesamtwerts). Deutschland belegte den zweiten Platz mit starkem Zuwachs, gefolgt von Spanien (5.423 Fachbesucher; Exporte +4,1 Prozent) und Polen (5.325 Fachbesucher; Exporte +9,1 Prozent). Dahinter lagen Brasilien, Russland, Frankreich, die USA, Indien und die Schweiz.

Neue geografische Märkte: Zentralasien und Golfstaaten

Nach der Ankündigung neuer US-Zölle und in einem angespannten globalen Marktumfeld weckte der Salone 2025 große Erwartungen in Bezug auf neue Märkte: Ab dem 8. April nahmen dank der Unterstützung der ITA – Italian Trade Agency – 350 bedeutende Investoren, Einkäufer, Einzelhändler, Projektentwickler und Medienvertreter aus 50 Ländern und 27 Delegationen aus Asien und den Golfstaaten teil. Besonders hervorzuheben: die Vereinigten Arabischen Emirate, die ihre Präsenz in Rho 2025 verdoppelt haben (1.801 Fachbesucher), und Saudi-Arabien, mit dem im Januar ein erstes Memorandum für zukünftige Designprojekte unterzeichnet wurde. Auch die Besucherzahl aus Japan stieg – von Platz 20 auf Platz 13 – entsprechend dem positiven Exporttrend des Einrichtungssegments im Jahr 2024 (2.712 Fachbesucher; Exporte +2,7 Prozent). Südkorea hielt sich stabil.

Quelle: Salone del Mobile

Salone Under 35

Die Anzahl der studentischen Besucher entsprach der von 2024 und lag deutlich über 2023: 8.517 aus Italien, 6.543 aus dem Ausland – ein Anstieg von 38 Prozent gegenüber der letzten Euroluce. Hinzu kamen 39.000 Besucher des SaloneSatellite, das sich erneut als internationaler Ausdruck zeitgenössischer Kreativität und als Referenz für Unternehmen auf der Suche nach neuen Talenten behauptete. Die Ausgabe 2025 zählte 700 Teilnehmende aus 37 Ländern.

Statement von Maria Porro, Präsidentin des Salone del Mobile.Milano

„Die 63. Ausgabe des Salone del Mobile war ein Leuchtturm in einem von globalen Herausforderungen geprägten Jahr: Sie zeigte Stärke und gemeinsame Vision. Die rund 302.548 Besucher unterstreichen die zentrale Bedeutung der Veranstaltung, die über 2.100 Aussteller aus 37 Ländern mit einer engagierten Gemeinschaft in Mailand verband. Die Branche bewies erneut, dass Qualität und Innovation bei Prozessen und Produkten entscheidend sind im internationalen Wettbewerb. Wie erwartet, hat Euroluce die Zukunft des Lichtdesigns neu definiert und den Wettbewerb unter den innovativsten italienischen Unternehmen – die über 80 Prozent ihres Umsatzes im Ausland generieren – sowie 45 Prozent internationalen Unternehmen neu beflügelt. SaloneSatellite würdigte 700 Nachwuchstalente und eröffnete neue Perspektiven für die Verbindung von Handwerk und Industriedesign. 

Auch das Kulturprogramm war ein Erfolg und baute neue kulturelle Brücken. In den letzten Tagen haben wir gemeinsam mit einigen der visionärsten Persönlichkeiten unserer Zeit neue Denkrichtungen entwickelt. Nun blicken wir entschlossen auf 2026: Große Herausforderungen warten auf uns. Wir versprechen ein noch inklusiveres Format, mit Fokus auf KMU und neue Märkte. Das wollen wir gemeinsam mit der Branche umsetzen, um aus Schwierigkeiten Chancen zu machen – gemeinsam mit den italienischen und europäischen Institutionen, von denen wir konkrete Antworten für einen strategischen Sektor erwarten. Gemeinsam mit Mailand, das seit Januar 2025 einen konstanten Zuwachs von 10 Prozent bei Ankünften verzeichnet, müssen wir daran arbeiten, ein neues Gleichgewicht für die bestmögliche Begrüßung von Geschäfts- und Freizeitreisenden zu finden.

Der Salone schafft nachhaltigen Wert für zahlreiche Akteure. Ich denke, es ist an der Zeit, auf lokaler wie nationaler Ebene alle nötigen Maßnahmen zu ergreifen, damit Mailand weiterhin den Erfolg dieses weltweit einzigartigen Events fördern kann – mit einem Fokus auf Qualität des Angebots und der Reduktion von Verzerrungen im Bereich Gastgewerbe, Dienstleistungen und Bürgerbelastung.“

Statement von Claudio Feltrin, Präsident von FederlegnoArredo

„Heute schloss die weltweit wichtigste Fachmesse für Möbel und Design – ein echter Impulsgeber für Wirtschaft und Innovation unseres Industriesystems, das sich auch in unsicheren Zeiten widerstandsfähig und zukunftsorientiert zeigt. Ein Ankerpunkt in einer Welt voller Unsicherheiten. Besonders erfreulich ist die große Beteiligung internationaler Fachbesucher – vor allem aus Europa. Das ist ein wichtiges Signal: Europa bleibt unser Hauptmarkt und sieht den Salone weiterhin als unverzichtbares Event für Geschäftsabschlüsse und fachlichen Austausch. Hier präsentieren unsere Designunternehmen, die fast ausschließlich in Italien produzieren, Innovation, Gestaltungskultur und industrielle Vision – sie setzen die Trends von morgen und bestätigen die weltweite Führungsrolle des Made in Italy. In den Hallen der Rho Fiera folgt man nicht dem Markt – man gestaltet ihn.

Diese Ergebnisse sind nicht selbstverständlich, besonders da andere Messen für 2025 abgesagt wurden. Der Salone hat sich erfolgreich erneuert und entwickelt und bietet Unternehmen konkrete Antworten auf die Erschließung neuer und die Festigung traditioneller Märkte. Als FederlegnoArredo sind wir stolz, eine tragende Säule der italienischen Industrie zu repräsentieren, die maßgeblich zur Wirtschaft des Landes beiträgt.“

Sonderprojekte

Das Kulturprogramm 2025 war ein großer Publikumserfolg und reichte mit zwei Großprojekten, die gemeinsam mit renommierten Mailänder Institutionen realisiert wurden, über das Messegelände hinaus in die Stadt: Vom 6. bis 13. April besuchten 95.300 Menschen „The Library of Light“ von Es Devlin, eine Installation im Cortile d’Onore der Pinacoteca di Brera – ein Tribut an das Wissen im Jahr der Euroluce. „Robert Wilson. Mother“ im Museo della Pietà – Castello Sforzesco war zur gesamten Messewoche ausverkauft und bleibt bis 18. Mai geöffnet. Auf dem Messegelände war „La dolce attesa“ von Oscarpreisträger Paolo Sorrentino ebenfalls ausverkauft – eine Einladung zur Reflexion über Zeit und Ungewissheit. In den Hallen 13–15 ließ das Innenarchitekturprojekt „Villa Héritage“ des französischen Architekten Pierre-Yves Rochon mit über 40 Marken des Made in Italy neue Wunderwelten entstehen – inspiriert vom kunsthandwerklichen Erbe.

Euroluce International Lighting Forum

Am 10. und 11. April nahmen über 1.500 Personen an Masterclasses und Diskussionsrunden des ersten „Euroluce International Lighting Forum“ teil, einem neuen Projekt unter der Leitung von Annalisa Rosso, Editorial Director und Beraterin für kulturelle Veranstaltungen beim Salone, in Zusammenarbeit mit APIL. Zu den 20 internationalen Rednern zählten u.a. die Solardesignerin Marjan van Aubel, Lonneke Gordijn (Studio Drift), der Lichtdesigner Patrick Rimoux (Notre Dame Paris), Robert Wilson, Neurobiologe Stefano Mancuso (Uni Florenz), Anthropologe Tim Ingold (Uni Aberdeen), Lichtarchitekt Kaoru Mende (Japan) und Astrophysiker Piero Benvenuti (Uni Padua). Auch die dritte Ausgabe von „Drafting Futures“ fand große Resonanz mit Gästen wie Es Devlin, Valeria Segovia (Gensler), Bjarke Ingels, Lesley Lokko und Paolo Sorrentino.

Nachhaltigkeit

Das ISO-20121-Zertifikat für nachhaltiges Veranstaltungsmanagement wurde auch 2025 weiter gefestigt, u.a. durch die Förderung von Green Guidelines für Messestände. Während der Messe unterzeichneten das Consorzio Nazionale Sistema Arredo (gefördert von FederlegnoArredo) und das Umweltministerium im Beisein von Vizeministerin Vannia Gava ein Programmabkommen zur Testphase eines Systems erweiterter Herstellerverantwortung (EPR) für den Möbelsektor – mit dem Ziel, Möbel am Ende ihrer Lebensdauer nachhaltiger zu verwerten und den Verlust ökologischer und wirtschaftlicher Werte zu minimieren.

Politische und institutionelle Teilnahme

Der Salone 2025 begrüßte 115 offizielle Besucher, darunter Senatspräsident Ignazio La Russa, Vizepräsidentin des Senats Licia Ronzulli, Vizepräsident der Abgeordnetenkammer Fabio Rampelli, Außenminister Antonio Tajani, Minister für Unternehmen und Made in Italy Adolfo Urso, Bildungsminister Giuseppe Valditara, Vizeminister für Wirtschaft Maurizio Leo, Vizeministerin für Umwelt und Energiesicherheit Vannia Gava, sowie zahlreiche weitere Mitglieder der italienischen Regierung, Abgeordnete der italienischen und europäischen Parlamente und Vertreter regionaler und kommunaler Behörden. Auch aus dem Ausland kamen Delegationen – u.a. angeführt von den Tourismus- und Handelsministern Marokkos und der Niederlande.

salonemilano.it

Foto: Salone del Mobile Milano 2025 I Diego Ravie

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