Römertopf meldet Insolvenz an
Die Römertopf Keramik GmbH & Co. KG mit Sitz in Ransbach-Baumbach ist zahlungsunfähig und hat beim Amtsgericht in Montabaur einen Insolvenzantrag gestellt. Der Rechtsanwalt Marcel Gast wurde zum Insolvenzverwalter ernannt.
Geschäftsführer Frank Gentejohann äußerte gegenüber der Wirtschaftswoche, dass das Unternehmen nach sehr guten Entwicklungen in den Jahren 2017 bis 2021 seit Beginn des Krieges in der Ukraine mit einem starken Umsatzrückgang kämpfe. Parallel dazu seien die Erträge aufgrund der Kostenexplosionen bei Energie, Rohstoffen, Löhnen und Produktionsmitteln eingebrochen. Die Produktion in Deutschland werde wohl schließen, die 44 Mitarbeiter in Ransbach seien noch für drei Monate beschäftigt.
Der vorläufige Insolvenzverwalter Marcel Gast teilte auf SWR-Anfrage mit, das Ziel des Verfahrens sei es, die Produktion in Ransbach-Baumbach mit 44 Mitarbeitern möglichst zu erhalten. Es werde angestrebt, den Römertopf als ein Westerwälder Produkt weiterzuführen. Möglicherweise werde das Unternehmen von einem Investor übernommen. Es würden momentan schon erste Gespräche mit möglichen Interessenten geführt, so Marcel Gast gegenüber dem SWR.
Über Römertopf
Der Römertopf wurde im April 1967 vom Keramikunternehmen Eduard Bay GmbH auf der Hannovermesse vorgestellt. 1997 wurde die Marke Römertopf durch den geschäftsführenden Gesellschafter Otto Gatzke übernommen und in die Römertopf Keramik GmbH & Co. KG übernommen. Marke und Firma wurden durch Otto Gatzke zusammengeführt. Seit Juli 2017 ist Frank Gentejohann Geschäftsführer der Gesellschaft mit Firmensitz in Ransbach-Baumbach. Durch Investitionen im Jahr 2020 in neue Öfen, optimierte Technik sowie den Umzug in eine größere Produktionshalle, konnte die Kapazität der Manufaktur erheblich ausgeweitet werden. Seit den 70er Jahren wurden über 50 Millionen Römertopf-Bräter verkauft.