Protest: Amazon nutzt Citys für Gratiskino und Eigenwerbung
Das nach dem eigenen Liefer-und Videostreaming-Dienst benannte „Amazon Prime Kino Open Air” tourt vom kommenden Freitag bis Sonntag in München (26. bis 28. Juni), Essen (1. bis 5. Juli) und Berlin-Potsdam (8. bis 12. Juli). Unter den Besuchern sollen unter anderem Amazon Fire TV Sticks verlost werden.
Auf die Nachricht, dass der Handelsriese seine Tribüne für mehrere tausend Besucher in Essen mitten auf dem Kennedyplatz in der City aufbauen darf, reagieren Beobachter und stationäre Händler empört. „Ausgerechnet der Feind Nummer 1 nutzt für seine Werbung die innerstädtische Bühne, die er mit seinem Internetkaufhaus ansonsten Klick um Klick torpediert“, heißt es in einem Bericht der Publikation derwesten.de (WAZ-Gruppe).
In dem Bericht zeigen sich Geschäftsleute über diesen Auftritt und das mangelnde Fingerspitzengefühl der Stadtverwaltung verärgert. Während hier zum Beispiel der Buchhändler Peter Kolling mit der Aussage zitiert wird, dass jeder Klick bei Amazon „zu guter Letzt auch ein Sargnagel für Lebensqualität, Kultur und Klima unserer Innenstädte“ sei, äußert sich der lokaler Einzelhandelsverband nur indirekt: Man könne verstehen, dass die Händler, die hier Steuern zahlen, darüber wenig begeistert seien.