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Personalkarussel dreht sich beim Weltbild-Partner Also

31. Juli 2015, 13:58

Die Weltbild-Gruppe versicherte Ende Juli eilfertig, dass sie die Insolvenzanträge der Lesensart Rüdiger Wenk GmbH im münsterländischen Ahaus – die Anfang März rückwirkend zum Monatsbeginn Februar 67 Weltbild-Filialen mit rund 400 Mitarbeitern übernommen hatte – sowie des Logistikpartners Also Logistics Services GmbH im ostwestfälischen Soest nicht im operativen Geschäft tangieren würden.

Insolvenzverwalter und Logistikgeschäft

Während das Amtsgericht den Betriebswirt Ulrich Zerrath aus Recklinghausen zum Insolvenzverwalter bestellte, soll der Düsseldorfer Fachanwalt Frank Kebekus das Insolvenzverfahren von Also Logistics Services führen. Die im vergangenen Jahr aus der Insolvenzmasse der Weltbild-Gruppe erworbene Logistikaktivität – heute Also Logistics Services GmbH, Augsburg – habe im ersten Halbjahr 2015 Verluste von rund vier Millionen Euro verursacht, heißt es beim Gesamtkonzern Also: „Die Abbaumassnahmen im Personalbereich konnten bisher nicht wie geplant realisiert werden. Gleichzeitig entwickelten sich die Umsätze rückläufig. Das Unternehmen kann daher angesichts seiner Kostenstruktur ohne umfassende Restrukturierung nicht wettbewerbsfähig im Markt agieren.“

Umsatzsprung des Gesamtkonzerns Also

Daher habe der Also-Konzern am 27. Juli 2015 entschieden, die weitere Finanzierung des laufenden Geschäftes einzustellen, erklärt das Unternehmen am deutschen Hauptstandort in Soest. Die entstehenden einmaligen Restrukturierungskosten für den Also-Konzern werden im zweiten Halbjahr auf rund acht Millionen Euro geschätzt. 

Fast zeitgleich veröffentlichte die Also-Gruppe ihre neue Erfolgsmeldung, wonach der Konzern seinen Gesamtumsatz im ersten Halbjahr 2015 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 11.9 Prozent auf 3,67 Milliarden Euro steigern konnte. Demnach kletterte der Gewinn vor Steuern (EBT) trotz hoher Verluste der Also Logistics Services GmbH von 30,5 auf 36.2 Millionen Euro, was einem Plus  von 18.7 Prozent entspricht. Der Konzerngewinn verbesserte sich um 16,4 Prozent von 21 auf 24,4 Millionen Euro.

Vor diesem Hintergrund wirft Thomas Gürlebeck,  Verdi-Sekretär für den Handel in Augsburg, öffentlich vor allem Also- und Weltbild-Investor Walter P.J. Droege eine gezielt herbeigeführtte Pleite der Also Logistics Services GmbH auf Kosten der Steuerzahler vor. 

Service-Verantwortliche danken ab

Trotz dieses Erfolges war bereits im Juni das Ausscheiden von Torben Qvist, bisheriger Senior Vice President Supply Services und Mitglied der Konzernleitung, zum Juli bekannt gegeben worden. Zudem verlässt nach Informationen der Fachpublikation „ChannelPartner“ Service-Direktor Matthias Lorz den im Bereich Informations- und Telekommunikationstechnik angesiedelten Also-Konzern.

Ende Juni hatte die Also Holding AG eine erweiterte Konzernführung angekündigt. Zur Jahresmitte wurden der Däne Ole Eklund und der Österreicher Stefan Klinglmair in die Konzernleitung berufen, sodass die oberste operative Führungsebene des Also-Konzerns nunmehr aus vier statt wie bis dahin drei Mitgliedern besteht. Die Aufgaben von Torben Qvist hat Volkan Weissenberg neben seiner Funktion als Vice President Partner Management übernommen. Als Verwaltungsratspräsident und CEO (Chief Operating Officer) fungiert Gustavo Möller-Hergt. 

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