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ISVH: Branche am Scheideweg

12. Februar 2025, 8:30

Anlässlich der Ambiente 2025 zieht der Industrieverband Schneid- und Haushaltwaren (IVSH) Bilanz. Das Jahr 2024 war geprägt von Herausforderungen, einer nur marginalen Erholung, aber auch Chancen und der Neuaufstellung des Verbandes.

Zur Lage der Schneid- und Haushaltwarenindustrie

Obwohl das Jahr optimistisch begann, dominierte letztlich eine volatile Marktlage. Im Bereich Bestecke gab es Rückgänge von 3,4 Prozent bei der Produktion und 0,1 Prozent beim Umsatz. Haushaltswaren hingegen verzeichneten Zuwächse von 6,9 Prozent bei der Produktion und 5,4 Prozent beim Umsatz. Schneidwaren wuchsen leicht mit 3,5 Prozent mehr Produktion, doch der Umsatz liegt weiterhin unter dem Vor-COVID-Niveau und wuchs nur um rund 0,6 Prozent. Insgesamt setzte die Branche rund 2,15 Milliarden Euro um, was einem Zuwachs von 2,4 Prozent gegenüber 2024 entspricht. Preisbereinigt blieben positive Wachstumseffekte jedoch aus, da Kostenexplosionen bei Energie, Personal und Rohstoffen die Margen erheblich belasteten.

Ausblick auf 2025: Seriöse Prognosen schwierig

Die Prognosen für 2025 bleiben schwierig. Nur 16 Prozent der Unternehmen bewerten die aktuelle Geschäftslage im Inland als gut, 47 Prozent als befriedigend und 37 Prozent als schlecht. Im Ausland sind die Einschätzungen nicht weniger herausfordernd: 21 Prozent bewerten die Lage als gut, 36 Prozent als befriedigend und 43 Prozent als schlecht.

Doch es gibt auch leicht positive Ausblicke: Für die nächsten Monate rechnen immerhin 32 Prozent der Unternehmen mit einer Erhöhung der Produktion, 51 Prozent mit keiner Veränderung und nur 12 Prozent gehen von einer Abnahme aus. Im Inland rechnen 27 Prozent mit einer Zunahme der Geschäfte im nächsten Jahr, 62 Prozent mit keiner Veränderung und nur 11 Prozent mit einer Abnahme. Damit liegen die Erwartungen der Branche etwas über dem Schnitt anderer vergleichbarer Befragungen aus anderen Industrien – jedoch kommend von einem niedrigen Niveau nach zwei schlechten Jahren. Im Ausland sind es 16 Prozent („Zunahme“), 75 Prozent („keine Veränderung“) und 8 Prozent („Abnahme“).

16 Prozent der Unternehmen planen Neueinstellungen in 2025, während 36 Prozent mit einem Rückgang oder Abbau von Personal rechnen. Trotz alledem bleibt der Fachkräftemangel ein zentrales Problem.

Endlich eine Politik für mehr Wettbewerbsfähigkeit und weniger Belastungen

Angesichts dieser Belastungen fordert der IVSH schnelle, konsequente und vor allem verlässliche politische Maßnahmen sowie einen Kurswechsel. Die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie und des Mittelstandes muss auch in konkretem und nachhaltigem Handeln oberste Priorität genießen.

Ein konsequenter Bürokratieabbau ist unerlässlich, wie die Vorschläge des IVSH-Bürokratiemonitors, die bereits von Politik und Experten positiv aufgenommen wurden, zeigen. Weitere Forderungen umfassen steuerliche Entlastungen, gesenkte Energie- und Lohnnebenkosten, faire internationale Wettbewerbsbedingungen sowie verlässliche Rahmenbedingungen für Investitionen. Auf europäischer Ebene fordert der IVSH eine Kurskorrektur des Green Deals hin zu mehr Mittelstandsfreundlichkeit und Pragmatismus sowie einen ernstzunehmenden Abbau regulatorischer Anforderungen.

„Auch wenn unsere Mitglieder mit Tatkraft, Engagement und Mut der Krise trotzen: Unsere Branche kann diese Herausforderungen nicht allein bewältigen. Es braucht entschlossene politische Maßnahmen, um die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen zu sichern“, sagt Ralf Zimmermann, Vorsitzender des IVSH.

Intensivierte Interessenvertretung

Der IVSH hat in den letzten Monaten seine Interessenvertretung in Berlin und Brüssel intensiviert und konkrete Erfolge erzielt. Dazu zählen Advocacy in den Bereichen des Waffenrechts, EUDR und E-Commerce sowie die Initiierung parlamentarischer Anfragen und Hintergrundgespräche, um die Interessen der Branche stärker zu berücksichtigen.

IVSH transformiert sich und wächst

Mit neuen, innovativen Formaten wie „IVSH-Update“, dem neuen digitalen Mitgliedermagazin „IVSH-Insider“, dem neuen Expertenteam „Regulation, Compliance & Sustainability“ und dem Schwerpunkt „IVSH-Next“ (Initiative zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von morgen durch Innovationen, neue Kooperationen, beispielsweise mit der Fraunhofer-Gesellschaft – und Impulse) geht der IVSH die Herausforderungen proaktiv an, um die Unternehmen der Branche zu unterstützen.

Ein besonderes Augenmerk legt der Verband auch auf die verstärkte Zusammenarbeit mit dem Handel. Ein Beispiel hierfür ist das GPK-Insider-Programm zur Ambiente 2025, das eine stärkere Vernetzung zwischen Handel und Herstellern fördert und neue Impulse für die Marktgestaltung nutzt.

„Gemeinsam mit unseren Mitgliedern stellen wir uns den aktuellen Herausforderungen – für eine starke Branche, in der Innovation Tradition ist und eine Industrie, die qualitätsbewusst, flexibel und modern ist, eben am Puls der Zeit“, so Jan-Frederik Kremer, Geschäftsführer des IVSH.

Dieser Einsatz wird auch von den Mitgliedern gewürdigt: Ein intensives Engagement der bestehenden Mitglieder im Verband sowie elf neue Mitglieder zum 1. Januar 2025 sprechen eine eindeutige Sprache (Mitgliederwachstum von 12 Prozent) – darunter u. a. die Firmen Rösle, DICK, Cerena, Lutz Blades und Weilburger Coatings.

„Mit den neuen Mitgliedern wächst unsere Gemeinschaft weiter, und das stärkt uns alle. Der IVSH steht für einen fokussierten Austausch, praxisnahe Unterstützung und relevante Angebote sowie eine kraftvolle Bündelung und Vertretung der Interessen unserer Branche in Berlin und Brüssel. Besonders in herausfordernden Zeiten zeigt sich, wie wichtig ein gemeinsames Vorgehen, Kooperation und eine starke Community sind“, sagt Jan-Frederik Kremer, Geschäftsführer des IVSH.

www.ivsh.de

Quelle: IVSH

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