IFH-Studie: Stationäre Branchenhändler gewinnen Marktanteile zurück
Differenzierte Entwicklung der einzelnen Märkte
Der Blick auf die 45 Konsumgütermärkte, die der Branchenreport unter die Lupe nimmt, zeigt: Die Entwicklung der einzelnen Märkte ist teilweise sehr unterschiedlich. So konnten Lebensmittel und Delikatessen online 2016 mit einem Plus von 22,5 Prozent am stärksten zulegen und weisen auch in der längerfristigen Retrospektive zwischen 2011 und 2016 eine der höchsten durchschnittlichen jährlichen Wachstumsraten (CAGR) auf. Der Fotomarkt liegt dagegen eher am unteren Ende der Skala und verbucht 2016 online „nur“ ein Plus von drei Prozent. Im Mittelfeld der Entwicklung befinden sich 2016 die Märkte für Wäsche (plus 7,9 Prozent), Elektro-Kleingeräte (plus 10,3 Prozent) sowie Glas, Porzellan, Keramik (GPK) und Hausrat (plus 13,2 Prozent).
Stationäre Händler gewinnen Anteile zurück
Bewegung in die Vertriebslandschaft bringt unter anderem der stationäre Handel, etwa in den Segmenten Consumer Electronics, Heimwerken & Garten sowie Fast Moving Consumer Goods (FMCG). Impulse von diesen Anbietern tragen dazu bei, dass der Marktanteil der (ursprünglichen) Internet-Pure-Player nicht mehr ganz so stark wächst wie zuvor, heißt es beim Institut für Handelsforschung (IFH) in Köln. Vielmehr würden die stationären Händler im Onlinehandel Marktanteile zurückgewinnen, so die IFH-Analysten.
Marktplätze bekommen im Hinblick auf das Handelsvolumen zudem eine immer größere Bedeutung. Ihr Anteil am Onlineumsatz liegt 2016 bei gut 31 Prozent.
Perspektive: 80 Milliarden Euro Onlineumsatz
Der „Branchenreport Onlinehandel“ liefert auch eine Prognose für die Entwicklung des Onlinehandels in Deutschland – in drei Varianten. Laut der Trendrechnung, dem nach aktuellen Rahmenbedingungen wahrscheinlichsten Szenario, steigt der Onlineumsatz bis 2021 auf 80,4 Milliarden Euro. Grundannahmen dieses Szenarios sind u. a., dass innovative Anbieter in den kommenden Jahren immer wieder neue Impulse setzen werden, sowohl im Onlinehandel als auch stationär, und dass die Bedeutung von Cross-Channel (weiter) steigt. Außerdem legen der Trendrechnung leicht abnehmende Wachstumsraten des Onlineumsatzes zugrunde.
Entwickelt sich der Onlinehandel dagegen dynamischer, könnte der Onlineumsatz im Jahr 2021 sogar 97,5 Milliarden Euro erreichen. Bei abnehmender Dynamik geben Konsumenten 2021 voraussichtlich 70,1 Milliarden Euro im Netz aus.
Über den „Branchenreport Onlinehandel 2017
Der aktuelle Report des IFH Köln liefert detaillierte Zahlen, Daten und Fakten:
• Onlineumsätze, Marktanteile und Onlinevertriebswege in
• Neun Sortimentsbereichen
• 45 Konsumgütermärkten
• Jahresentwicklungen 2011 bis 2016/17
• Prognosen bis 2021
• Potenziale in unterschiedlichen Szenarien
• Marktbedeutung von Amazon, eBay und anderen Marktplätzen
• Multi-Channel-Retailing, Plattformen, Social Media und weitere Trends