Diesel-Urteil: HDE sieht Politik in der Pflicht
Gesunde Innenstädte
„Fahrverbote haben negative Auswirkungen für den Handel und die Innenstädte. Die Händler sind darauf angewiesen, dass ihre Ware und die Kunden unkompliziert zu ihnen kommen können“, betont HDE-Präsident Josef Sanktjohanser. In einer aktuellen HDE-Umfrage äußerten über drei Viertel der Händler an potenziell betroffenen Standorten Sorgen vor Umsatzverlusten durch Fahrverbote. Schon seit einigen Jahren kämpfen sie in vielen Stadtzentren mit rückläufigen Kundenzahlen. Fahrverbote könnten diese Entwicklung nun weiter verstärken und alle Bemühungen um vitale Innenstädte konterkarieren. Denn die Kunden könnten sich auf die Grüne Wiese oder den Online-Handel umorientieren. „Attraktive Innenstädte brauchen saubere Luft. Aber mit Fahrverboten macht man kaputt, was vielerorts über die letzten Jahre aufgebaut wurde“, so der höchste HDE-Repräsentant weiter.
Verkehrswende angehen
Es gelte nun, die Verkehrswende ernsthaft in Angriff zu nehmen und die sich daraus ergebenden Chancen zu nutzen. „Die Politik muss die Weichen stellen, um alternative Logistikdienstleistungen und neue Antriebsformen stärker zu fördern“, mahnt Josef Sanktjohanser an. Der Handel und seine Dienstleister würde schon heute ihren Beitrag für eine möglichst saubere und effiziente Anlieferung der Waren erbringen, wobei Lösungen in den Bereichen alternative Antriebe und innovative Zustellkonzepte für eine nachhaltige Stadtlogistik eine große Rolle spielten.
Die staatliche Förderung muss nach Auffassung des HDE antriebsneutral erfolgen. Eine einseitige Konzentration auf Elektromotoren mache keinen Sinn. Darüber hinaus sollten die Vorgaben für eine Belieferung bei Nacht gelockert werden, so dass der Verkehr am Tag entzerrt werden könnte. Beim Kundenverkehr steht der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs im Fokus.
Das Positionspapier des HDE zur Verkehrswende steht unter dem angegebenen Internetlink.