Absatzstudie grenzt Angebotserfolg ein
In Oberzentren ist die Nachfrage an Bürowirtschaftsartikeln wie Papier, Ordnern oder Heftgeräten potenziell besonders stark, da es dort eine hohe Konzentration an Büroarbeitsplätzen gibt. Das zeigt eine Analyse der 402 deutschen Stadt- und Landkreise, die das IFH Köln für die „Absatzkennziffern Bürowirtschaft 2016“ durchgeführt hat.
Insgesamt liegt das Nachfragepotenzial an Bürowirtschaftsartikeln in Deutschland bei rund 7,7 Milliarden Euro (ohne Mehrwertsteuer). Davon entfallen mehr als 2,4 Milliarden Euro – also fast 32 Prozent – auf die zwanzig Stadt- und Landkreise, die im deutschlandweiten Ranking die meisten Büroarbeitsplätze aufweisen. Zum Vergleich: Der prozentuale Bevölkerungsanteil dieser Kreise liegt bei knapp 20 Prozent.
Standorte und Kompetenz enscheiden Angebotserfolg
„Die IFH-Absatzkennziffern machen deutlich, wie wichtig Oberzentren und Ballungsgebiete für die Bürowirtschaftsbranche sind. Sowohl für die Industrie als auch den Handel gilt damit tendenziell: Nicht die quantitative, flächendeckende Präsenz entscheidet über den Verkaufserfolg, sondern die Besetzung der richtigen Standorte in Verbindung mit einem qualitativen Produkt- und Serviceangebot“, rät Christian Lerch, Consultant am IFH Köln.
In Berlin gibt es derzeit 879.000 Büroarbeitsplätze. In absoluten Zahlen hat die Hauptstadt damit die meisten Büroarbeitsplätze in Deutschland. Wird die Bevölkerungszahl der Stadt- und Landkreise mit in die Analyse einbezogen, führt Frankfurt am Main das Ranking der Kreise mit den meisten Büroarbeitsplätzen an.
Die Anzahl der Büroarbeitsplätze, die es insgesamt in Deutschland gibt, hat sich in den vergangenen zehn Jahren um knapp 16 Prozent erhöht – auf aktuell 17,6 Millionen Arbeitsplätze. 2015 lag das Plus über das gesamte Bundesgebiet hinweg bei gut zwei Prozent.
Über die IFH-Absatzkennziffern
Die „Absatzkennziffern Bürowirtschaft 2016“ des IFH Köln geben Auskunft über die regionale Verteilung der potenziellen, gewerblichen Verbrauchernachfrage im Markt der Bürowirtschaft. Sie stellen damit insbesondere für Hersteller ein effektives Basisinstrument zur Optimierung der unternehmenseigenen Vertriebs- und Absatzstrategie dar. Berechnungsbasis für die Absatzkennziffern sind die Ergebnisse der amtlichen Erwerbstätigen- und Beschäftigtenstatistiken. Hier wird pro Stadt- und Landkreis die primär relevante Grundgesamtheit aus sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, Beamten sowie Selbständigen erhoben.
Unter Berücksichtigung von Forschungsergebnissen über die Verteilung von Büroarbeitsplätzen nach Berufsbildern und -gruppen sowie weiterer Hilfsgrößen wird anschließend auf die Gesamtsumme der vorhandenen Büroarbeitsplätze geschlossen. Diese Zahl bestimmt anerkanntermaßen die Höhe der gewerblichen Nachfrage in der Bürowirtschaft.